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War da noch was - Roman

War da noch was - Roman

Titel: War da noch was - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Alliott
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hereinkam.
    »Da bin ich sicher«, beruhigte ich sie automatisch.
    »Wir wissen es nicht«, sagte Hal leise. Das war ehrlicher. Wir wussten es nicht.
    »Es war nicht Daisys Schuld«, platzte Biba heraus, in ihren Augen glitzerten Tränen. »Woher hätte sie denn wissen sollen, dass kein Dreck in den Lauf kommen darf. Sie schießt ja nicht. Es war nicht ihre Schuld!«
    »Natürlich war es nicht ihre Schuld«, murmelte Mum und beugte sich hinab, um einen Arm um sie zu legen, während Biba wieder in Tränen ausbrach.
    »Wo ist Daisy?«
    »Oben mit Laura«, sagte Seffy
    »Lass sie am besten in Ruhe, mein Schatz«, sagte Dad und legte mir eine Hand auf den Arm, als ich zu ihnen hinaufgehen wollte. Ja. Natürlich.
    Von draußen drangen die Geräusche von Leuten herein, die ihre Jagdausrüstung in Autos packten. Gewehre wurden in ihre Hüllen gesteckt, Reißverschlüsse zugezogen, Gummistiefel aus- und Schuhe angezogen, Patronentaschen ins Auto geworfen. Aber diese Tätigkeiten
wurden nicht von fröhlicher Unterhaltung begleitet. Kein Gelächter und keine Gespräche am Ende des Tages, ganz anders als es beim Aufbruch am Morgen gewesen war. Es herrschte eine unheimliche Stille. Durchs Fenster sah ich die Preston-Coopers, die eigentlich über Nacht bleiben wollten und nun ihre eleganten Reisetaschen ins Auto luden. Die Palmers ebenfalls. Zeit zu gehen. Niemand wollte während eines solchen Familiendramas noch Wochenendbesuch im Haus haben. Sie würden sich verziehen. Selbst Maggie war nirgendwo zu sehen. Angus Harrison steckte den Kopf zur Tür herein.
    »Würden Sie bitte unsere Grüße ausrichten?«
    »Natürlich.«
    Er nickte ernst. Verschwand. Es gab nichts mehr zu sagen. Es schockierte mich allerdings, dass er mit dem Schlimmsten rechnete. Diese Männer gingen regelmäßig auf die Jagd, die meisten Samstage während der Saison. Dass einem der Lauf des Gewehrs um die Ohren flog, war offensichtlich ein seltener Unfall.
    »Ich gehe dann lieber mal«, meinte Cassie unsicher, rücksichtsvoll.
    »Das brauchst du nicht«, erklärte Seffy rasch.
    »Nein, aber meine Mum …«
    »Ich begleite dich nach Hause.«
    Sie standen vom Tisch auf. Ich sah ihnen hinterher, wie sie zusammen an die Hintertür gingen.
    »Hal könnte dich doch nach Hause fahren«, sagte ich rasch, und als ich mich fragend umsah, ruhten Hals Augen bereits auf mir.
    »Klar«, sagte er und griff nach seinem Schlüsselbund. Er ging ihnen voraus nach draußen, bevor die Kids eine Chance hatten, das Angebot abzulehnen. Ich sah ihnen hinterher und dankte ihm im Stillen dafür.

    »Also dann, junge Dame«, wandte Dad sich an Biba. »Du und ich, wir spritzen jetzt mal die Hunde ab. Daisy wäre nicht begeistert, wenn du sie in diesem Zustand lässt.«
    Die beiden Labradore waren im Fluss gewesen, standen sonst immer unter Daisys selbst auferlegter Fürsorge. Normalerweise wäre sie jetzt bei ihnen im Zwinger gewesen und hätte sie sauber gemacht.
    »Nein … nein, da hast du recht.« Biba war noch immer sehr mitgenommen, aber in dem Wissen, hier etwas für ihre Schwester tun zu können, folgte sie meinem Vater nach draußen. Die Hunde nahmen sie mit.
    Das große Haus, das noch vor Kurzem so voller Lachen und Lärm und voll Vorfreude auf einen herrlichen Tag gewesen war, erschien plötzlich geisterhaft und leer. Ich sah zu meiner Mutter, die mir gegenübersaß und erschöpft in ihren Tee starrte. Ihre aschblonden Haare waren wirr, ihre Schultern waren in dem italienischen Cape heruntergesackt. Ich beugte mich vor und nahm ihre Hand.
    »Wie wär’s, wenn du hochgehst und dich ein wenig hinlegst?«
    Sie sah mich dankbar an. »Oh, Liebes, wenn es dir nichts ausmacht? Ich bin ziemlich geschafft.«
    »Natürlich nicht.«
    »Ich werde sicher nicht richtig schlafen können. Du gibst mir also Bescheid, sobald sie …?«
    »Natürlich werde ich das, sobald sie hier anrufen«, versicherte ich ihr.
    Während sie ihre Handtasche nahm und hinausging, fiel mir auf, dass sie plötzlich älter wirkte: mit ihren Füßen, die nur in Strümpfen steckten, den Schuhen in der Hand, weil die Ballenzehen, die sie vom jahrelangen Tragen hochhackiger Schuhe hatte, sicher schmerzten, und
ihrem müde und faltig aussehenden Gesicht. Und mir wurde klar, dass sie nicht für immer da sein würden, meine Eltern. Und höchstwahrscheinlich würden sie sterben, ohne Bescheid zu wissen, ohne dass ich es ihnen gesagt hatte … Nein, Hattie, darüber willst du jetzt nicht nachdenken.
    Zitternd stand ich vom

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