Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
Der aggressiv auftretende und in den Augen von Mutter und Kindern »böse« Papa wird vom heranwachsenden Jungen gefürchtet, abgelehnt und oft verachtet, während die Mama ihm leid tut. Der Junge schüttet aber leider das Kind mit dem Bade aus, wenn er das Verhalten seines Vaters als »typisch männlich« bezeichnet (und Mama singt ihm dieses alte Lied vor) und sich entschließt, als Mann einmal alles andere als aggressiv, laut oder »böse« zu sein. Die Energie der Aggression als männliche Antriebskraft spielt nämlich im Bett und für herrlichen Sex eine wichtige Rolle.
Papas Prinzessin
Ein Grund, warum Frauen von Männern immer wieder verlassen werden, kann in einer extrem engen Beziehung des kleinen Mädchens zum Papa bestehen. Kleine Töchter verlieben sich gern in Papa, ist er doch oft die erste Person des anderen Geschlechts in ihrem Leben. Manche Väter lassen sich auf die Liebesbezeugungen der kleinen Tochter und ihre Umgarnungen gern ein und entwickeln zu ihrer Tochter sogar mehr Nähe als zu ihrer Frau, was diese nicht
selten eifersüchtig beklagt. Nicht wenige Männer führen später ihre achtzehnjährige Tochter aus, während die Mutter zu Hause bleibt. Diese innige Bindung führt oft zu einer lebenslangen Beziehung, von der noch die fünfzigjährige Frau schwärmt: »Ich liebe meinen Papa abgöttisch!« Der Hintergrund für so enge Vater-Tochter-Beziehungen ist oft, dass die beiden in einem früheren Leben ein Liebespaar waren. Das wissen die Seelen bis heute und knüpfen gern daran an.
Für die Partnerbeziehungen dieser Frauen hat das natürlich weitreichende Folgen. Immer wieder wundern sie sich, warum ihre Männer entweder nie wirklich da sind oder nach einiger Zeit wieder gehen, manchmal sogar sterben. Die Männer solcher Frauen fassen ihr Gefühl oft in Worte wie »Ich komm nicht wirklich an dich ran« oder »Ich habe bei dir nicht wirklich einen Platz«. Sie spüren instinktiv, dass ihr Platz im Bewusstsein der Frau von jemand anderem besetzt ist – von ihrem Vater. Prinzessinnen sind mit ihrem Papa verheiratet.
Eine so heftige Verstrickung ist lösbar, wenn die Frau für diesen Bewusstmachungsprozess bereit ist und dazu, ihren Vater innerlich als Partner zu verabschieden, ihn seiner Frau, ihrer Mutter, zurückzugeben und diese um Vergebung zu bitten.
Die Mütter und der schlechte Ruf der Männer
Was denken Sie als Frau über die Männer insgesamt? Halten Sie Männer für wunderbare, interessante und liebenswerte Wesen? Wenn Sie das nicht sagen können, dann müssen Sie Gedanken über sie denken, die negativer ausfallen. Vielleicht sagen Sie: »Es gibt solche und solche.« Dann frage
ich weiter: »Und welche ziehen Sie bisher an, nicht nur als Partner, sondern auch als Kollegen, Chefs oder Nachbarn?« Auch in diesen Fällen ziehen Sie immer genau die »richtigen« Männer an. Wer unangenehme, enttäuschende und verletzende Erfahrungen mit Männern gemacht hat, darf seine grundlegenden Gedanken über die Männer sorgfältig und liebevoll untersuchen und prüfen, ob sie wirklich der Wahrheit entsprechen.
Die Person, welche die Grundlage für das Männerbild in Mädchen wie Jungen legt, ist die Mutter der Kindheit. Bitte erinnern Sie sich, wie Ihre Mutter über Ihren »ersten Mann«, Ihren Vater, gesprochen hat. Ich treffe in meinen Seminaren und Vorträgen kaum jemanden, dessen Mutter wertschätzend und positiv über ihren Mann sprach. Die meisten haben in seiner Abwesenheit kritisierend, klagend und verurteilend über den Vater und »die Männer« gesprochen, für ein negatives Männerbild gesorgt und damit die Voraussetzungen für spätere negative Erfahrungen der Tochter mit Männern und ein unsicheres Mann-Bewusstsein des Sohnes geschaffen.
»Such dir ja nicht so einen wie deinen Vater!« Solche und ähnliche Sätze der Mutter klingen selbst heute fünfzigjährigen Frauen noch in den Ohren. Was diese verurteilende Haltung im Leben von Millionen Frauen und Männern verursacht hat, lässt sich bis heute noch nicht absehen. Das Männerbild europäischer Frauen ist in den letzten Jahrzehnten derart heruntergekommen, dass sich Frauen nicht wundern dürfen, wenn sie genau die Männer anziehen, die sie innerlich verurteilen. Klischeehafte Begriffe wie schwach, blöd, unzuverlässig, gefühlskalt, schwanzgesteuert, verkopft, langweilig, sprachlos, Macho, Schlappschwanz, Versager, Feigling prägen das Männerbild unzähliger Frauen.
Ein Kind, das über Jahre eine Mutter erlebt, die in
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