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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Einfuhrungstext nicht gelesen hatte; er wies sie daraufhin, dass der Stoff für sie noch wichtiger war als für die anderen.
    »Ich kann nicht erkennen, warum«, erwiderte Brun. Uhlis blickte sie lange und nachdenklich an.
    »Sogar von einer Zivilistin, Ms. Meager, wird erwartet, sich an die Grundformen der Höflichkeit zu halten, wie sie für diese Klasse gelten. Bitte ersuchen Sie um Erlaubnis, sich zu Wort zu melden, und stellen Sie sich namentlich vor, ehe Sie mit Ihrer Unwissenheit herausplatzen. Besser noch, lauschen Sie ein wenig länger und sehen Sie, ob Sie nicht von selbst etwas lernen können.«
    Bruns Hals lief rot an, und Esmay entdeckte die Spannung in ihren Schultern. Sie sagte jedoch nichts weiter, und Uhlis wandte sich an jemand anderen. Esmay konnte sich nicht
    entspannen, egal wessen Verhalten gerade von Uhlis zerpflückt wurde; beinahe bedauerte sie, sich für dieses Fach entschieden zu haben, hätte Barin es nicht auch getan.
    Esmays nächste Unterrichtsstunde fand ein Zimmer weiter am Flur statt. Barin erwartete sie, als sie zur Tür herauskam.
    »Lieutenant – gut, Sie wiederzusehen.« Seine Augen sagten mehr. Esmay spürte, wie ihr warm wurde, als wäre sie in den Lichtkegel eines Scheinwerfers getreten.
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    »Morgen, Ensign«, sagte sie und verhielt sich damit nicht weniger förmlich. Sie spürte Vericours interessierten Blick im Rücken. »Froh, von der alten Kos herunter zu sein?«
    Barin grinste. »Man hat mir gesagt, man würde mich
    anschließend auf ein Kriegsschiff versetzen – mal vorausgesetzt, ich bestehe alle Prüfungen.« In seiner Stimme schwang die Zuversicht eines Mannes mit, der immer alle Prüfungen bestand.
    »Du hast die härteste Prüfung überhaupt bestanden, neulich auf der Kos«, sagte Esmay ernst. »Und Uhlis weiß es.«
    »In umgekehrter Reihenfolge wäre es mir lieber gewesen«, sagte Barin. »Erst Ausbildung, dann Leistung – obwohl du denselben Trick mit der Kommandoposition durchgezogen hast, nur besser.«
    Brun tauchte plötzlich neben Esmay auf. »Hallo –Lieutenant Suiza, stellen Sie mich doch diesem äußerst attraktiven jungen Ensign vor. Es sei denn natürlich, Sie möchten ihn für sich selbst behalten.«
    Barin wurde rot, und Esmay spürte, wie auch die eigenen Ohren heiß wurden. Mühsam rang sie sich ein Lächeln ab und sagte: »Das ist Ensign Serrano – Ensign, das ist Brun Meager.«
    Sie brauchte keine Ahnentafel zu zitieren; alle wussten Bescheid.
    »Sie müssen Admiral Serranos Enkel sein«, sagte Brun und schob sich praktisch vor Esmay. »Ich habe viel von Ihnen gehört
    … Haben Sie ein paar Minuten Zeit?«
    Esmay selbst hatte keine – es wurde Zeit für die nächste Unterrichtsstunde. Sie ignorierte den verzweifelten Blick, den Barin ihr zuwarf, und überließ ihn seinem Schicksal. Falls er mit einer einzelnen überspannten Blondine nicht fertig wurde …
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    Aber es fiel Esmay schwer, sich auf Taktik zu konzentrieren
    – zum ersten Mal in ihrem Leben. Brun war schön, auf eine Art, wie es Esmay nie gewesen war; und Brun konnte auf praktisch jeden anziehend wirken. Sogar Esmay hatte sie gemocht,
    ungeachtet aller Missbilligung; wie es schien, konnte sich niemand auf Distanz zu Brun halten. Natürlich mochte sie Barin, den charmanten, gut aussehenden, talentierten Barin …
    Und natürlich würde Barin … Esmay warf das Ruder ihrer
    Gedanken herum, widmete sich wieder dem Unterricht, und entdeckte, dass ihre Verträumtheit Vericour aufgefallen war, was alles nur verschlimmerte.
    Sie schaffte es, Stunde auf Stunde durchzustehen und sich dabei ein ums andere Mal vom Gedanken an Barin und Brun abzulenken. Falls Liebe so funktionierte, dachte sie grimmig, war es kein Wunder, dass Offiziere davor gewarnt wurden. Auf der Kos war Esmay alles noch so einfach erschienen: Ihre Gefühle für Barin machten sie stärker, selbstbewusster, glücklicher – und ihre Leistungen entwickelten sich steil aufwärts.
    Aber das war der erste Überschwang der Gefühle gewesen …
    und was sie jetzt erlebte, war etwas anderes, und es war überhaupt nicht hilfreich. Hatte Barin das gleiche Problem?
    Zerstörte die Liebe zu ihr womöglich seine Chancen, sich zu dem Offizier zu entwickeln, der er sein könnte? Sie überlegte sich, was ihre Therapeutin wohl dazu gesagt hätte, aber keiner der Sätze, an die sie sich erinnerte, half ihr auch nur ansatzweise.
    Beim Abendessen saß sie missmutig über ihr Tablett gebeugt, als ein Stuhl neben ihr

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