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Wallentin, Jan

Wallentin, Jan

Titel: Wallentin, Jan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Strindbergs Stern
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Stiftung, die von der schwedischen Sicherheitspolizei Hilfe
anfordert?«, fragte Eva Strand.
    »Ja, im
Hinblick auf diese kurze Zusammenkunft in aller Freundschaft.«
    Eberlein
lächelte erneut, doch dieses Mal folgten seine Mundwinkel der Bewegung in
seinem gräulichblassen Gesicht nicht.
    »In diesem
Fall ziehen alle Beteiligten einen Nutzen aus der Zusammenarbeit.«
    »Ich kann
mir kaum vorstellen, dass die Staatsanwältin in Falun vom Zweck dieser Reise
unterrichtet ist.«
    »Ich kann
Ihnen versichern, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist.«
    »Was Erik
Halls Tod betrifft ...«
    »Es geht
nicht ausschließlich um Halls Tod«, erläuterte Eberlein. »Ich bin eher daran
interessiert, zu ergründen, was genau Erik Hall aus diesem Bergwerk an die
Oberfläche befördert hat.«
    In den
Augen hinter den Brillengläsern des Deutschen lag eine Anziehungskraft, die es
Don erschwerte wegzuschauen.
    »Deutete
Erik Hall Ihnen gegenüber etwas an von einem Dokument oder einem Gegenstand,
den er außer dem verschwundenen Kreuz dort unten in der Mine noch gefunden
hat?«
    »Er
hat...«, begann die Rechtsanwältin, wurde jedoch von einem krächzenden Geräusch
unterbrochen.
    Don
schluckte irritiert, um seine Stimme in Gang zu bringen:
    »Und was
hätten Sie für einen Nutzen davon, es in Erfahrung zu bringen?«
    »Das, Don
Titelman, ist eine sehr lange Geschichte.«
    Ein Husten
ließ Eberlein in Richtung der Kröte schielen, die sich auf einen Hocker gesetzt
und den Rücken an eines der Bücherregale gelehnt hatte.
    »Viel zu
lang«, betonte Eberlein.
    Es sah
aus, als wartete er, doch als Don nichts weiter sagte, unternahm der Deutsche
einen neuen Versuch:
    »Die Sache
ist folgende: Das Kreuz, das Erik Hall durch reinen Zufall gefunden hat, ist
ein Gegenstand, von dem wir stark annehmen, dass er uns gehört. Man könnte es
auch so ausdrücken: Alle Gegenstände, die sich
in diesem Bergwerk befanden, bilden Anhaltspunkte in einem historischen
Mysterium, dessen Aufklärung sich die Stiftung seit vielen Jahren widmet. Doch
nun hat Hall uns leider verlassen, und Sie scheinen der Einzige zu sein, der
die Sache weiterführen kann.«
    »Es fällt
mir ziemlich schwer zu verstehen, wie Sie darauf kommen, dass ausgerechnet ich
Ihnen weiterhelfen könnte«, entgegnete Don.
    Ein
irritiertes Ausatmen der Kröte in der dunklen Ecke.
    »Ich habe
Erik Hall nur ein einziges Mal getroffen«, fuhr Don mit rauer Stimme fort, »und
der einzige Gegenstand, von dem ich erfahren habe, ist dieses Kreuz. Ansonsten
weiß ich nur, was auch in den Zeitungen steht.«
    »Schade,
dass wir das Gespräch in dieser Weise beginnen müssen«, merkte Eberlein an.
    »Tja«,
meinte Don.
    »Ja, denn
soweit ich es verstehe, sprechen Sie nicht die Wahrheit.«
    Don
richtete sich in seinem Stuhl etwas auf, als wollte er sein Jackett richten.
    »Nein,
lassen Sie uns noch einmal von vorne anfangen«, fuhr der Deutsche fort. »Wenn
ich es recht verstehe, haben Sie in der Woche vor seinem Tod lange Telefonate
mit Erik Hall geführt. Wir haben ebenfalls erfahren, dass sich auf Halls
Festplatte Aufzeichnungen darüber befanden, dass er dort unten im Bergwerk
zumindest eine Art Dokument gefunden und dessen Existenz Ihnen gegenüber
erwähnt hat.«
    »Davon
weiß ich nichts«, sagte Don.
    »Wir haben
auch gehört, dass Erik Hall von einer Art >Geheimnis< gesprochen hat, das
er aus dem Stollen mit heraufgebracht hat. Ob er damit das Dokument oder einen
anderen Gegenstand meint, wissen wir allerdings nicht.«
    »Einen
anderen Gegenstand als das Kreuz?«
    Das war
die Stimme der Rechtsanwältin.
    »Aufgrund
dieses Gegenstandes sind wir heute hierhergekommen, nämlich um Klarheit in die
Sache zu bringen«, erläuterte Eberlein.
    Don ließ
seinen Blick in Richtung der Kröte schweifen, die ihren breiten Kopf inzwischen
nach hinten geneigt hatte und an die Decke starrte. Dann hörte er wieder
Eberleins Stimme:
    »Erwähnte
Erik Hall Ihnen gegenüber etwas von einem Gegenstand, der wie ein Stern
geformt war, oder etwas von einem Gebiet nördlich von Spitzbergen?«
    Don
schüttelte den Kopf.
    »Auch
keine anderen Dokumente?«
    »Nein, wie
gesagt ...«
    »Und über
was haben Sie dann gesprochen?«
    »Er hat
spät nachts bei mir angerufen«, antwortete Don und wand sich erneut. »Er hat
überwiegend davon geredet, dass ich zu ihm kommen sollte.«
    »Jetzt
möchte ich Sie bitten, noch einmal intensiv nachzudenken«, entgegnete
Eberlein. »Denn das, was Ihnen möglicherweise vollkommen

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