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Während ich schlief

Während ich schlief

Titel: Während ich schlief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Sheehan
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SCHWEBT. WAR WOHL NICHTS, MIR IST SPEIÜBEL.

    OH, DAS TUT MIR LEID. ICH KANN ABER AUCH NICHTS RICHTIG MACHEN.
    KÖNNTEST DU DICH JETZT VIELLEICHT MAL UM DICH SELBER SORGEN?
    ICH BIN NICHT SICHER, WIE DAS GEHT, schrieb ich wahrheitsgemäß. ICH TAUGE NICHT VIEL.
    SAG DAS NOCH EINMAL, UND ICH ZEIGE DIR DAS GEGENTEIL, LÜCKEN HIN ODER HER! IST ALLES IN ORDNUNG MIT DIR? HAT ER DICH VERLETZT? ODER HAST DU NUR VON IHM GEHÖRT?
    NEIN, ICH HABE IHN SELBST GESEHEN. ER HAT MICH MIT EINEM STRECKSTAB GELÄHMT.
    Ich wollte noch mehr dazu schreiben, doch Otto unterbrach mich: HABEN SIE DEINE NANOS REAKTIVIERT? DAS MUSS GEMACHT WERDEN.
    JA, HABEN SIE.
    GUT. KOIT, DIESE STÄBE TUN SAUWEH!
    WOHER WEISST DU DAS?
    FRAG LIEBER NICHT. HAT ZUM TEIL WIEDER MIT DIESER MORALSACHE ZU TUN.
    ACH SO, OKAY.
    AUCH WENN ICH WIRKLICH NICHT MEHR DEN HEILIGEN SPIELEN KANN. BIST DU IN SICHERHEIT?
    JA, JETZT SCHON. ICH BIN BEI BREN ZU HAUSE, SCHON VERGESSEN?
    OH, DAS MUSS INTERESSANT SEIN. HAT ER SEINE MEINUNG GEÄNDERT?
    NEIN.
    Otto reagierte nicht darauf, also fügte ich hinzu: DAS WILL ICH AUCH NICHT.
    Wieder kam länger nichts. DOCH, DAS WILLST DU.
    NEIN.

    ER IST DAS EINZIGE, WONACH DU EINEN WUNSCH GEÄUSSERT HAST, SEIT ICH DICH KENNE. SO SCHNELL GEHT DAS NICHT WEG.
    NEIN, DAS STIMMT. ABER ICH TUE SO, ALS OB.
    DAS IST GUT.
    WAS HAST DU EBEN DAMIT GEMEINT, DU KANNST NICHT MEHR DEN HEILIGEN SPIELEN? IST ETWAS PASSIERT?
    NEIN, NUR BEINAHE . Ich musste lange warten, bevor er schrieb: VOR DREI TAGEN HÄTTEST DU BEINAHE MEINEN MORALCODEX GEKIPPT.
    WAS? WIE?
    ICH HATTE NICHT DAMIT GERECHNET, DASS DU BREN SO SCHNELL FRAGST, OB ER MIT DIR ZUSAMMEN SEIN WILL. ALS ICH DICH AN DEM ABEND, BEVOR DU VERSCHWUNDEN BIST, ZU KONTAKTIEREN VERSUCHTE, HOFFTE ICH, DASS DU NOCH ÜBERLEGST ODER DABEI BIST, DEINEN MUT ZUSAMMENZUNEHMEN. DANN HÄTTE ICH DIR NÄMLICH DAVON ABGERATEN. ALS DU NICHT GEANTWORTET HAST, WUSSTE ICH, DASS ES ZU SPÄT WAR. DAMIT WAREN ZWAR MEINE HOHEN MORALISCHEN ANSPRÜCHE GERETTET, ABER ICH FÜHLTE MICH TROTZDEM MIES. ICH WÜNSCHTE, ICH HÄTTE DICH GLEICH AUF DEM SCHULHOLF BEISEITEGENOMMEN UND GEWARNT.
    GEWARNT?
    DAVOR, DASS BREN NICHT JA SAGEN WÜRDE. ICH HABE MEIN ETHOS GLEICH ZWEIMAL VERLETZT, EINMAL, INDEM ICH IN SEINEM BEWUSSTSEIN SPIONIERT HABE, OB ES DA UNAUSGEFORMTE GEDANKEN GIBT, DIE ZU EINEM JA FÜHREN KÖNNTEN, UND DAS ZWEITE MAL, INDEM ICH DIR SAGEN WOLLTE, DASS ES KEINE GIBT. DU HAST EINEN VERDERBLICHEN EINFLUSS AUF MICH.
    ICH HÄTTE DICH NICHT DARUM GEBETEN.

    ICH WEISS. ABER ES HÄTTE DIR EINIGEN LIEBESKUMMER ERSPART.
    VIELLEICHT AUCH NICHT. ICH HÄTTE MICH GENAUSO ABGELEHNT GEFÜHLT, WENN DIE ABLEHNUNG VON DIR GEKOMMEN WÄRE.
    MAG SEIN, ABER ICH WÄRE SCHONENDER MIT DIR UMGEGANGEN. DIESER SPROCK.
    WARUM SAGST DU DAS?
    WEIL ICH DAS GANZE MEHR ODER WENIGER MIT SEINEN AUGEN GESEHEN HABE. ER WURDE SAUER, ALS ICH IHM MEINE MISSBILLIGUNG ZU VERSTEHEN GAB. ICH GLAUBE, WIR SIND EIN WENIG UNEINS ZURZEIT.
    OH NEIN, JETZT ZERSTÖRE ICH AUCH NOCH EURE FREUNDSCHAFT! SEI IHM NICHT BÖSE, ES WAR NICHT SEINE SCHULD. ICH HABE ES VERDIENT.
    WAHRSCHEINLICH DENKST DU AUCH, DASS DU DIESEN ATTENTÄTER VERDIENT HAST. DU HASST DICH WIRKLICH SEHR, WAS?
    Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Otto war gut darin, den Finger auf die Wunde zu legen. MACH BREN KEINEN VORWURF, schrieb ich, vor allem, um von mir abzulenken. ER HAT ES NICHT SO GEMEINT. UND OFFENBAR FÜHLT ER SICH SCHULDIG.
    DAS SOLLTE ER AUCH! KOIT, ICH MUSS SCHLUSS MACHEN. EINE NACHTAUFSICHT HAT BEMERKT, DASS ICH MEINEN SCREEN ANHABE.
    ICH MELDE MICH, WENN ICH KANN, schrieb ich noch, doch er antwortete nicht mehr. Die Aufsicht hatte wohl die Verbindung getrennt.
    Ich schaltete Hilarys Wandscreen aus.
    »Was hast du gemacht?«, wollte Hilary wissen.
    »Ich habe nur einem Freund aus der Schule geschrieben.«

    »Der Screen hat einen Holofonport.«
    »Er spricht nicht am Holofon.«
    »Ach so.« Sie verstand. »Du hast mit Otto gesprochen.«
    »Ja.«
    Stirnrunzeln. »Ist er nett? Ich meine, ich weiß, dass Bren mit ihm befreundet ist, aber er macht mir irgendwie eine Gänsehaut.«
    Ich starrte sie an, mein Gesicht brannte. Im Gegensatz dazu war meine Stimme eisig. »Otto ist der netteste Mensch, dem ich begegnet bin, seit ich aus der Stasis heraus bin.«
    »Oh. Sorry.«
    Ich schluckte meinen Ärger herunter. Otto war ja wirklich speziell, und sie hatte sich nichts Böses dabei gedacht, sie fragte nur aus Interesse. »Ist schon gut.«
    Wir machten das Licht aus, um zu schlafen. Nach einer Weile

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