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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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Sessel beim Fenster.
    »Das ist mein Sessel«, sagte Paula, und er stand auf.
    Die kühle Luft, die durch das offene Fenster hereinwehte, ließ ihren Kopf klarer werden. Ketac stand neben ihr an die Wand gelehnt.
    »Wer wird der neue Akellar?« fragte Paula.
    »Dakkar ist der Erbe.«
    »Ich glaube, daß Sie als Akellar besser wären als Dakkar.«
    Ketac richtete sich auf. »Das glaube ich auch.« Er blickte umher. Zwei seiner Schwestern kamen herein und unterhielten sich über ihre Kinder.
    »Können Sie es mit ihm aufnehmen?« fragte Paula.
    »Ich kann es ja versuchen.«
    »Wo? Nicht in Matuko, das ist sein Revier. Hier hätten Sie bessere Chancen.«
    »Ich bin müde«, sagte er. Zwei andere Männer traten ins Zimmer, und er fuhr leiser fort: »Ich werde auf die Ybix gehen. Ich kann den Druck auf das Doppelte erhöhen, dann bin ich bald wieder fit.«
    »Ich sage Ihnen Bescheid, wenn er herkommt, um seinen Anspruch auf Sabas Sitz in der Kammer anzumelden.«
    »Gut.«
    Sie biß die Zähne aufeinander und unterdrückte ein Gähnen. Junna stand in der offenen Tür, und sie fragte sich wieder, wo David stecken mochte. David war in die Stadt gegangen, erfuhr sie. Sie hielt es nicht für richtig, ihn zu suchen.
    Leno würde die Prima-Suite übernehmen, und seine acht Frauen schickten einen Sklaven, um nachzufragen, wann Melly und Paula ausziehen würden. Melly wollte nach Lopka zurückkehren, der Stadt ihres Vaters. Paula mußte Dakkar im Auge behalten und hätte ohnehin nicht gewußt, wohin sie gehen sollte.
    Tanoujin war wieder in Yekka, aber alle anderen rAkellaron blieben in Vribulo. Leno setzte die erste Sitzung seines Primats für die achtzehnte Wache nach der Verbrennung Sabas fest.
    Der Sklave von Lenos Frauen überbrachte Paula eine sehr nachdrückliche Aufforderung, die Prima-Suite zu räumen. Während derselben Wache erschien Dakkar in Vribulo, um den Platz seines Vaters im rAkellaron zu beanspruchen.
    Sie ging in den zweiten Stock, um mit Leno zu sprechen.
    Die Suite des Prima wurde von einer solchen Menschenmenge belagert, daß Paula nicht einmal die Tür sehen konnte. Sie drängte sich durch die Menschenmauer und betrat die Suite. Der Warteraum war ebenfalls gesteckt voll. Sämtliche Bänke waren besetzt, und über ein Dutzend Männer standen an den Wänden. An dem Tisch in der Mitte des Raums stritt sich einer von Lenos Männern mit einem Mann der Uranus-Patrouille. Sie ging an den beiden vorbei zur Tür des Bürozimmers und klopfte an.
    »Wer ist da?« rief Leno. Seine Stimme klang verärgert. Sie drückte auf die Klinke und stieß die Tür auf.
    Tanoujin saß auf der Bank vor dem Mittelfenster und blickte sie verärgert an. »Sie könnten auch warten, bis man Sie hereinruft. « Er zog den Gürtel über seinen dicken Bauch. Paula vernahm den leichten Erregungsgeruch, der von beiden Männern ausging.
    Sie schloß die Tür und trat zwischen sie.
    »Leno«, sagte sie, »lassen Sie mich hierbleiben. Sie könnten doch den Rest der Suite öffnen lassen. Es gibt mehr Raum, als Sie jemals brauchen können.«
    Er öffnete erstaunt den Mund. Tanoujin lachte.
    Leno schüttelte den Kopf. »Hierbleiben? Auf gar keinen Fall.«
    Er wandte sich um und drehte ihr seinen Rücken zu. »Und jetzt gehen Sie. Ich habe zu tun.«
    »Irgendwo muß ich doch wohnen«, sagte Paula. Sie blickte Tanoujin an. »Wann sind Sie zurückgekommen? Ich dachte, Sie seien in Yekka.«
    »Letzte Wache.«
    Leno trat auf sie zu, die Hände in die Hüften gestemmt, den runden Kopf aggressiv vorgestreckt. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen verschwinden.«
    »Wohin denn?« Sie blickte in sein wütendes Gesicht. Er und Tanoujin hatten sich gestritten, bevor sie hereingekommen war.
    Sie hatte jetzt keine Zeit, sich damit zu befassen und hob sich die Frage für später auf. Sie wandte sich an Tanoujin. »Ich werde Newrose von Sabas Tod benachrichtigen. Was wird nun mit Cam Savenia?«

    Leno sagte straff: »Ich binjetzt der Prima. Das scheint ihr beide noch nicht begriffen zu haben. Ihr seid beide verrückt.« Er ging mit kurzen, schnellen Schritten durch den Raum. Durch die drei offenen Fenster drang der Straßenlärm herein. »Ich kann Sie nicht hierbehalten, Mendoza.«
    Paula kratzte sich die Nase und blickte auf seinen breiten Rücken. Bei ihm hatte es keinen Sinn, behutsam vorzugehen. »Ich könnte zur Erde zurückgehen«, sagte sie langsam. »Aber ohne mich werden Sie vier Fünftel des Imperiums verlieren.«
    Lenos Schultern senkten sich ein

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