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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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Pläne in eine Röhre. Als Kasuk gegangen war, sagte er: »Weißt du, Saba, eigentlich hätte ich das nicht von dir erwartet.«
    »Was hättest du nicht erwartet?«
    »Wenn die Ybix Tanoujin gehören würde, hätte er sich hinter mich gehängt, als das Triebwerk ausfiel und darauf gewartet, daß es in die Luft fliegt, oder daß ich ihm Lösegeld zahle, oder daß er mein Schiff übernehmen kann - was ihm gerade am besten paßte.«
    »Tanoujin ist einer der besten Offiziere der Flotte.«
    »Das habe ich ja auch nicht bestritten. Nicht einmal meine besten Freunde würden ihr Schiff für das meine aufs Spiel setzen.«
    »Komm endlich zur Sache«, sagte Saba.
    Im Druckanzug wirkte Leno doppelt so breit wie Saba. »Ich war bei der Sache«, sagte er.
    »Dann laß uns gehen.« Saba wandte sich an Paula. »Sage Tanoujin, daß ich Kasuk mit hinausnehme.«
    »Beeilt euch. Mir ist kalt.«
    »Keine Sorge.«
    Der Jupiter brachte den Raum in seiner Umgebung zum Kochen.
    Die beiden Schiffe gerieten immer tiefer in die magnetischen und elektrischen Turbulenzen hinein. Das Siegel, das die beiden Schiffskörper miteinander verband, zerriß krachend, und sie trieben auseinander. Saba, Leno und Kasuk waren auf der Ebelos ge-strandet, die auf den gigantischen Planeten zuraste. Paula war auf der Brücke der Ybix, in der sich die Männer drängten. Die starke Strahlung des Jupiter hatte die Kommunikation außer Funktion gesetzt. Es gab keine Möglichkeit, sich mit der Ebelos zu verständigen.
    Tanoujin, der das Kommando übernommen hatte, ließ die Ybix das andere Schiff verfolgen. Er schaffte es auch, dicht an die Ebelos heranzukommen, doch als er die Verbindung zwischen beiden Schiffen wieder herstellen wollte, holte die Ebelos nach der anderen Seite über und rollte fort. Er setzte sich wieder hinter sie. Beim zweiten Kupplungsversuch drehte sich das größere Schiff auf die Ybix zu, und Tanoujin mußte ihm so plötzlich ausweichen, daß Paula mit dem Kopf gegen die Wand flog.
    »Wir schaffen es nicht«, sagte jemand hinter ihr. Es war ein Mann von der Crew der Ebelos. »Der alte Drachen hat noch zwei mehr ausgebrannt.«
    Paula schüttelte verwirrt den Kopf. Sril legte ihr den Arm um die Taille. »Nicht durchdrehen, Mendoza.«
    Die Brücke war abgedunkelt und wurde fast ausschließlich von dem grünen Licht des Holographen beleuchtet. Die Konturen der beiden Raumschiffe zeichneten sich auf dem grünen Schirm in hellem Gelb ab. Die Strahlung des Planeten störte auch die Sensoren, und die Konturen verwischten sich. Paula legte die Hand auf Srils Arm. Das Konturenbild der Ebelos zerschwamm in drei Teile, jedes Teil mit flirrenden, undeutlichen Linien.
    »Baka«, rief Tanoujin von seinem Platz. »Wirf ein Schema der Jovianischen Felder in den Holographen.«
    Sril fluchte unterdrückt. Auf der grünen Scheibe des Holographen hatten sich die Umrisse beider Schiffe zu nebeligen Schatten aufgelöst. Plötzlich wurde der drachenförmige Körper der Ybix von einem Ring identischer Silhouetten umgeben. Und auch die Ebelos glitt inmitten eines Rings von Geisterschiffen weiter.
    Paula rieb sich die Augen. Junna war neben ihr.
    »Ich habe das Feldschema«, sagte Bakan. Auf dem Holographen erschien ein dreifarbiges Diagramm, das den gekrümmten Raum um Jupiter zeigte. Die vervielfachten Umrisse der beiden Schiffe glitten hindurch. Eine blaue Welle strich über einen von Ebelos Geistern hinweg, dann einen zweiten. Das Schiff rollte um die Mittelachse, und die sieben anderen Umrisse von ihm verschwammen zu einem vagen Durcheinander.
    »Marus«, rief Tanoujin, »bringe sie auf null-acht.«
    Paulas Augen schmerzten von der Anstrengung, dem Chaos auf dem Holographen zu folgen. Die Ebelos schien jetzt auf den Rücken gerollt zu sein. Ohne die Stimme zu heben gab Tanoujin Marus eine Reihe von Befehlen. Das verschwommene Imago der Ybixschob sich auf einen der Umrisse der Ebelos zu. Paula fragte sich, woher Tanoujin wußte, welcher das Schiff war.
    »Hat keinen Sinn«, sagte eine fremde Stimme hinter ihr. »Er kann es nicht schaffen.«
    Paula lehnte sich an Sril, die geballten Fäuste in den Ärmeln ihres Overalls. Er drückte sie ein wenig an sich, um sie zu beruhigen. Hinter sich hörte sie das leise Murmeln von Stimmen.
    »Die Ybix kann so viele zusätzliche Männer nicht lange verkraften.«
    »Wie hoch ist ihre Kapazität? Achtzehn?
    »Sieh nur, wie er Energie vergeudet.«
    Junna warf den Kopf zurück. Er und Paula waren in Reichweite voneinander. Seine

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