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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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Schläge zu hören, die Explosionen an Bord der Hyperion .
    Ein Stück Beton ragte aus dem Schnee heraus, der hohe Bogen über dem Bunkereingang.
    »Hier ist es«, sagte Nail. »Wir haben es geschafft.«
    Sie erreichten die Eingangstür des Bunkers. Ein infiziertes Besatzungsmitglied stand davor Wache, und das dem Anschein nach schon eine ganze Weile, denn auf seinem Kopf und seinen Schultern hatte sich Schnee angesammelt. Vollkommen reglos starrte er in den Nebel, ehe er ganz langsam wie ein eingerosteter Roboter zum Leben erwachte. Seine gefrorene Kleidung knackte bei jeder Bewegung, als er die Hand nach Gus und Nail ausstreckte. Sein Gesicht war so vereist, dass er die Augen nicht in den Höhlen bewegen konnte.
    Nail trat ihm die Beine unter dem Körper weg und stieß ihn mit dem Fuß die Eingangsstufen des Bunkers hinab. Der Körper wurde vom Nebel verschluckt.
    Gus verlor das Bewusstsein, kippte gegen die Tür und glitt zu Boden. Als auf Nails Wiederbelebungsversuch keine Reaktion erfolgte, fühlte er ihm den Puls; er lebte noch.
    »Gus. Wach auf, Mann. Wir haben Gesellschaft. Sie sind uns auf die Schliche gekommen.«
    Keine Reaktion.
    Er sah nach der Bunkertür, das Vorhängeschloss mitsamt Kette war verschwunden. Er versuchte, die Türen
aufzuziehen, doch die ließen sich nur wenige Zentimeter öffnen, ehe sie blockierten. Sie waren von innen mit einem Seil zusammengebunden worden.
    Als er Gus’ Taschen durchsuchte, fand Nail ein Feststellmesser. Er ließ die Klinge aufschnappen, schleuderte dann seine Stablampe in den Nebel, um die umherstreunenden Gestalten von sich fortzulocken, die sie einzukreisen begannen.
    Er ging nach Gefühl vor, langte durch den Türspalt und begann, an dem Seil zu schneiden. »Gus, kannst du mich noch hören?«
    Keine Reaktion.
    »Komm schon, Mann. Lass mich jetzt nicht im Stich.«
    Er durchtrennte das Seil und zog die Tür auf, schraubte dann die Flamme seines Feuerzeugs hoch und schleifte Gus ins Bunkerinnere.
    Mit dem Blick suchte er die Regale ab, wühlte sich durch das Gerümpel, fand eine Lampe und knipste sie an. Sie war wie eine Sturmlaterne gestaltet, allerdings mit einer LED-Birne und einer Reihe von Batterien ausgestattet.
    Er knotete die Seilreste zusammen und verschloss die Tür wieder, versuchte dann, Gus wach zu bekommen. »Kannst du mich hören? Kannst du verstehen, was ich sage? Du musst dich jetzt zusammenreißen, Gus. Du musst auf meine Stimme hören. Du darfst dich nicht der Kälte und dem Schock ergeben.«
    Gus schlug die Augen auf, war aber außerstande, sich zu konzentrieren.
    An der Tunnelwand standen Regale voller Ersatzteile für das Schneemobil, vor der Wand hatte man ein paar leere Kisten und Treibstoffkanister aufgestapelt. Die Schneemobile selbst waren mit einer Plane abgedeckt.

    Nail fegte die Regale leer und kippte sie um, zertrat sie dann, schüttete eine Tasse Benzin aus einem Kanister darüber und zündete sie an. Dann setzte er sich vor das Feuer, nahm Gus in die Arme und rieb und schlug seinen Gefährten, bis dessen Kreislauf wieder auf Touren kam.
    »Herrgott«, murmelte Gus und versuchte mühsam, sich aufzusetzen. Er spuckte ins Feuer und schaute zu, wie sein Speichel verdampfte.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Nail.
    »Die Schmerzen kommen und gehen.«
    Seine eine Gesichtshälfte war versengt und schwarz, die verbrannte Haut aufgerissen und schuppig. Haare hatte er keine mehr, und seine linke Schulter war durch die Flammen entblößt worden, Polyesterfetzen des Fleecepullovers waren mit der versengten Haut verschmolzen.
    »Hast du Yakov gesehen?«, fragte Gus. »Hast du gesehen, wie er umgekommen ist?«
    »Das absolute Grauen. Das Schlimmste, was ich je gesehen habe.«
    »Mir war nicht bewusst, dass ein Mensch solche Laute von sich geben kann. Das wird mich für den Rest meines Lebens verfolgen.«
     
    Gegen Mitternacht hatten infizierte Passagiere die Barrikaden durchbrochen, irgendwie war es ihnen gelungen, die verriegelten Türen, die versperrten Flure und die Patrouillen zu umgehen. In Massen verstopften sie die Gänge, manche von ihnen in Faschingskostümen. Nail hatte gerade auf dem Oberdeck gestanden und mit Gus einen Joint geraucht, sie hatten zugesehen, wie der Nebel den Mond verschleierte, und sich über Freundinnen und ihre leidvollen Erfahrungen mit ihnen unterhalten. Hätten
sie in ihren Kabinen gelegen, wären sie in die Enge getrieben, überwältigt und in Stücke gerissen worden.
    »Wir sollten zurückgehen«, hatte Gus

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