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Wallander 05 - Die falsche Fährte

Wallander 05 - Die falsche Fährte

Titel: Wallander 05 - Die falsche Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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auf dem Kiel lag.
    »Wie kommst du voran?« fragte Wallander.
    »Ich weiß nicht«, sagte Nyberg. »Bei diesem Regen verschwinden alle Spuren.«
    »Trotzdem müßt ihr morgen graben«, sagte Wallander und erzählte, was der Arzt gesagt hatte. Nyberg nickte.
    »Um das Boot herum«, sagte Wallander. »Dann in einem Bereich von der Gartenpforte bis hinunter zum Wasser.«
    Nyberg zeigte auf einen Koffer mit aufgeschlagenem Deckel. Darin lagen ein paar Plastikbeutel. »Ich habe nur eine Schachtel Streichhölzer in den Taschen gefunden«, sagte er.
    |87| »Das Schlüsselbund hast du. Aber die Kleider sind von bester Qualität. Von den Holzschuhen abgesehen.«
    »Das Haus scheint unberührt zu sein«, sagte Wallander. »Trotzdem wäre ich froh, wenn du es dir noch heute abend ansehen könntest.«
    »Ich kann nicht an zwei Stellen gleichzeitig sein«, entgegnete Nyberg gereizt. »Wenn wir hier draußen irgendwelche Spuren sichern sollen, müssen wir das tun, bevor alles verregnet.«
    Wallander wollte gerade zu Wetterstedts Haus zurückgehen, als er sah, daß Göran Lindgren immer noch wartete. Wallander trat zu ihm. Er sah, daß Lindgren fror.
    »Sie können jetzt nach Hause fahren«, sagte er.
    »Darf ich meinen Vater anrufen und es ihm erzählen?«
    »Das dürfen Sie.«
    »Was ist eigentlich passiert?« fragte Göran Lindgren.
    »Das wissen wir noch nicht.«
    Außerhalb der Absperrung stand noch immer eine Schar Neugieriger und verfolgte die Arbeit der Polizei. Ein paar ältere Menschen, ein junger Mann mit Hund, ein Junge mit einem Moped. Wallander dachte mit Grausen an die kommenden Tage. Ein ehemaliger Justizminister, dem das Rückgrat zerschlagen und der außerdem skalpiert worden war, das war eine Neuigkeit, nach der sich Presse, Radio und Fernsehen die Finger leckten. Das einzig Positive an der Situation war, daß das Mädchen, das sich in Salomonssons Rapsfeld verbrannt hatte, vermutlich davon verschont blieb, auf den Titelseiten der Zeitungen zu landen.
    Er mußte pinkeln. Er ging hinunter ans Wasser und öffnete den Hosenschlitz. Vielleicht ist es so einfach, dachte er. Gustaf Wetterstedts Schlitz war offen, weil er dastand und pißte, als er überfallen wurde.
    Er ging wieder zum Haus hinauf. Aber plötzlich zögerte er. Er hatte das Gefühl, etwas übersehen zu haben. Dann kam er darauf. Er ging zu Nyberg zurück. »Weißt du, wo Svedberg ist?« fragte er.
    »Ich glaube, er ist unterwegs, um mehr Plastikfolie und am besten auch ein paar große Abdeckplanen zu beschaffen. Wir müssen den Sand hier abdecken, wenn der Regen nicht alle Spuren verwischen soll.«
    |88| »Ich will mit ihm sprechen, wenn er zurückkommt«, sagte Wallander. »Wo sind Martinsson und Hansson?«
    »Ich glaube, Martinsson ist zum Essen gefahren«, erwiderte Nyberg sauer. »Aber wer hat verdammt noch mal Zeit zu essen?«
    »Wir können dir was holen lassen«, sagte Wallander. »Wo ist Hansson?«
    »Er wollte einen der Staatsanwälte informieren. Und zu essen will ich nichts.«
    Wallander kehrte zum Haus zurück. Als er seine durchnäßte Jacke aufgehängt und die Stiefel ausgezogen hatte, fühlte er sich hungrig. Ann-Britt Höglund saß in Wetterstedts Arbeitszimmer und sah seinen Schreibtisch durch. Wallander ging in die Küche und machte Licht. Er dachte daran, wie sie in Salomonssons Küche gesessen und Kaffee getrunken hatten. Jetzt war Salomonsson tot. Verglichen mit der Küche des alten Bauern befand Wallander sich hier in einer vollkommen anderen Welt. Glänzende Kupfertöpfe hingen an den Wänden. Mitten in der Küche stand ein offener Grill mit einem Rauchabzug durch einen alten Backofen. Er öffnete den Kühlschrank und holte Käse und Bier heraus. Knäckebrot fand er in einem der Schränke. Er setzte sich an den Küchentisch und aß, ohne einen einzigen Gedanken zuzulassen. Als Svedberg in den Flur trat, hatte er seine Mahlzeit beendet.
    »Nyberg sagte, du wolltest mich sprechen?«
    »Klappt es mit den Planen?«
    »Wir sind gerade dabei abzudecken, so gut es geht. Martinsson hat beim Meteorologischen Institut angerufen und gefragt, wie lange es noch regnen wird. Es wird die ganze Nacht so weitergehen. Dann wird es ein paar Stunden trocken sein, bevor die nächste Regenfront da ist. Und außerdem kriegen wir einen ordentlichen Sommersturm.«
    Auf dem Küchenfußboden um Svedbergs Stiefel hatte sich eine Wasserpfütze gebildet. Aber Wallander fand es nicht der Mühe wert, ihm zu sagen, er solle sich die Schuhe ausziehen. Dem

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