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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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meinem Leben noch keinen Badeanzug getragen, der so knapp geschnitten war wie dieser, und wenn Sie glauben, daß ich mich auf weniger einlasse, haben Sie völlig den Verstand verloren!«
    »Oh, um mich geht es doch gar nicht!« wandte Cloud ein. »Die Vorschriften der Patrouille sind in diesem Punkt sehr strikt – in Rom muß man als Römer auftreten.«
    »Ich weiß – doch ich fühle mich in diesem Augenblick ausgesprochen römisch. Sogar mehr als das. Dieses Ding ist ja kleiner als ein Taschentuch!«
    »QX – wir wollen die Sache auf sich beruhen lassen ...«
    »He, wißt ihr was?« warf Joe ein, ehe Joan etwas sagen konnte. »Vega ist noch ein paar Grade wärmer als dieser Planet, und man übertreibt es mit der Kleidung dort auch nicht gerade. Ich werde mich ein bißchen unter die Strahler legen, damit ich eine hübsche braune Farbe bekomme. Helen – wenn ich das schaffe, gehen Sie dann in Vegaton mit mir aus?«
    »Abgemacht, Bruder!«
    Während sich Joe und Helen die Hand gaben, um diese Verabredung zu besiegeln, verließen die beiden Patrouillenoffiziere und Vesta die Kabine.
    Sie flogen mit einem Helikopter zum Elysischen Klub, dem vornehmsten und größten Spiellokal auf dem Planeten. Der prunkvoll herausgeputzte, wenn auch kaum bekleidete Portier warf einen kritischen Blick auf die Waffen seiner Gäste. Da er aber wußte, daß Handwaffen zur Ausrüstung der Patrouillenuniform gehörten, begrüßte er die Ankömmlinge in einwandfreiem Galaktischen Spanisch und führte sie hinein.
    »Mein Herr, meine Damen – Sie wollen vermutlich ins Obergeschoß?« Der Empfangschef, ein guter Amateurpsychologe, stufte seine Besucher richtig ein und schlug sofort diejenigen Räume seines Lokals vor, in denen es um große Einsätze ging. Ebensoschnell kam er zu dem Schluß, daß er diese Gäste persönlich an ihre Plätze geleiten müßte. Zwei Patrouillenoffiziere und eine Veganerin, besonders die Veganerin – das erforderte besonderen Takt.
    Das Obergeschoß war eine Augenweide. Die Beleuchtung schimmerte nicht zu helle, war aber auch nicht zu dunkel. Im dicken Teppichboden versanken die Füße. Die geschmackvoll aufgehängten Gemälde und Wandteppiche waren weder zu groß noch zu klein; jedes einzelne Stück war ein ausgesuchtes Meisterwerk.
    »Dürfen wir Geld der Patrouille setzen, oder sollen wir Chips kaufen?« fragte Cloud.
    »Wie Sie möchten, Sir; uns ist das egal.«
    »Damit ist die Sache für uns Tellurier geregelt, aber Miss Vesta möchte noch ein paar Reiseschecks einlösen.«
    »Aber selbstverständlich, Miss Vesta – ich übernehme das gern für Sie. Wie möchten Sie das Geld?«
    »Ich brauche ein paar kleine Noten, um mich ein wenig einzugewöhnen – sagen wir tausend in Zehnern und Zwanzigern. Der Rest bitte in Fünfzigern und Hunderten, meistens Hunderter.«
    Vesta riß zehn Schecks über je zweitausend Kredit aus dem Scheckbuch und versah sie mit ihrem Daumenabdruck. Der Empfangschef verbeugte sich zuvorkommend und eilte davon.
    »Eine kleine Einschränkung«, sagte Cloud warnend zu Vesta.
    »Verschleudern Sie Ihr Geld nicht zu schnell. Heben Sie sich ein bißchen für das nächste Mal auf.«
    »Oh, das tue ich immer. Diese Summe müßte eigentlich eine ganze Woche reichen. Ich gerate nur aus dem Häuschen, wenn ich eine Glückssträhne habe.«
    Der Empfangschef brachte das Geld, und als Vesta auf den nächsten Roulettetisch zueilte, wandte sich Cloud an Joan.
    »Was hätten Sie denn gern? Roulette?«
    »Ich glaube nicht – jedenfalls nicht sofort. Ich bin bisher mit ›Sieben‹ ganz gut gefahren. Das wird dort drüben gespielt, nicht wahr?«
    »Ja, Madame. Aber kann ich Ihnen vorher nicht noch eine Erfrischung besorgen, einen Aperitif?«
    »Im Augenblick nicht, vielen Dank.«
    »Wenn Sie etwas möchten, lassen Sie sich bitte einen Boy kommen. Ich werde von Zeit zu Zeit nach Ihnen schauen, damit es Ihnen an nichts fehlt. Vielen Dank, Sir und Madame.«
    Der Empfangschef verabschiedete sich mit einer Verbeugung, und die beiden Offiziere näherten sich der Reihe von »Sieben«-Tischen, an denen ziemlich viel Betrieb herrschte. Sie schauten einige Minuten lang zu; dabei unterhielten sie sich entspannt, genossen ihre Zigaretten und sahen sich interessiert und anerkennend in dem riesigen und geschmackvoll ausgestatteten Saal um. Es gab keinen Hinweis darauf, daß sich die beiden Angehörigen der Patrouille auch nur im mindesten für das Aufdecken der Karten interessierten oder daß zwei der geschultesten

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