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Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel

Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel

Titel: Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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Schreckliches musste passiert sein. Ich zog, panisch vor Angst, an einem meiner Türöffner, aber es war verriegelt. Sofort versuchte ich es auf der anderen Seite, aber nichts.
     Verdammte Kindersicherung – schoss es mir durch den Kopf, Mist. Eingesperrt, zur Untätigkeit verdammt. Ich nahm meinen Kopf zwischen die Knie, wiegte mich vor und zurück und versuchte krampfhaft Kontakt zu Savannah zu bekommen. Nichts. Sie antwortete nicht und ich war kurz davor durchzudrehen.
     Nach endlos wirkenden Minuten wurde plötzlich die linke Tür in meinem hinteren Bereich aufgerissen, und Brandy wies mich an, zurückzuweichen. Sofort danach erschien Karl, hinter ihr – mit Savannah in seinen Armen. Sie war bewusstlos, halb nackt, sowie über und über mit Blut verschmiert und blauen Flecken übersät. Ihre Nase schien gebrochen zu sein und sie hatte eine große Platzwunde an der Wange… Kurzum, sie sah schrecklich aus.
     Ich konnte ein Aufkeuchen nicht unterdrücken und riss sie zwar behutsam, aber dennoch bestimmend, ihrem Vater aus den Armen und bettete sie so sanft wie möglich auf meinem Schoß. Ihre Mom stieg auch zu uns nach hinten ein und nahm mir gegenüber Platz, während sie ihre Tochter immer noch geschockt musterte. Sie griff unter ihren Sitz und reichte mir eine Decke, die ich über Savannah ausbreitete, um sie erst einmal aufzuwärmen. Sie war eiskalt und lag schlaff in meinen Armen. Ihr Atem ging nur ganz flach, und ich hatte wahnsinnige Angst, dass er ganz aussetzen könnte.
     ››Was hat er ihr nur angetan?‹‹, fragte ich ihre Mutter, ohne Sav auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, mich immer versichernd, dass sie noch atmete.
     ››Sie hat es selbst heraufbeschwört.‹‹
     ››Einen Scheiß’ hat Sie‹‹, brach es aus mir heraus. Wie konnte ihre Mutter so etwas nur behaupten. ››Was bitte hätte Sie tun können, dass so eine Behandlung rechtfertigt?‹‹
     ››Du vergisst, Savannah hat im Moment noch alle Wege offen, um zu sterben, noch ist Sie nicht… nun, nennen wir es mal volljährig. Sie hat also einfach ihr Essen verweigert.‹‹
     ››Was?‹‹ Diesmal blickte ich auf.
     ››Sie hatte dir zwar versprochen, dass Sie noch trinkt, aber nicht das Sie weiterleben will. Als Sie ihr Essen verweigerte, ist Alex nach ein paar Tagen einfach durchgedreht. Aber egal was er auch unternommen hatte, er konnte Sie nicht brechen. So griff er zu härteren Mitteln. Mein Mädchen hat eben einen eisernen Willen, wenn Sie ihren Kopf durchsetzen will.‹‹
     Ein anerkennendes Lächeln zeichnete sich auf Brandys Mundwinkeln ab. Es schockte mich, denn obwohl ihre Tochter sich dazu entschlossen hatte zu sterben, war sie stolz auf sie; auf sie und ihren Mut, das zu tun, was sie für richtig hielt.
     ››Lange hätte Sie es nicht mehr ausgehalten‹‹, endete sie.
     Ich sah wieder zu ihr hinunter. Sie war so leicht, so dünn, so zerbrechlich geworden. Ihre alten Wunden schienen verheilt, aber neue prangten auf ihrem Gesicht, dem Hals, der Schulter und was weiß ich wo noch überall auf ihrem zarten Körper.
     Wut erfasste mich und ich musste mich zusammenreißen, denn ich wollte meine innere Anspannung nicht auf sie übertragen. Dennoch war ich auch erleichtert. Ich hatte sie wieder, die Liebe meines Lebens war wieder bei mir und lag hier in meinem Schoss. Ich konnte es kaum glauben, denn in Anbetracht der Tatsachen, was alles passieren hätte können, war ich froh, dass es so ausgegangen war und ich sie, wenn auch nicht unversehrt, so aber wenigstens lebendig wieder hatte.
     ››Alles wird gut, ich liebe dich‹‹, hauchte ich ihr zu und dann küsste ich sie auf ihre blaugrün verfärbte Stirn.
     So saß ich da, hielt mein Leben in den Händen und kontrollierte sekündlich ihre Atmung. Kurzzeitig kam Leben in ihren Körper. Sie fing an zu wimmern und wand sich an meiner Brust. Mein Duft musste sie aber schlussendlich beruhigt haben, denn sie presste sich aufstöhnend enger an mich und ich versuchte einfach nur, ihr eine bequeme Liegeposition auf meinen Schoß zu verschaffen.
     ››Wir sind zuhause‹‹, durchbrach Brandy die Stille im Wagen, als dieser erneut zum Stehen kam. Komisch, die Rückfahrt kam mir vor, als wären wir nur Minuten unterwegs gewesen und schon ging auch die hintere Wagentür auf. Ich überreichte Karl seine Tochter, aber nur um sicher aussteigen zu können und sie ihm dann sofort wieder zu entreißen. Er schnaubte, aber mit einem energischen –

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