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Wahrhaft

Wahrhaft

Titel: Wahrhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Blue
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Begrüßungskuss?“, fragt er dann und blickt mich erwartungsvoll an.
    Ich seufze. Das ist schon ein wenig anstrengend, als einzige Frau für alle drei Männer zuständig zu sein. Mal sehen, wie sich unsere kleine Wohngemeinschaft so entwickelt, denke ich.
    „Und?“ Liam zieht fragend eine Augenbraue hoch.
    Ich hauche ihm im Vorbeigehen einen kleinen Kuss auf die Wange. „Das muss erst mal reichen“, sage ich und verschwinde schnell in meinem Zimmer.
    „Bis später, Engel. Ich freue mich schon auf nachher“, ruft er mir hinterher.
     
    Ich rechne fast damit, dass die Zimmertür gleich wieder aufgeht und Liam einen richtigen Kuss von mir einfordert. Doch das tut er nicht. Er hat scheinbar gemerkt, dass ich ein wenig Ruhe brauche. Wahrscheinlich will auch er mich ein wenig schonen, damit ich die ominöse Aufnahme in die Wohngemeinschaft überstehe. Was das wohl sein mag? Besser ich denke nicht darüber nach.
    Erschöpft lege ich mich auf mein Bett. Alexanders traurige Geschichte spukt immer noch in meinem Kopf herum. Er wäre bestimmt ein toller Vater gewesen, denke ich noch, dann bin ich auch schon tief und fest eingeschlafen.

8
     
     
     
    „Caroline? Wach auf, Engel!“
    Ich blinzele verschlafen. Wo bin ich? In meinem Traum war ich gerade hochschwanger mit Drillingen und Tobias hat mir erzählt, dass er sich von mir trennen will und dass ich mir eine neue Wo hnung suchen soll…
    Was für ein schrecklicher Albtraum!
    Zum Glück ist es nicht Tobias, der gerade vor mir steht und ich bin auch nicht schwanger. Liam sitzt auf meiner Bettkante, streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und betrachtet mich besorgt. „Hey, Engel. Alles in Ordnung? Du hast im Schlaf gewimmert!“
    „Jetzt ja“, antworte ich und strecke meine müden Glieder. „Ich habe nur schlecht geträumt. Wie spät ist es denn?“
    „Gleich 19 Uhr. Du hast über drei Stunden geschlafen.“
    „Was? Echt? Warum habt ihr mich denn nicht geweckt?“ Ich setze mich auf und gähne herzhaft.
    „Wir dachten, eine kleine Er holungspause würde dir gut tun“, meint Liam und streichelt meinen Rücken. „Marcus ist auch wieder zurück und wir haben schon alles vorbereitet. Wenn du dich gleich umgezogen hast, kann es losgehen.“
    Verwirrt runzele ich die Stirn. „Was kann losgehen?“
    „Das Aufnahmeritual!“, erwidert er belustigt.
    Mit einem Schlag bin ich hellwach. Liams Worte verursachen einen plötzlichen Adrenalinkick, der durch meinen ganzen Körper fährt. Mein Herz pocht wild vor lauter Aufregung.
    „Wa-was soll ich de-denn anziehen?“, stammele ich. Mein Sprachzentrum ist vor lauter Panik wie gelähmt.
    Natürlich wusste ich das dieses merkwürdige Ritual heute auf mich zukommen wird, aber jetzt, so kurz davor, wird mir auf einmal ganz flau in der Magengegend. Mit einem der Männer alleine komme ich klar, mit zweien geht es auch gerade noch, aber mit allen? Ob sie auch alle mit mir schlafen wollen? Oh mein Gott!
    „Ich helfe dir gerne bei der Kleiderauswahl“, entgegnet Liam grinsend. Er öffnet den Kleiderschrank und nimmt nach kurzem Suchen etwas aus einer der Schubladen heraus. „Hier“, meint er und hält eine kleine Zellophantüte mit einem schwarzen Nichts darin in die Höhe. „Zieh das an!“ Er wirft mir die Tüte zu.
    „Mehr nicht?“, keuche ich und nehme den schwarzen Strapshalter und die passenden schwarzen Spitzenstrümpfe aus der Tüte. „Auch keine Hose oder wenigstens einen BH?“
    „Nein“, erwidert Liam amüsiert. „Es reicht vollkommen, wenn du das hier anziehst. Einen BH brauchst du nicht und ein Höschen wäre uns nur im Weg!“
    Ich schlucke.
    „Komm schon, Caroline. Mach dich nicht verrückt. Es wird dir Spaß machen, glaub mir.“
    Ich nicke. Hoffentlich hat er recht, denke ich.
    „Du hast heute Morgen gesagt, dass wir auch ein Codewort vereinbaren können…“, beginne ich.
    „Ja, natürlich. Wenn du das möchtest!“
    „Hm.“
    „Gut, dann überleg dir eins. Wir erwarten dich im Wohnzimmer“, sagt er und verlässt das Zimmer wieder.
     
    Na dann vielen Dank auch für die tolle Modeberatung, denke ich und kaue nervös auf meiner Unterlippe herum.
    Ich muss meine Aufregung unbedingt in den Griff bekommen. Aber das ist gar nicht so leicht.
    Wenn ich daran denke, dass ich von meinen Mitbewohnern gleich halb nackt im Wohnzimmer erwartet werde, wird mir abwechselnd kalt und heiß. So aufgeregt war ich das letzte Mal vor der mündlichen Prüfung während meines Abiturs und das ist schon ganz

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