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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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stieg in Blackmoore empor. Er packte Tammis' am Kragen und zog ihn zu sich herab, bis er nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war.
    »Zählst du die Flaschen, du erbärmlicher kleiner Wicht?«, zischte er mit leiser Stimme. Tammis fürchtete kaum etwas so sehr wie öf-fentliche Erniedrigung, aber so betrunken Blackmoore auch war, diese besondere Karte wollte er noch nicht spielen. Er drohte lediglich gerne damit, so wie jetzt auch. Mit leicht verschwommenem Blick sah er, wie Tammis erbleichte. »Du bringst deine eigene Frau dazu, einen Ork zu säugen und wagst es anzudeuten, dass ich Schwächen habe?«
    Das weiße Gesicht des Mannes widerte ihn an. Er stieß ihn beiseite. »Ich wollte wissen, wie viele Runden Thrall gewonnen hat!«
    »Oh, natürlich, Sir. Ein halbes Dutzend hintereinander …« Tammis stockte. Er sah erbärmlich aus. »Bei allem Respekt, Sir, die letzte Runde ist ihm schwer gefallen. Seid Ihr sicher, dass Ihr ihn noch drei weitere Kämpfe bestehen lassen wollt?«
    Narren. Blackmoore war nur von Narren umgeben. Als der Sergeant am Morgen die Kampfreihenfolge gelesen hatte, hatte er Blackmoore ebenfalls gebeten, dem Ork wenigstens ein paar Minuten Ruhe zu gönnen und vielleicht die Kämpferliste zu ändern, damit die arme verwöhnte Kreatur sich zwischendurch erholen konnte.
    »Oh nein. Die Wettquoten gegen Thrall steigen mit jedem Kampf.
    Er hat noch nie verloren, kein einziges Mal. Klar, dass ich jetzt aufhören und all den netten Leuten ihr Geld zurückgeben will«, spotte-te er und winkte Tammis angewidert davon. Thrall konnte einfach nicht besiegt werden. Weshalb sollte er diesen Vorteil nicht ausnutzen, wenn er die Gelegenheit dazu erhielt?
    Thrall gewann den nächsten Kampf, doch selbst Blackmoore bemerkte, dass es ihm schwer fiel. Er rückte seinen Stuhl zurecht, um eine bessere Sicht zu bekommen. Langston tat es ihm gleich. Bei dem Kampf, der darauf folgte, dem achten von neun, die der Ork bestehen sollte, geschah etwas, das weder Blackmoore noch die Menge je erlebt hatte.
    Der mächtige Ork war erschöpft. Die Gegner in dieser Runde waren zwei Bergkatzen, die man Wochen zuvor gefangen hatte. Bis zu diesem Morgen hatte man sie eingesperrt, gequält und kaum gefüttert. Als sich nun die Türen zur Arena öffneten, schossen sie auf den Ork zu, als hätte man sie aus einer Kanone gefeuert. Ihr beigefarbe-nes Fell verschwamm vor den Blicken, als sich beide gleichzeitig bewegten, ihn ansprangen und Thrall unter ihren Klauen und Zähnen zu Boden ging.
    Die Menge schrie entsetzt auf. Blackmoore sprang auf und musste sich am Stuhl festhalten, um nicht zu stürzen. Das ganze Geld …
    Und dann kam Thrall wieder empor! Er brüllte wütend und schleuderte die großen Tiere von sich, als wären sie nicht mehr als Eichhörnchen. Die beiden Schwerter, die in diesem Kampf die ihm zugeteilten Waffen waren, setzte er mit großem Geschick ein. Thrall kämpfte beidhändig, und die Klingen blitzten in der Sonne, als sie wirbelten und schnitten. Eine Katze war bereits tot, ihr Körper von einem einzigen Schlag beinahe in der Mitte geteilt worden. Das zweite Tier war durch den Tod des ersten noch aggressiver geworden und griff mit erhöhter Wut an. Dieses Mal ließ Thrall ihm keine Chance. Als die Katze in einem Wirbel aus Fell, Klauen und Zähnen sprang, war Thrall bereit. Sein Schwert fauchte nach links, nach rechts und wieder nach links. Die Katze fiel in vier blutigen Stücken zu Boden.
    »Seht Euch das an!«, rief Langston fröhlich.
    Die Menge jubelte begeistert. Nur Thrall, der normalerweise den Jubel mit erhobenen Fäusten begrüßte und mit den Füßen auf-stampfte, bis die Erde zu erbeben schien, stand mit hängenden Schultern da. Er atmete schwer, und Blackmoore sah, dass die Katzen ihre Spuren in Form einiger tiefer blutender Kratzer und Bisse hinterlassen hatten. Während Blackmoore seinen unersetzlichen Sklaven betrachtete, drehte Thrall langsam den hässlichen Kopf und starrte seinen Herrn an. In den Augen bemerkte Blackmoore Schmerz und Erschöpfung … und ein unausgesprochenes Flehen.
    Dann sank der mächtige Krieger Thrall auf die Knie, und sofort reagierte die Menge erneut mit Zurufen. Blackmoore glaubte sogar Mitgefühl aus ihrem Geschrei herauszuhören. Langston sagte nichts, aber seine braunen Augen musterten Blackmoore durchdringend.
    Verdammter Thrall! Er war ein Ork, der seit seinem sechsten Le-bensjahr im Umgang mit Waffen und Gegnern geschult wurde. Die meisten Kämpfe hatte er an

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