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Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow

Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow

Titel: Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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reine Luft. Trebbin hat eine gute Luft.«
    Dieser Lokalpatriotismus, was sich auch gegen das Tatsächliche sagen lassen mochte, tat mir wohl, und zwar um so wohler, als ich in betreff der wenigstens damals noch auf meinem Programme stehenden »Nutheburgen« allerlei Hoffnung an einen so lokalpatriotischen Ausspruch knüpfte. »Das ist dein Mann«, dacht ich. Und wirklich, was in Saarmund mißglückt war, hier konnt es gelingen. Ich fuhr also fort:
    »Sie haben ja wohl eine alte Burg hier? Burg Trebbin. Die vierte der Nutheburgen.«
    »Nicht daß ich wüßte. Das muß vor meiner Zeit gewesen sein.«
    »Gewiß. 700 Jahre... Und kein Burgwall? kein unterirdischer Gang? Keine Stelle, die hohl klingt?«
    »Nicht daß ich wüßte. Mit Ausnahme der Schützengilde von 1577...«
    »Und kein Denkmal? keine Mumie?«
    »Nicht daß ich wüßte. Mit Ausnahme der...«
    Es wurde mir immer klarer, auf was er mit endlich doch siegreicher Beharrlichkeit hinauswollte. Ich ließ also den Strom seiner Rede fließen und warf erst ganz zuletzt und anscheinend ohne Zusammenhang die Frage dazwischen, »ob er jemals von dem Maler Wilhelm Hensel oder doch von dessen Vater, dem alten Pastor Hensel, gehört habe«.
    Ein Kopfschütteln war die Antwort und nur mit Mühe wurde festgestellt, daß der alte Pastor Hensel höchstwahrscheinlich schon vor seiner, des Wirts und Meisters, Geburt verzogen sein müsse, eine Sache, betreffs deren ich nie den geringsten Zweifel unterhalten hatte.
    Das Vorfahren des Wagens und der Peitschenknips des Kutschers schnitten weitere Nachforschungen ab, wobei mich's trösten mußte, schwerlich etwas anderes als die chronologische Reihenfolge der Trebbiner Schützenkönige eingebüßt zu haben. Noch ein Hutlüpfen unsererseits, noch eine gegengrüßende militärische Handbewegung des »Majors« – und unser Jagdwagen klapperte über das Pflaster hin.
    Die Kirchhofstüre stand noch offen, und die Schwertlilien blühten noch.
    Über »Burg Trebbin« bin ich auch nachträglich ohne Mitteilung geblieben, aber von Wilhelm Hensel will ich erzählen.
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    ._.
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Wilhelm Hensel
    Wenn zwei Lose vor uns legt ein Beschluß der Zeit
Schwer ist's, wirklichem Ruf folgen und falschen fliehn!...
 
Sieh, dich lockten indes heimische Triebe bald
Fernhin (wo in des Nords Winter ein edler Fürst
Aussät ein Athen des Geistes)
An die skythische, kalte Spree.
    Platen

     
    Wilhelm Hensel wurde den 6. Juli 1794 zu Trebbin geboren, wo sein Vater an der dortigen Marienkirche Geistlicher war. Schon einige Monate später übersiedelte man von Trebbin nach Linum, in dessen Pfarrhause wir denn auch unsern Wilhelm Hensel während seiner Knabenjahre zu suchen haben. Allen erforderlichen Unterricht gab ihm der Vater und bracht ihn, gut vorbereitet, auf die Bergakademie. Das war 1809. Dem schon damals geäußerten Wunsche des Sohnes, sich der Kunst widmen zu dürfen, hatte der Vater nicht nachgeben wollen.
    Das Talent W. Hensels war aber zu ausgesprochen, als daß die Laufbahn, auf die seine Natur ihn anwies, ihm dauernd hätte verschlossen bleiben können. Seine eigenen Vorgesetzten ermunterten ihn, in seiner Beschäftigung mit den Künsten auszuharren, und als er bei bestimmter Gelegenheit ein Blatt in Wasserfarben ausführte, das innerhalb weniger Stunden eine ganze tropische Landschaft vor aller Augen hinzauberte, drang der Direktor des Instituts in ihn, das Bergfach aufzugeben und Maler zu werden. 1)
    Den Widerstand des Vaters, der auch jetzt noch fortdauerte, brach endlich der Tod. Pastor Hensel starb 1811, und unser Wilhelm Hensel war nun Maler. Er studierte Anatomie und Perspektive, zeichnete nach der Antike und dem lebenden Modell und bewährte sich als so tüchtig, daß er schon 1812 die Kunstausstellung (die erste, die in Berlin überhaupt stattfand) beschicken konnte.
    Der Frühling 1813 unterbrach die kaum begonnene Laufbahn. Von Jugend auf voll patriotischen Eifers, folgte er dem »Aufruf« und trat in das eben damals errichtete Garde-Kosaken-Regiment ein. Ein kleines Gouachebild, im Besitz der Familie, stellt ihn blondlockig unter einem schwarzen Barett in dieser phantastischen Uniform dar. Er machte in dem genannten Truppenteile, der sehr bald in Namen und Erscheinung sich borussifizierte, die Schlachten bei Lützen und Bautzen mit, trat dann zu den Freiwilligen Jägern über, nahm teil an den Kämpfen des Yorckschen Corps und war unter denen, die zweimal in Paris einzogen. 1815 als Offizier. Hier war es auch, wo er in den

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