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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich das tun soll? Es könnte Folgen haben.«
    »Das Risiko gehe ich ein. Verwandele sie in Kehrholz.«
    »Also gut. Schon geschehen.«
    Die Sandale sah so aus wie vorher, doch jetzt konnte Forrest den Durchgang betreten, ohne Furcht zu empfinden. Nun fühlte er sich von dem Gelass sogar angezogen: Nicht nur, dass er keine Furcht empfand, er fühlte sich völlig furchtlos.
    »Danke«, sagte er zu dem verlorenen Engel, »das hat wunderbar funktioniert.«
    »Meinst du?«
    »Aber sicher. Meine Furcht ist fort. Ich habe absolut keine Hemmungen, diesen Durchgang zu betreten. Ich könnte hier für alle Zeit bleiben.«
    »Wie schön.« LA wirkte eigentümlich befangen.
    »Nun, jetzt muss ich ins Schloss. Aber ich brauche meine Sandale zurück. Bitte verwandle sie doch wieder in Sandelholz.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Aber du hast sie doch schon einmal verwandelt. Warum kannst du es denn nicht noch mal?«
    »Weil das Kehrholz mein Talent umkehrt. Jetzt kann ich gar nichts mehr verwandeln.«
    Forrest zögerte. Gewiss, der Engel hatte ihn gewarnt, dass die Verwandlung Folgen haben konnte. Er war nicht aufmerksam genug gewesen.
    »Vielleicht kann ich die Sandale trotzdem benutzen«, sagte er. »Lass sie mich anziehen.«
    »Hältst du das für klug?«
    »Ich habe kein magisches Talent, ich bin ein Faun. Also kann nichts umgekehrt werden. Wenn ich dir die Sandale abnehme, müsste dein Talent wieder normal sein, sodass ich dir nicht geschadet habe. Und wer weiß – vielleicht kann ich das Kehrholz irgendwann brauchen. Ja, ich glaube, so ist es am besten.«
    LA gab ihm die Sandale, und Forrest zog sie an. Plötzlich fühlte er sich ganz merkwürdig. Sein Haar kam ihm länger vor, und sein Körpergefühl hatte sich plötzlich verändert. Am seltsamsten fühlten sich seine Füße an. Was war los?
    Er blickte zu Boden und sah seine Beine und seine Füße. Ungläubig starrte er sie an. Sie waren menschlich! Die Füße hatten fünf Zehen, ausgebildete Fersen und waren fleischig.
    Dann folgte er seinen Beinen nach oben. Auch die Beine waren menschlich, und an ihnen war viel mehr Fleisch, als er je an seinen Ziegenbeinen gekannt hatte. An den Oberschenkeln besonders… und darüber…
    »O nein!«, keuchte er entsetzt. »Ich bin eine Nymphe!«
    »Anscheinend hat das Kehrholz deine Natur umgekehrt«, meinte LA. »Du bist nun eine sehr hübsche Frau.«
    »Aber ich will keine Nymphe sein!«, protestierte er (sie) heftig.
    »Dann zieh die Sandale wieder aus.«
    Das klang ganz sinnvoll. Er (sie) riss sich die Sandale vom Fuß und warf sie durch den Durchgang. Schlagartig nahm Forrest wieder normale Gestalt an. Er war wieder er selbst.
    »Ich glaube, nun muss ich ohne die Sandale zurechtkommen. Ich nehme mein Ersatzpaar.« Er zog auch die andere Sandale aus, steckte sie in den Rucksack, holte das andere Paar hervor und schlüpfte hinein.
    »Du wirst immer noch ein Problem haben«, warnte LA.
    »Nicht, wenn ich mich vom Kehrholz fernhalte. Ich gehe jetzt einfach in die Burg und lasse es hinter mir.« Er zögerte. »Außer, es macht dir Schwierigkeiten.«
    »Mach dir um mich nur keine Gedanken. Wie auch immer, ich sitze hier auf jeden Fall ein Jahr. Ich arbeite in diesem Gelass und bin hier gefangen. Dein Besuch hat mir ein wenig die Langeweile vertrieben.«
    »Okay. Dann heißt es wohl Lebewohl sagen. Ich danke dir jedenfalls.« Forrest ging an den Durchgang, der ins Schloss führte.
    Doch als er hindurchschreiten wollte, erfasste ihn abrupter Schrecken. Er kehrte in das Gelass zurück, und die Furcht nahm ab.
    Dann begriff er, was geschehen war. »Der Zauber ist umgekehrt. In diesem Raum geht es mir gut, aber ich fürchte mich, ihn zu verlassen.«
    »Das Gefühl kenne ich«, antwortete LA.
    »Aber wie soll ich mit dem Guten Magier sprechen, wenn ich den Raum nicht verlassen darf und du das Kehrholz nicht verwandeln kannst?«
    »Das ist die Frage.«
    Eine Frage, die er ganz selbstständig beantworten musste. Also ging er nachdenklich in der Kammer umher.
    »Na, steckst du wieder fest?«, erkundigte sich D. Sideria spöttisch. Sie schwebte in dem Eingang, der zu den Gleisen und dem Graben hinaus führte.
    Forrest hatte genug von ihr. Er eilte zur Kehrholzsandale, nahm sie auf und warf damit nach der Dämonin. Während dieser Aktion spürte er, wie er sich verwandelte und wieder zurück verwandelte.
    Das Holz flog durch Sideria hindurch. »Au, das tut weh!«, schrie sie und schlug mit den Händen, um den Rauch zu zerteilen, der aus dem

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