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Wallander 10 - Wallanders erster Fall

Wallander 10 - Wallanders erster Fall

Titel: Wallander 10 - Wallanders erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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war buchstäblich in Stücke gerissen worden. Aber das Flugzeug hatte nicht gebrannt.
    |276| Wallander sah dem, was ihn erwartete, mit Unbehagen entgegen. Sein Morgengebet war vergeblich gewesen.
    Als sie Mossby Strand erreichten, bog Martinsson nach rechts ab. Er zeigte durch die Windschutzscheibe. Wallander hatte die Rauchsäule, die in den Himmel aufstieg, schon gesehen.
    Wenige Minuten später waren sie am Ziel. Das Flugzeug war auf einem Acker aufgeschlagen, ungefähr hundert Meter von einem Bauernhof entfernt. Wallander nahm an, daß jemand von dort Alarm geschlagen hatte. Die Feuerwehr war noch dabei, Schaum auf das Flugzeug zu sprühen. Martinsson holte ein Paar Gummistiefel aus seinem Kofferraum. Wallander betrachtete mißmutig seine Schuhe, fast neue Stiefel. Dann stapften sie durch den Lehm. Der Mann, der die Löscharbeiten leitete, hieß Peter Edler. Wallander war ihm im Zusammenhang mit verschiedenen Bränden schon oft begegnet. Er mochte ihn. Sie arbeiteten gut zusammen. Außer den beiden Löschzügen und einem Krankenwagen war noch ein Polizeiwagen da.
    Wallander nickte Peters, einem der Ordnungspolizisten, zu. Dann wandte er sich an Peter Edler. »Wie sieht’s aus?« fragte er.
    »Zwei Tote«, antwortete Edler. »Ich warne dich, es ist kein schöner Anblick. So sieht es aus, wenn Menschen in Benzin verbrennen.«
    »Du brauchst mich nicht zu warnen«, antwortete Wallander. »Ich weiß, wie das aussieht.«
    Wallander wandte sich zu Martinsson um.
    »Erkundige dich mal, wer die Polizei angerufen hat. Vermutlich jemand von dem Hof da hinten. Sieh zu, was du an Zeitangaben herauskriegen kannst. Und dann muß jemand ein ernstes Wort mit dem Tower in Sturup reden.«
    Martinsson nickte und stapfte in Richtung Bauernhof davon. Wallander trat näher an das Flugzeug heran. Es lag auf der linken Seite, tief in den Lehm eingegraben. Die linke Tragfläche war am Rumpf abgerissen und lag in Trümmern über den Acker verteilt. Die rechte Tragfläche saß noch am Rumpf fest, aber die äußerste Spitze war abgebrochen. Es handelte sich um eine einmotorige Maschine. Der Propeller hatte sich tief in den Lehm gebohrt. Langsam umrundete Wallander das ausgebrannte Wrack, das mit |277| Schaum bedeckt war. Er winkte Edler zu sich. »Kann man den Schaum entfernen?« fragte er. »Haben Flugzeuge nicht normalerweise eine Art Kennzeichen am Rumpf und unter den Tragflächen?«
    »Ich glaube, wir lassen den Schaum noch eine Weile drauf«, sagte Edler. »Bei Benzin weiß man nie. Es können noch Reste im Tank sein.«
    Wallander wußte, daß er sich nach Edler richten mußte. Er trat näher heran und sah in das Flugzeug hinein. Edler hatte recht. Die beiden Körper waren vollkommen verkohlt, Gesichtszüge waren nicht mehr zu erkennen. Er ging noch einmal um das Wrack herum. Dann stapfte er durch den Lehm zu der Stelle, wo das größte Trümmerteil der abgerissenen Tragfläche lag. Er ging in die Hocke. Ziffern oder Buchstabenkombinationen waren nicht zu erkennen. Es war immer noch sehr dunkel. Er rief Peters zu sich und bat ihn um eine Taschenlampe. Dann studierte er die Tragfläche genau. Schabte mit den Fingernägeln an der Unterseite. Die Tragfläche wirkte übermalt. Konnte das bedeuten, daß jemand die Identität der Maschine hatte verbergen wollen?
    Er stand auf. Jetzt war er schon wieder zu schnell. Das herauszufinden war Aufgabe von Nyberg und den anderen Technikern. Gedankenverloren sah er Martinsson nach, der mit energischen Schritten auf den Hof am Rande des Ackers zuging. Ein paar Autos mit Schaulustigen hatten an einem Feldweg angehalten. Peters und seine Kollegen waren gerade dabei, sie zum Weiterfahren aufzufordern. Der nächste Polizeiwagen war angekommen, mit Hansson, Rydberg und Nyberg.
    Wallander trat zu ihnen und begrüßte sie. Erklärte kurz, was passiert war, und bat Hansson, das Gelände abzusperren.
    »Du hast zwei tote Körper im Flugzeug«, informierte Wallander Nyberg, der für die technische Untersuchung verantwortlich war. Anschließend sollte eine Havariekommission gebildet werden, deren Aufgabe es sein würde, die Absturzursache zu klären. Aber damit hätte Wallander nichts zu tun.
    »Ich finde, es sieht aus, als wäre die abgerissene Tragfläche übermalt«, sagte er. »Als hätte jemand verhindern wollen, daß das Flugzeug identifiziert wird.«
    |278| Nyberg nickte stumm. Er sagte nie ein überflüssiges Wort.
    Rydberg war hinter Wallander aufgetaucht.
    »Man sollte in meinem Alter nicht mehr im

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