Wanderungen II. Das Oderland.
»historischen Fenster« aus sichtbar; bietet
zweitens Raum genug zur Kreisaufstellung von 200 Mann; liegt
drittens ungefähr dreißig bis fünfzig Schritt, wie von Münchow schreibt, hinter dem »historischen Fenster«; und liegt
viertens , wie die handschriftlichen Aufsätze Georg Thiemes angeben, unmittelbar »hinter der Kanzlei«.
Niemand, der sich mit dieser Frage längere Zeit beschäftigt und gleichzeitig, was ganz unerläßlich, in Küstrin selbst Kenntnis von der Lokalität genommen hat, wird der Hoffbauerschen Beweisführung Gründlichkeit und Berücksichtigung aller in Betracht kommenden Punkte absprechen können. Dennoch bin ich persönlich geneigt, mich mehr für Annahme 5, will sagen für »Bastion Brandenburg«, zu erklären. Allerdings beträgt die Entfernung bis dahin nicht dreißig oder fünfzig, sondern achtzig Schritt, aber auch »Bastion Brandenburg« liegt noch »hinter der Kanzlei«, und jedenfalls war nur hier Raum und Gelegenheit zu bequemer Aufstellung von 200 Mann gegeben. Dies ist nicht unwichtig, denn der von Hoffbauer bevorzugte Platz 7 ist noch immer sehr eng und zu solcher Aufstellung nur gerade notdürftig ausreichend.
Unter allen Umständen bleibt die Wahl nur zwischen 5, 6 und 7 oder irgendeinem anderen zwischen dem Kreuz († v. K.) und »Bastion Brandenburg« gelegenen Punkt.
Und so darf man denn, wie eingangs bemerkt, auch diese Frage als wenigstens annähernd entschieden ansehen. Absolute Sicherheit wird freilich auch dann nicht gewonnen werden, wenn das Staatsarchiv die den Katte-Prozeß behandelnden Aktenstücke jemals zu freier und ganzer Verfügung stellen sollte. Denn Lokalfragen pflegen in amtlichen Verhandlungen, wenn nicht die Lokalität selbst den Gegenstand des Prozesses bildet, immer als etwas Nebensächliches angesehen zu werden.
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»Mon cher Katte«, rief ihm der Kronprinz zu, nachdem er ihm mit der Hand einen Kuß zugeworfen, »je vous demande mille pardons.« Worauf Katte mit Reverenz antwortete: »Point de pardon, mon prince; je meurs avec mille plaisirs pour vous.« ._.
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Biographisches
über Hans Hermann von Katte
Hans Hermann von Katte wurde den 21. Februar 1704 zu Berlin geboren. Diese Zahlen sind zuverlässig. Auf dem Familiengute Wust findet sich folgende, bald nach der Geburt Hans Hermann von Kattes in das dortige Kirchenbuch eingetragene Notiz: »Anno 1704 den 21. Februar ist des Herrn Obristwachtmeisters (von Katte) Söhnlein zu Berlin geboren und den 22. getauft und mit Namen Hans Hermann benennet worden. Dessen Paten waren der hochgräfliche Herr Feldmarschall von Wartensleben und dessen Frau und Sohn.«
Über die Jugend Hans Hermanns ist nur weniges und nur ganz Allgemeines bekannt geworden. Daß er seine Schulzeit in Königsberg – allwo sein Vater bald nach Abschluß des Spanischen Erbfolgekrieges ein höheres Kommando antrat – zugebracht haben muß, dafür spricht folgende Stelle eines weiterhin im Wortlaute mitzuteilenden Briefes: »Sein Portrait«, so schreibt der Vater im Dezember 1730, »haben hier in Königsberg zwei Leute, eines davon der Maler, wo er zeichnen lernte .« – Welcher Art im übrigen sein Unterricht war, kann nur gemutmaßt werden. Er war sehr begabt, weshalb ihn denn auch der Vater für den Zivildienst, und zwar für die Justizcarrière, bestimmte. Reisen unterstützten früh seine wissenschaftlichen Studien. Der König sah aber den Eintritt in den Zivildienst nicht allzu gern, und da seine Gnade nur für diejenigen zu hoffen war, die Militärs wurden, so kam Hans Hermann von Katte schließlich zur Armee. Wann dies war und ob er gleich anfangs bei den »Gensdarmes« oder vielleicht erst in ein Königsberger beziehungsweise ostpreußisches Kavallerieregiment eintrat, alle diese Dinge sind in Dunkel gehüllt und werden es mutmaßlich bleiben. Als er 1729, damals fünfundzwanzig Jahr alt, zuerst genannt wird, scheint er bereits geraume Zeit hindurch der Berliner Garnison angehört zu haben.
Von seiner äußeren Erscheinung, wie zugleich von seinem Charakter, gibt Pöllnitz folgendes Bild: »Er war klein und sonnenverbrannt und hatte von den Blattern außerordentlich gelitten. Dazu dicht zusammengewachsene Augenbrauen, was ihm ein finsteres Ansehen gab. Er besaß Geist, aber wenig Urteil und war ehrgeizig und dünkelhaft. Die Gunst des Kronprinzen verrückte ihm vollends den Kopf, und er betrug sich dabei wie ein indiskreter Liebhaber in Ansehung seiner Geliebten. Überall zeigte er die Briefe des
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