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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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auszutauschen.«
    »Ich auch«, sagte Forrest erleichtert. Wenn man nur Eve ähnlich abkühlen könnte, dachte er, aber ihm fiel kein Gefallen ein, den er ihr erweisen konnte. »Nun müssen wir nach Pyramid zurückkehren. Hast du irgendwelche Einwände, wenn wir unmittelbar von hier verschwinden?«
    »Nein. Ich habe noch nie eine Reise zwischen den Welten beobachtet. Das dürfte interessant sein.«
    »Vielleicht.« Forrest sah die anderen an. »Sind wir bereit?«
    »Nein«, sagte Dawn. »Ich hatte noch keine Gelegenheit, dir einen Gefallen zu erweisen, der so groß ist wie Eves.«
    »Nun, warum erweise ich Eve keinen gleich großen Gefallen, damit ihr Gefühl wieder abnimmt? Ich kann mir zwar keinen denken, aber du vielleicht.«
    »Ja, vielleicht.«
    »Nein-nein!«, protestierte Eve. »Mir gefällt es, wie es ist.«
    »Aber wir benötigen Gleichstand«, wandte Dawn ein.
    »Wie lange ist es her, dass Eve Forrest den Gefallen erwiesen hat?«, fragte Ida.
    »Eine Stunde«, sagte Dawn.
    »Dann ist es zu spät. Gefallen müssen sehr rasch ausgetauscht werden, sonst gewöhnt man sich an das Gefühl – «
    »Also muss ich hier und jetzt etwas für Forrest tun«, beschloss Dawn. »Forrest, was möchtest du wirklich am liebsten über irgendein lebendiges Wesen erfahren?«
    »Wo ich einen Faun für meinen Nachbarbaum finde. Darum bin ich schließlich hier.«
    »Aber ich muss doch ein Lebewesen berühren, um etwas darüber zu erfahren. Aus der Ferne kann ich deinen Faun nicht finden, es sei denn, ich berühre jemanden, der weiß, wo er ist.«
    »Ich wünschte, du könntest mir dabei weiterhelfen«, sagte Forrest, »doch offensichtlich bist du dazu nicht in der Lage.«
    »Vielleicht weiß einer von uns davon«, überlegte Dawn, »ohne sich dessen bewusst zu sein. Das könnte ich herausfinden.«
    »Ich ganz bestimmt nicht«, sagte Ida. »Ich müsste Konus erneut fragen, und das würde bedeuten…«
    »Nein, nicht!«, rief Forrest. »Dawn soll mir einen Gefallen tun, nicht du.«
    Ida lächelte. »Ich verstehe.«
    »Fassen wir uns bei den Händen«, sagte Dawn voll Verzweiflung. »Wenn jemand von uns die Information hat, dann erfahre ich sie dadurch.«
    »Ich kann keine Hände halten«, widersprach Imbri.
    »Aber berühren können wir uns«, entgegnete Eve.
    So bildeten sie einen Kreis, wobei die Mädchen Forrest an den Händen hielten und mit der anderen Hand Imbri berührten. Schweigen stellte sich ein.
    »Da ist etwas«, sagte Dawn. »Kein Faun. Etwas… etwas Besseres, glaube ich. Oh!« Sie ließ los.
    »Was ist geschehen?«, fragte Eve. »Bist du wohlauf?«
    Dawn wirkte von Ehrfurcht erfüllt. »Ich… doch, schon. Aber ich weiß nicht, was ich tun soll. Alles ist so… so verwirrend.«
    Forrest wurde ungeduldig. »Hast du eine Antwort oder nicht?«
    Dawn wandte sich an Ida. »Tante Ida – das bist du nämlich da, woher ich komme –, du hast uns immer guten Rat erteilt. Jetzt bräuchte ich ihn wirklich. Gibt es eine Möglichkeit, ohne weitere Komplikationen…«
    Ida nickte. »Durchaus, meine Liebe. Wenn du mir anvertraust, was du auf dem Herzen hast, würde ich dir gern sagen, was ich dazu meine, und du könntest meinen Rat befolgen oder ausschlagen. Deshalb wäre kein echter Dienst geleistet worden. Wärst du damit einverstanden?«
    »Aber ja!«
    »Dann wollen wir es tun. Lass uns in mein Haus gehen.«
    Sie verließen Forrest, Eve und Imbri, die lange Blicke austauschten – von jedem kam einer, also waren sie quitt. »Was glaubt ihr, was hat sie gesehen?«, fragte Eve.
    »Etwas, das einer von uns weiß oder beobachtet hat, ohne seine Bedeutung zu erkennen«, vermutete Imbri.
    »Sie weiß so gut wie alles, was ich weiß. Also glaube ich nicht, dass es um mich geht.«
    »Während der Zeit, in der ich schlechte Träume ausgeliefert habe, sah ich zu viel, um mich an alles zu erinnern«, sagte Imbri. »Es könnte also durchaus um mich gehen. Aber warum wollte sie es nicht offen heraus sagen oder wenigstens Forrest unter vier Augen Bescheid geben?«
    »Alles, was ich weiß, habe ich in der Umgebung meines Baumes gelernt«, sagte Forrest. »Im Laufe dieses Abenteuers habe ich mehr Neues gesehen als in meinem ganzen Leben zusammengenommen. Wenn ich also nicht gerade einen Faun vorbeikommen sah, ohne es wahrzunehmen… Aber warum sollte Dawn mir das nicht sagen wollen?«
    »Sie sagte, es sei kein Faun, sondern vielleicht besser«, entgegnete Eve. »Aber ihre Verwirrung erklärt das trotzdem nicht.«
    Dawn und Ida kamen wieder aus

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