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Wainwood House - Rachels Geheimnis

Wainwood House - Rachels Geheimnis

Titel: Wainwood House - Rachels Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stoffers
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Rosalie Gibbs abgehalten«, sagte er. »Charles’ altes Kindermädchen. Es war ihr letzter Wille, in Wainwood bestattet zu werden.«
    Als er die Verständnislosigkeit in Penelopes Gesicht sah, fügte er hinzu: »Sie war auch Rachels Kindermädchen und ist vor einer Woche in London gestorben.«
    Der Morgen der Fuchsjagd brach unter einem wolkenlosen Himmel an. In der Nacht hatte es wieder Frost gegeben und an den Fenstern der Küche standen Eisblumen. Die Männer, die in der Dämmerung hinausgeschickt worden waren, um die Eingänge der Fuchsbauten zu verstopfen, hatten sich in dicke Schichten derber Kleidung gehüllt. Sie drängten sich bei ihrer Rückkehr mit den Füßen stampfend in den Pferdeställen, um sich dort aufzuwärmen. Durch ihr Werk hatten die Füchse keine Chance, sich unter die Erde zu flüchten, wenn sie von der Hundemeute aufgescheucht wurden. Von der Unruhe in den Ställen und den Vorbereitungen in der Küche ausgehend, schwirrte eine gespannte Erwartung durch das ganze Haus. In den Schlafzimmern war die Jagdkleidung bereitgelegt worden. Außer dem ausufernden Frühstück für alle Gäste im Speisesaal wurden in der Küche heiße Getränke, Platten voll belegter Häppchen und ein gewaltiges Picknick für das Mittagessen vorbereitet.
    Einige Jäger waren bereits am Vortag angereist und über Nacht geblieben, während die Nachbarn erst im Laufe des Morgens eintrafen. Es ging an der Früh stückstafel dicht gedrängt zu, als sich eine Gruppe aufgekratzter Gentleman mit seidig glänzenden Würsten, Speck und Rührei für die Jagd wappnete. Samuel hatte sie bereits auf seinem Weg in den ersten Stock lärmen hören. Jetzt stand er neben dem jungen Mr Rushforth und half ihm beim Ankleiden. Sie waren wieder zu spät dran und dennoch schien keiner von beiden es besonders eilig zu haben.
    Seit dem nächtlichen Gelage mit dem Präsentkorb vor dem Kamin war eine neue Vertrautheit zwischen ihnen entstanden, die Samuel nicht damit zerstören wollte, dass er sie in Worte fasste. Wenn er Julians Zimmer betrat, war er innerlich nicht länger auf dem Sprung, und anstatt so schnell und effizient wie möglich zu arbeiten, genoss er diesen Raum wie eine ruhige Insel innerhalb der niemals endenden Betriebsamkeit des Hauses. Außerdem hatte er irgendwann beim Reinigen der langen Nachthemden und steifen Kragen damit begonnen, von Mr Rushforth als Julian zu denken, was natürlich unentschuldbar war.
    Wenn sie nebeneinander vor dem Spiegel standen, schienen die Unterschiede noch weiter zu verschwimmen, obwohl sie schon rein äußerlich grundverschieden waren. Während Samuel sich die blonden Haare stets streng zurückkämmen und mit Brillantine glätten musste, um den Ansprüchen von Mr Frost zu genügen, schien Julian trotz aller Bemühungen außerstande, das ewige Durcheinander seiner dunklen Haare so zu bändigen, wie es sich für einen Gentleman geziemte. Seine Wangen waren nur dank Samuels sicherem Umgang mit der Rasierklinge glatt geschoren, und Julians rotes Jagdjackett strahlte neben dem makellosen Schwarz von Samuels Livree nur umso heller. Er war gerade dabei, dem jungen Mann die Krawatte zu binden und den Kragen zu richten. Obwohl Julian oft ausritt, war es bisher nur selten vorgekommen, dass er die Jagd begleitete. Er war in den letzten Jahren oft auf der Schule geblieben. »Versuchen Sie, in keinen Graben zu stürzen«, legte Samuel ihm mit der größtmöglichen Höflichkeit nahe. »Es ist keine Freude, den Schmutz wieder aus der weißen Reithose zu kriegen. Und das Blut erst.«
    »Sehr zartfühlend von Ihnen, Sam.« Julian unternahm den halbherzigen Versuch, zumindest dem Anschein nach, die Form zu wahren. »Wirklich, Ihre Sorge um meine Gesundheit ist rührend.«
    »Reiner Eigennutz, Sir. Ich würde es sehr bedauern, mir von den Stallburschen den Inhalt ihrer Nachttöpfe zum Einweichen der Jagdkleidung bringen lassen zu müssen«, erklärte Samuel ernsthaft. »Denn nichts ist wirkungsvoller gegen hartnäckige Flecken.«
    Er verfolgte aus den Augenwinkeln, wie Julian für einen Moment die Gesichtszüge entglitten, bevor ihre Blicke sich kreuzten und sie beide unter den starren Augen der ehrwürdigen Porträts an den Wänden des Schlafgemachs in einvernehmliches Gelächter ausbrachen.
    »Ich werde versuchen, uns beiden diese Unannehmlichkeit zu ersparen«, versprach Julian, als er endlich die Handschuhe und den Zylinder entgegennahm. »Und wenn Claire sich bei ihrer ersten Fuchsjagd im Sattel halten kann, sollte

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