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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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Katzen?«
    »Ja, leider. Hab eine Katzenhaarallergie. Aber ich mag Katzen sehr«, beeilte er sich zu sagen, immerhin wollte er von ihr den Schlüssel zu Maltes Wohnung. Den hatte das Ehepaar Schuler tatsächlich, wie sich auf seine Nachfrage sogleich herausstellte.
    »Man muss ja auch mal lüften, sonst riecht es so furchtbar in der Wohnung, wenn Herr Kleen nach ein paar Monaten Afrika zurückkommt.«
    »Das stimmt«, pflichtete Volker ihr bei. »Meine Nachbarin kümmert sich auch um die Post, die Blumen und das Lüften. Ohne sie wäre ich aufgeschmissen.« Das war zwar etwas übertrieben, denn Volker hatte gar keine Blumenvielfalt, und die paar Kakteen auf den Fensterbänken im Wohnzimmer und in der Küche brauchten kaum Wasser. Aber er vermutete zu Recht, dass dieser Spruch gut bei Frau Schuler ankommen würde.
    Mit dem Ersatzschlüssel der Nachbarn in der Hand stand er kurz darauf in Maltes Appartement. Gleich bei seinem Eintreten hatte er die Reste dieses komischen Pulvers gesehen, das die Spurensicherung, so hieß die Abteilung ja wohl, an den Türrahmen und auch andernorts hinterlassen hatte. Einige Gegenstände fehlten, aber viel hatte Malte sowieso nicht gehabt. Volker verbat sich jeden sentimentalen Gedanken und sah sich um. Wo könnte Malte Fabians Handy und oder die SD -Karte versteckt haben? Hätte er es überhaupt für nötig befunden, sie zu verstecken? Er hoffte es, denn wenn beides offen herumgelegen hatte, war es inzwischen bei der Polizei.
    Immer noch war er nicht sicher, ob er überhaupt auf der richtigen Spur war. Wenn Malte tatsächlich im Besitz der Karte gewesen war, was hatte er damit gewollt? Ihn erpressen? Aber weswegen? Er hatte Malte doch in keiner Weise Konkurrenz gemacht.
    Aber jetzt war Malte tot. Schweiß trat Volker auf die Stirn, er wischte ihn weg. Seine Gedanken ratterten wie in einem Karussell, er fand keinen Anfang und kein Ende, beinahe so wie bei einem ihrer ersten Trips, kurz nachdem Fabian die Pilze angeschleppt hatte. Nichts ergab einen Sinn. Er sah sich um und betrachtete diesen Raum, als sähe er ihn zum ersten Mal. Unpersönlich, fast nüchterner als ein Hotelzimmer. Was für ein Mensch war Malte gewesen, wenn er es in seiner Freizeit in solch einer Umgebung aushielt? Was hatte hinter der Maske des übereifrigen Soldaten gesteckt, der Fabians Schatten gewesen war? Ein unbehagliches Gefühl beschlich Volker, obwohl er doch bereits einige Male zum Kartenspielen hier gewesen war. An diesen Abenden jedoch hatten Kerzen gebrannt, Chips auf dem Tisch gestanden, und eine CD von Queen war gelaufen. An diesen Abenden war ihm überhaupt nicht aufgefallen, wie trostlos Maltes Zuhause war.
    Wenn er die Karte oder das Handy in der Wohnung fand, stand fest, dass Malte für Fabians Tod verantwortlich war. Aber auch wenn er die Karte nicht fand, musste das nicht unbedingt heißen, dass Malte es nicht gewesen war.
    Alle für einen, einer für alle, hatte Fabian gesagt. Jetzt war nur noch einer übrig. Er selbst.
    * * *
    Na, Volker, wie fühlst du dich?
    Gar nicht so einfach, innerhalb kurzer Zeit den zweiten Kameraden zu verlieren, oder? Erst Fabian, jetzt Malte. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier … doch hier wird am Ende nicht das Christkind vor der Tür stehen. Im Gegenteil. Machst du dir Gedanken darüber, ob Gevatter Tod auch dir einen Besuch abstatten wird?
    Einen Pfennig für deine Gedanken! Eigentlich müsste es ja Cent heißen, aber das gefällt mir nicht. Ein Pfennig oder auch ein Penny, das hat was, ein Cent nicht.
    Ich beobachte dich, Volker.
    Es wird mit jedem Tag interessanter, zu sehen, wie nervös du wirst.
    Du suchst etwas, nicht wahr?
    Und ich weiß, was du suchst. Deine Angst ist gestiegen. Ich kann sie förmlich riechen. Ich mag es, wenn du nach Angst riechst. Auch Malte hatte diesen Geruch. Und Fabian. Der allerdings erst in seinen letzten Minuten. Ich liebe den Geruch eurer Angst.
    Ich habe einen neuen Ball ins Spiel gebracht, Volker, und ein Foto an die Polizei geschickt. Sie werden schnell eins und eins zusammenzählen. Dann werden sie kommen und fragen. Das wird deine Angst nach oben schnellen lassen.
    Es ist ein Spiel, Volker. Ihr habt zuerst gespielt, Fabian, Malte und du. Einmal habt ihr gewonnen. Jetzt gewinne ich.

Dienstag
    »Sach mal, Manssen, sind da wirklich nur die Fingerabdrücke von Baumann und Kleen auf dem Fläschchen? Und Baumanns über den anderen?« Oda hatte die Sache nach dem Aufwachen keine Ruhe mehr gelassen. Und da sie ein praktisch

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