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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fünfjähriger. Freilich hatte scheinbares Alter wegen des Zeit-Geografie-Faktors nicht viel zu bedeuten. Trotzdem wollte Forrest es mit dem Dämonenkind versuchen.
    »Nimm den hier«, sagte er.
    Kontra trat näher an das Kind. »Wer bist du, und von wem stammst du ab?«
    »Ich bin Dämos, Sohn des Prinzdämonen Vore und der Prinzessin Nada Naga, dem schönsten Paar in ganz Xanth. Meine Schwester heißt Dämonika und hatte das unverdiente Glück, an meiner Stelle nach Xanth zu gehen.«
    »Also bist du kein Nachfahre Binks«, bemerkte der Zentaur.
    »Von wem?«
    »Egal. Dämonen haben gewöhnlich außer ihren dämonischen Eigenschaften kein magisches Talent, und das Nagavolk auch nicht, denn sie können zwischen reiner Menschen- und reiner Schlangengestalt wechseln und auch ihre natürliche Mischgestalt annehmen. Also hast du vielleicht gar kein echtes Talent.«
    »Doch, ich hab eins! Da bin ich ganz sicher. Ich weiß nur nicht, was es ist.«
    »Fluch«, brummte der Zentaur. »Dann könnte es ja alles sein.«
    »Ja. Ich hoffe sehr, dass es dir gelingt, herauszufinden, was es ist.«
    Kontra überlegte, während der Sand durch die Sanduhr rieselte. »Könnte dein Talent mit der Gestaltwandlerfähigkeit deiner Eltern zu tun haben?«
    »Ja.«
    »Ha! Also kannst du dich verwandeln?«
    »Aber ja. In Menschengestalt, in Nagagestalt oder irgendeine andere, weil ich Halbdämon bin.«
    »Das zählt dann nicht«, brummte Kontra enttäuscht. »Das ist kein magisches Talent. Kannst du fremde Gegenstände mit deiner Magie beeinflussen?«
    »Das würde ich nicht wissen.«
    Der Zentaur dachte weiter nach. Forrest sah, dass der Sand langsam zur Neige ging. »Kannst du fremden Gegenständen die Magie nehmen?«, fragte Kontra.
    »Nein.«
    »Dann kannst du fremden Gegenständen irgendeine Magie geben?«
    »Ja.«
    »Du könntest also zum Beispiel eine Kerze nehmen und sie verzaubern, dass sie brennt, ohne ihr Wachs zu verbrauchen?«
    »Ja! Genau das ist es! Das kann ich!«
    Kontra blickte das Dämonenkind zuerst erstaunt und dann erleichtert an. Forrest begriff, dass er verzweifelter geraten hatte, als er sich anmerken ließ, und dass das Glück mit ihm gewesen war.
    Nun musste wieder Forrest ein Talent erraten. Der Zentaur schlenderte zwischen den Statuen und suchte schließlich einen Jungen mit einem Fischschwanz aus. »Den hier.«
    Von oben ertönte ein Geräusch. Sie blickten alle hoch. »O nein!«, rief Imbri. »Die Drachen sind wieder da.«
    »Drachen?«, fragte Kontra. »Wer hat die denn aufgestört?«
    »Ich fürchte, das waren wir«, sagte Forrest, »als wir ins Ogerland gingen.«
    »Na, dann seht auch zu, dass ihr sie wieder loswerdet!«
    Forrest dachte an etwas. »Imbri, kannst du dich nicht in Traumform verwandeln und ihnen einen Gedanken in den Kopf pflanzen?«
    »Doch. Aber welcher Gedanke würde sie von uns ablenken?«
    »Vielleicht hilft es, wenn du ihnen etwas anderes vorgaukelst, was sie jagen können. Schnitzel zum Beispiel. Drachen essen gern Schnitzel.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, versprach sie und breitete sich aus; im gleichen Maße, in dem ihre Dichte abnahm, verwandelte sie sich in Nebel.
    Die Drachen hatten Formation eingenommen und wollten sich gerade im Tiefflug herabstürzen, als sie stutzten. Dann flatterten sie eilig davon. Imbri hatte ihnen einen Traum von fliehenden Schnitzeln eingegeben, denen sie nachjagen konnten.
    Bald war die Tagmähre wieder da und kondensierte sich in ihre kleinwüchsige Menschengestalt. »Das sollte sie eine Weile ablenken. Trödeln sollten wir nun aber wirklich nicht mehr, denn ein zweites Mal kann ich sie dadurch nicht mehr ablenken.«
    Forrest trat an die Statue heran, die Kontra ausgesucht hatte, und Imbri drehte die Standuhr. »Wer bist du, und von wem stammst du ab?«
    »Ich bin Nigel, Sohn von Prinz Naldo Naga und Mela Meerbraut.«
    »Deine Eltern kenne ich nicht. Was zeichnet sie aus?«
    »Mein Vater ist ein Prinz des Nagavolkes, einer Kreuzung zwischen Mensch und Schlange, deren natürliche Gestalt eine Schlange mit einem Menschenkopf darstellt. Meine Mutter ist eine Kreuzung aus Mensch und Fisch, nur dass sie vorn besser entwickelt ist und ihre Flossen in Beine zu verwandeln versteht, sodass sie an Land gehen kann. Sie erlangte einige Bekanntheit, denn als man ihr riet, sich doch etwas anzuziehen, ging sie an einen Wäschebaum und pflückte sich nur eine Panty, sodass jeder Mann, der ihr begegnete, einfach aus den Latschen kippte.«
    »Ach, die. Ja, von ihr

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