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Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Wanderer zwischen drei Ewigkeiten

Titel: Wanderer zwischen drei Ewigkeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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mit ihrer Entwicklung gealtert. Wir aber wissen nur, daß man uns sofort entdecken kann. Aber wir wissen nicht, welche Waffen inzwischen entwickelt wurden.“
    Maxwell nickte langsam.
    „Das klingt sehr logisch, Grudat. Also warten wir. Es wird uns kaum etwas anderes übrigbleiben, wenn wir Günter nicht zurücklassen wollen. Und davon kann keine Rede sein.“
    Sie verließen die Hütte und kehrten zur FORTUNA zurück.
     
    *
     
    Pünktlich am 30. Juli 1970 landete die Flugscheibe auf der Lichtung. Es war Nacht, und die FORTUNA lag in völliger Dunkelheit.
    Aber der Wachhabende hatte die Annäherung der Scheibe bemerkt.
    Da es sich nur um Günter handeln konnte, wurde kein Alarm gegeben, aber Maxwell weckte man wunschgemäß.
    Der Kommandant schreckte aus seinem Schlummer hoch, fuhr dann in die Uniform und eilte zur Schleuse.
    So schnell er konnte, begab er sich dann zu der einsamen Hütte, wo er Günter erwartete.
    Die FORTUNA lag irgendwo im Dunkel, man konnte sie nicht sehen. Heimlich freute sich Maxwell auf den Schreck, den Günter wohl bekommen mußte, wenn er so plötzlich angesprochen wurde. Aber wenigstens eine kleine Strafe gönnte er ihm doch.
    Rein psychologisch gesehen war das verständlich, denn für ihn war ja die Zeitspanne der Trennung nur kurz gewesen, und wenn er auch von dem gewaltigen Unterschied wußte, so konnte er die 18 Jahre doch immer nur subjektiv betrachten und bewerten.
    Maxwell ließ Günter an sich vorbei und gab ihm somit Gelegenheit, die Hütte zuerst zu betreten. Licht flammte auf, dann wurde der erstaunte Ausruf Günters hörbar.
    Er hatte die Anwesenheit von Menschen bemerkt. Das Tonband stand an einer anderen Stelle, das Fenster war geöffnet und …
    In die nachfolgende Stille klang Maxwells Stimme:
    „Na, endlich vom Spaziergang zurück?“
    Günter schnellte herum, als habe ihn eine Natter gestochen. Mit aufgerissenen Augen starrte er Maxwell an, der in den Bereich des Lichtes trat.
    „Maxwell! Endlich!“
    Das war alles, und in diesem Aufschrei lag das ganze Warten zweier Jahrzehnte. Aber Maxwell konnte nicht sofort antworten. Er hatte sich wahrscheinlich keine Gedanken darüber gemacht, wie sehr 18 Jahre einen Menschen verändern konnten.
    Günter trug einen kräftigen Vollbart und besaß eine stark gebräunte Haut. Älter war er geworden, sehr viel älter. Aber aus seinen Augen leuchtete die alte Lebensfreude und Zuversicht, und jetzt verrieten sie sogar Glück. Er streckte Maxwell die Hände entgegen und eilte auf ihn zu.
    „Maxwell – alter Freund! Daß ich Sie noch einmal wiedersehen darf! Fast habe ich nicht mehr daran geglaubt und vermutet, Sie wären für immer mit der FORTUNA im Abgrund der Zeit verschwunden. Wie geht es den anderen?“
    Der Kommandant hatte seine Erschütterung überwunden.
    „Gut, allen gut. Man erwartet Sie, Günter. Mein Lieber, Sie sind alt geworden …“
    Günters Gesicht verdüsterte sich.
    „Das ist eigentlich das einzige, was mich schmerzlich berührt. Sie alle wurden nur um Minuten, Tage oder Wochen älter – ich weiß nicht, wie lange Sie hier auf mich warten – aber ich lebte 18 Jahre. Ich habe versuchte, es rein philosophisch zu erfassen, aber es ist mir nicht gelungen. Ich war in Ihrem Alter, und heute könnte ich leicht Ihr Vater sein. – Gelang das Experiment?“
    „Im Grunde ja. Wir können es jetzt wiederholen, um gleich einen Sprung von hundert Jahren zu tun.
    Dann befinden wir uns wieder in unserer Gegenwart, und all dies hier bleibt zurück wie ein Traum. Aber wenigstens wissen wir, wo alle jene Schiffe blieben, die während der Transition verschwanden. In der Vergangenheit! Und nicht eines von ihnen kehrte zurück. Wir werden die ersten sein!“
    „Vielleicht gibt es welche, die nicht zurückkehren wollten“, sagte Günter flach.
    Maxwell sah ihn forschend an.
    „Glauben Sie?“
    Der Erste Offizier nickte langsam.
    „Für einen Menschen der Zukunft hat die Vergangenheit ihre Reize, ganz abgesehen von den materiellen. Einige harmlose Tips von mir haben Erfinder auf die tollsten Ideen gebracht. Wenn ich mir überlege, welches Leben ich zu führen vermöchte, wenn ich meine Tips selbst auswerten würde …! Glauben Sie mir, Maxwell, wenn ich nicht so an der FORTUNA hinge, und wenn Wally nicht gestorben wäre, ich würde es mir noch überlegen, ob ich mit Ihnen zurückkehrte.“
    Maxwell schüttelte den Kopf.
    „Sie müßten, Günter. Es wäre Ihre Pflicht!“
    „Ja, das wäre es wohl, Captain. Können wir jetzt zu

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