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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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stiegen herab, um die streitenden Orks voneinander zu trennen. Thrall sah sie zur Quelle des Lärms eilen.
    Sie würden Kelgar und die unschuldige Frau brutal schlagen, fürchtete Thrall. Er bedauerte es zutiefst. Aber, so tröstete er sich, durch ihre Taten bin ich frei und kann vielleicht dafür sorgen, dass kein Mensch jemals wieder einen Ork schlägt.
    Da er in einer streng bewachten Zelle aufgewachsen war, wo keine seiner Bewegungen verborgen blieb, konnte er es kaum fassen, wie leicht es war, über die Mauer zu steigen und in die Freiheit zu entkommen.
    Vor ihm lag ein dichter Wald. Er rannte schneller, als er jemals gerannt war, denn er wusste, dass jede Minute, die er auf freiem Feld zubrachte, gefährlich war. Aber niemand brüllte einen Alarm, und niemand verfolgte ihn.
    Er lief mehrere Stunden lang, schlug Haken und tat auch sonst alles, um den späteren Suchmannschaften seine Verfolgung so schwer wie möglich zu machen. Schließlich wurde er langsamer und schnappte nach Luft. Er kletterte einen mächtigen Baum hinauf, und als er seinen Kopf durch das Gezweig und Blattwerk hindurch-schob, sah er zunächst nichts außer einer Fläche aus grünem Laub.
    Blinzelnd fand er die Sonne, die ihre spätnachmittägliche Reise zum Horizont begonnen hatte. Der Westen – Kelgar hatte gesagt, dass Grom Hellscreams Clan aus dem Westen gekommen sei.
    Thrall würde diesen Hellscream finden und zusammen mit ihm ihre eingekerkerten Brüder und Schwestern befreien.
    Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen schritt Lagerkomman-dant Aedelas Blackmoore langsam die Reihe der Orks entlang. Alle zuckten vor ihm zurück und starrten auf ihre schlammverkrusteten Füße. Blackmoore gestand sich ein, dass sie unterhaltsamer gewesen wären, wenn sie noch ein wenig Kampfgeist besessen hätten.
    Der Gestank ließ ihn das Gesicht verziehen, und er hielt sich ein parfümiertes Taschentuch unter die Nase. Major Remka folgte ihm und erwartete seinen Befehl wie ein Hund. Er hatte Gutes über sie gehört; angeblich war sie effizienter als die meisten Männer.
    Aber wenn sie seinen Thrall tatsächlich unter ihrer Kontrolle gehabt hatte und er ihr daraus entkommen sein sollte, würde er keine Gnade kennen.
    »Wo ist also der, den du für Thrall hältst?«, wandte er sich an den Wachmann namens Waryk. Der junge Mann bewies mehr Rückgrat als seine Vorgesetzte, aber auch in seinen Augen war ein erster Anflug von Panik zu erkennen.
    »Ich habe ihn bei den Gladiatorenkämpfen gesehen, und blaue Augen sind so überaus selten …«, setzte Waryk stotternd zu einer Antwort an.
    » Siehst du ihn hier?«
    »N-nein, Generalleutnant, ich sehe ihn nicht.«
    »Dann war es vielleicht gar nicht Thrall.«

    »Wir haben einige Dinge gefunden, die er gestohlen hat«, sagte Waryk plötzlich. Er schnippte mit den Fingern, und einer seiner Männer lief los und kehrte Minuten später mit einem großen Sack zurück.
    »Erkennt Ihr das?« Er reichte Blackmoore einen einfachen Dolch und hielt ihn dabei mit dem Griff nach vorne, wie es der Anstand verlangte.
    Blackmoore hielt den Atem an. Er hatte sich schon gefragt, wohin er diesen Dolch verlegt haben mochte. Er war nicht wertvoll, aber sein Verschwinden war ihm aufgefallen … Mit dem behandschuhten Daumen strich er über sein Wappen, den schwarzen Falken.
    »Er gehört mir. Noch etwas?«
    »Einige Papiere … Major Remka hatte noch keine Zeit, sie sich an-zusehen, aber …« Waryk sprach nicht weiter, aber Blackmoore verstand. Der Idiot konnte nicht lesen. Was für Papiere sollte Thrall bei sich geführt haben? Seiten aus einem seiner Bücher vermutlich.
    Blackmoore nahm den Sack und wühlte darin. Schließlich zog er ein Blatt hervor und hielt es ins Licht.
    … wünschte ich könnte selbst mit dir sprechen, anstatt dir nur diese Briefe zu senden. Ich sehe dich im Ring, und mein Herz bricht, wenn ich sehe, was sie dir …
    Briefe! Wer schickte …? Bebend griff er nach einem anderen Papier.
    … schwerer und schwerer, die Zeit zum Schreiben zu finden. Unser Herr verlangt so viel von uns beiden. Ich habe gehört, dass er dich geschlagen hat. Das tut mir so Leid, mein lieber Freund. Du verdienst nicht …

    Taretha.
    Ein Schmerz, größer als jeder, den er bisher gekannt hatte, griff nach seinem Herz. Er zog weitere Briefe hervor … beim Licht, es mussten Dutzende sein … vielleicht Hunderte . Wie lange hatten sich beide gegen ihn schon verschworen? Aus irgendeinem Grund brannten ihm die Augen, und das Atmen fiel

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