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Wahnsinn

Titel: Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Ketchum
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Sie haben zusammen Jura studiert, und Tom spendet einen Haufen Geld für Burkes Wahlkampagnen. Finden Sie immer noch, ich hätte nicht mit ihm über Ihren Fall sprechen sollen?«
    »Sie meinen, er wird mit Burke reden?«
    »Ich weiß es.«
    »Wie? Das verstehe ich nicht. Was soll das bringen?«
    »Modine wird natürlich nicht versuchen, Burke direkt zu beeinflussen, falls Sie das meinen. Schließlich ist er Justizbeamter. Das wäre illegal. Und abgesehen davon wäre es unethisch. Aber er kann den Grundstein legen.«
    »Grundstein wofür?«
    Wood lachte erneut über das Gesicht, das Arthur machte.
    Wie ein Schuljunge bei seiner ersten Verabredung.
    »Für sein Vertrauen in mich, Arthur. Er wird sagen, dass er mich schon fast genauso lange kennt wie Burke. Und dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch so verhält, wenn ich behaupte, dass die Dinge anders liegen, als es den Anschein hat, Sie keinesfalls schuldig sind und dass Ihre Frau eine hysterische Irre ist, die Sie ruinieren will.«
    Er nippte an seinem Martini. »Dafür, für dieses Vertrauen wird er morgen auf dem Golfplatz den Grundstein legen. Das wird sich auszahlen, glauben Sie mir. Das ist praktisch ein Selbstläufer. Du liebe Zeit, Burke hat sich schon auf so viele Absprachen mit mir eingelassen, dass er gar nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht. Er ist doch jetzt schon fast da, wo wir ihn haben wollen.«
    Arthur verstand. Es gab für alles ein Netzwerk. Und es ging nichts über einen guten, alten Kumpel, der bei der Hälfte aller gerichtlichen Deals im Staate New Hampshire im Hintergrund die Strippen zog.
    Das gefiel ihm. Das gefiel ihm sogar sehr. Zum ersten Mal seit einer Woche hatte er das Gefühl, er würde dieses Kind schon schaukeln.
    Es wäre jetzt sicher nicht verkehrt, dachte er, noch einen Absacker mit Wood zu nehmen. An seinem Tresen, vor allen Gästen und vor Gott und der Welt.
    Endlich fühlte er sich wieder etwas besser.
    »Jake, einen Glenlivet, bitte.«

18
Besuchsrecht, zweiter Teil
    Andrea Stone hatte nicht als Jahrgangsbeste an der Emory Law in Atlanta abgeschlossen, um sich anschließend irgendwo in der Pampa als Babysitterin zu verdingen. Normalerweise hätte sie diese lästige Aufgabe einer Kanzleiangestellten übertragen. Aber in diesem Fall wollte sie eine Ausnahme machen.
    Das gab ihr die Möglichkeit herauszufinden, wer Arthur Danse wirklich war und wie sein Sohn auf seine Anwesenheit reagierte.
    Außerdem erwies sich Robert als erstaunlich unkompliziert. Nachdem seine Mutter ihn vor zwanzig Minuten in ihrem Büro abgeliefert hatte, unterhielten sie sich eine Zeit lang. Danach hatte er sich still mit seinem Gameboy beschäftigt, während sie versuchte, den längst fälligen Papierkram auf ihrem Schreibtisch abzuarbeiten. Nun warf sie einen Blick auf die Wanduhr.
    Arthur war schon fünfzehn Minuten zu spät.
    Ein Ausdruck stillen Protests?, überlegte sie.
    Er hatte natürlich darum gebeten, dass dieses Treffen entweder bei ihm zu Hause oder im Haus seiner Eltern stattfand. Vorzugsweise bei ihm. Aber so weit es Andrea betraf, kam keine der beiden Möglichkeiten infrage. Sie hatte sich nicht mal die Mühe gemacht, Lydia Danse oder ihrem Rechtsbeistand diesen Vorschlag zu unterbreiten, denn beide hätten auf jeden Fall abgelehnt. Ihre eigenen Bedenken waren sowohl moralischer als auch praktischer Natur.
    Sie war überzeugt, dass Arthur Danse ein Kinderschänder war. Auch wenn Robert nichts sagen wollte, hätte sie doch ihren Job darauf verwettet. Warum sollte sie dem Mann also auch nur im Geringsten entgegenkommen?
    Warum sollte sie sich für so einen Mann irgendwelche Umstände machen?
    Und woher in Gottes Namen, nahm er die Unverfrorenheit zu glauben, dergleichen würde zu seinen Rechten gehören?
    Nein. Edward Wood konnte sich bei ihr beschweren, bis er schwarz wurde. Solange der Richter nichts anderes anordnete, würden sämtliche Treffen von Robert und Arthur hier in ihrem Büro oder gleich nirgendwo stattfinden.
    Sie unterzeichnete gerade eine Verzichtserklärung in einer Nachlassangelegenheit, die schon seit zwei Monaten beigelegt war, als ihre Kanzleiangestellte Arthurs Eintreffen ankündigte. Aus Prinzip ließ sie ihn noch ein, zwei Minuten warten. Robert schien nichts dagegen zu haben. Schließlich bat sie ihn herein.
    »Ihnen ist hoffentlich klar«, begann er, »dass die ganze Sache zum Himmel stinkt.«
    Er sprach direkt mit ihr und nicht mit Robert.
    »Ich nehme es zur Kenntnis«, antwortete sie.
    »Und wie

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