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War da noch was - Roman

War da noch was - Roman

Titel: War da noch was - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Alliott
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Arbeitsplatte. »Amerikanischer Kühlschrank hier …«, fuhr er fort und schlenderte in die Ecke hinüber, »und vielleicht nur eine durchgehende Vorhangschiene aus Glas, als Statement …«, er schaute zum Fenster hinauf, »dort oben …« Nachdenklich legte er einen Finger an die Lippen.
    Maggie räusperte sich. »Eigentlich dachten wir, dass wir alles weitgehend so lassen. Die Wände machen wir einen Tick heller, aber die frei stehenden Möbel bleiben, obwohl wir ihnen einen Used-Look verpassen wollen, damit sie weniger einförmig wirken. Eine Stange über dem Fenster brauchen wir nicht, da wir überhaupt keine Vorhänge aufhängen werden. Und der Kühlschrank ist in der Speisekammer. Wo er auch bleibt.«
    Ralph drehte sich langsam zu seiner Informantin um. Maggie wandte die Augen nicht ab, sondern fixierte ihn mit ihrem berühmten »Ich schaue auf etwas hundert Meter hinter dir«-Blick.
    Er blinzelte. »Ach wirklich?«, sagte er sanft. »Nun, ich bin sicher, das geht genauso gut. Auf eine …«, er grinste, während er das richtige Wort suchte, »eher traditionelle Weise.«
    »Ja genau, ich stehe auf traditionelle Werte.«
    »Was Sie nicht sagen!«
    Es folgte Schweigen.
    »Also schön!«, unterbrach Laura schließlich. »So weit, so gut. Dann ist ja alles klar. Famos. Ähm. Vielleicht kommen Sie jetzt einfach mit mir, Mr de Granville?«

    »Ralphie«, schnurrte er, ohne Maggie aus den Augen zu lassen.
    »Ralphie, dann zeige ich Ihnen, äh, die repräsentativen Räume. Den Salon, das Speisezimmer und die … was auch immer … die anderen Zimmer«, sagte sie matt.
    »Gerne doch«, murmelte er und warf Maggie einen letzten, vernichtenden Blick zu. »Mit dem allergrößten Vergnügen.«
    Er eilte aus der Tür, die Laura für ihn aufhielt, die grünen Jackettschöße flatterten hinter ihm her. Mum folgte auf dem Fuße, da sie, trotz Lauras gerunzelter Stirn, ganz offensichtlich der Meinung war, sie gehöre mit zur Partie.
    »Oh mein Gott«, sagte Dad mit einem Seufzer und griff wieder nach seiner Independent on Sunday . Er faltete die Zeitung, um das Kreuzworträtsel besser überblicken zu können. »Der Mann wird es zweifellos schaffen, dass ihm meine Frau aus seinen seidengefütterten Taschen frisst, ehe er hier durch ist. Ich mag Ihren Stil, Maggie.« Er warf ihr einen anerkennenden Blick zu, bevor er sich dem ersten Wort zuwandte.
    »Oh ja«, wandte Maggie sich besorgt an Hugh. »Ich hoffe, ich war nicht allzu … na, du weißt schon …«
    »Direkt? Nicht im Geringsten. Ehrlich gesagt würde ich ihm selbst am liebsten erzählen, wohin er sich seine Vorhangstange aus massivem Glas stecken kann, aber ich fürchte, Laura ist ihm schon verfallen.«
    »Meinst du, in seinen Arsch?«, fragte Charlie, der mit seinen acht Jahren eine besondere Vorliebe für anale Ausdrücke hegte.
    »Mein Rat, Hugh, ist der«, sagte Dad und streckte die Hand aus, um Charlie mit seiner Zeitung einen Klaps auf den Kopf zu geben, »freiwillig nachzugeben. Letzten
Endes wirst du es sowieso tun müssen, dann kannst du es ebenso gut gleich tun. Ich spreche da aus Erfahrung. Man muss ihre Ziele möglichst früh erkennen, denke ich. Ganz egal, ob es um eine neue Spülmaschine oder einen neuen Hund geht, diese Frauen baggern so lange, bis man einknickt. « Er schauderte. »Mir ist schleierhaft, warum sie nicht häufiger in die Politik gehen.«
    »Vermutlich hast du recht«, pflichtete Hugh ihm düster bei. Er zupfte ein Stückchen getrocknetes Ei von der Tischdecke. »Ich werde wahrscheinlich wie üblich nichts zu sagen haben in dieser Sache.«
    »Und du, junger Mann, kannst mit mir mitkommen.« Dad stand auf. Charlie flitzte durch die Küche und flatterte wild mit den Armen und imitierte Ralphs affektierte Stimme: »Symbiose hier, Kühlschrank dort …«
    Dad packte ihn bei den Schultern und schob ihn zur Tür hinaus. »Wir schauen mal nach Daisys Bantams.«
    »Oh!« Daisy hatte die ganze Zeit ziemlich introvertiert und abwesend dagesessen, sprang jetzt aber auf die Füße. Sie hielt nur kurz inne, um ihre Füße in die Gummistiefel zu stecken, die an der Hintertür standen und rannte dann mit flatterndem Morgenmantel hinter den beiden her.
    »Wartet auf mich!«
     
    Unter den gegebenen Umständen hatten Maggie und ich das Gefühl, dass auch wir vielleicht am besten draußen an der frischen Luft aufgehoben waren. Wir gingen nach oben, um unsere Jacken zu holen. Und, während Mr de – Ralphie – sich drinnen zu schaffen machte, machten die

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