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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Als er dem Pfad seitlich der Schlucht hinauf folgte, nahm er wahr, dass Rußpfotes Geruch in der Luft hing. Auch sie musste diesen Weg genommen haben. Natürlich! Sie war selbst losgezogen, um Tigerkralle zu suchen! Das Fell auf seinem Rückgrat stellte sich auf vor Sorge und Ärger. Wie konnte sie nur so dumm sein?
    In der Nähe des Schlangenfelsens begann er den Donnerweg zu riechen und das Dröhnen seiner Ungeheuer zu hören.
    Plötzlich ertönte vom Waldrand her ein schrilles, hohes Kreischen. Feuerherz erstarrte – es war derselbe Schrei, den er in seinem Traum gehört hatte.
    Er rannte aus den Bäumen hinaus ins Freie und kam auf dem Grasrand neben dem Donnerweg zum Halten. Verzweifelt schaute er den Grünstreifen hinauf und hinunter, bis er endlich die vom Blitz verkohlte Esche entdeckte. Das musste die Stelle sein, wo Tigerkralle Blaustern treffen wollte. Aber der Zweite Anführer war noch eine ganze Strecke weit davon entfernt und trottete in aller Ruhe zu der Esche hin.
    Feuerherz rannte los. Der Grünstreifen war hier sehr schmal, kaum breit genug für ein Kaninchen, doch er rannte weiter. »Hast du diesen Schrei gehört?«, rief er Tigerkralle schon von Weitem zu, aber das Dröhnen eines sich nähernden Ungeheuers übertönte seine Worte.
    Feuerherz schauderte, als es vorbeiraste. Er wartete, dass der Lärm verebbte, da fiel ihm etwas unter der Esche auf, etwas Dunkles auf dem schmalen Grasstreifen. Mit furchtbarer Gewissheit erkannte er den kleinen Körper, der regungslos neben dem Donnerweg lag. Es war Rußpfote.

17. Kapitel

    Voller Entsetzen rannte Feuerherz los, doch Tigerkralle hatte noch vor ihm den leblosen Körper erreicht. Seine massigen Schultern waren starr vor Schreck, als er auf ihn hinabsah. Nur mühsam zwang sich Feuerherz, näher heranzutreten. Vorsichtig streckte er den Kopf vor und schnüffelte an Rußpfotes Flanke. Sie roch nach Donnerweg. Eins ihrer Hinterbeine war verdreht und glänzte vor Blut. Feuerherz zitterte so stark, dass er kaum stehen konnte. Dann sah er, dass ihre Flanke sich bewegte. Sie atmete!
    »Sie lebt«, knurrte Tigerkralle und richtete seine bernsteinfarbenen, kalten Augen auf Feuerherz. »Was hat sie hier gewollt?«
    »Sie hat dich gesucht«, flüsterte Feuerherz.
    »Du meinst, du hast sie hierhergeschickt?«
    Feuerherz’ Augen weiteten sich. Glaubte Tigerkralle wirklich, dass er so töricht war? »Ich habe ihr befohlen, im Lager zu bleiben!«, sagte er. »Sie ist aus eigenem Antrieb gekommen.« Weil ich sie nicht dazu bringen konnte, dass sie mir gehorcht! , dachte er bestürzt.
    »Wir müssen sie ins Lager bringen«, schnaubte Tigerkralle. Er beugte sich mit offenem Maul hinunter und wollte den kleinen, gekrümmten Körper packen, aber Feuerherz senkte schnell den Kopf und hob Rußpfote an ihrem Nackenfell auf. So vorsichtig er nur konnte, schleppte er sie in den Wald. Ihr Körper hing schlaff zwischen seinen Vorderpfoten.
    Dunkelstreif kam zu ihnen herangesprungen. »Ich habe noch einmal die Schlangenfelsen überprüft, Tigerkralle. Da ist kein Anzeichen vom Schatten…« Er brach ab, als er Rußpfote aus dem Maul von Feuerherz baumeln sah. »Was ist passiert?«
    Ohne auf Tigerkralles Antwort zu warten, stolperte Feuerherz mit seiner wertvollen Last weiter durch die Bäume. Er hätte diesen Unfall verhindern können! Wenn er nur Rußpfote dazu gebracht hätte, auf ihn zu hören – wenn er nur ein besserer Mentor gewesen wäre! Nun war sie zu Schaden gekommen und blutete und gab keinen Laut von sich, baumelte nur zwischen seinen Kiefern herab. Ihre Hinterläufe zogen eine flache Spur durch das Laub, als er sie vorsichtig nach Hause trug.
    Gelbzahn war auf der Lichtung nicht zu sehen. Die beiden Jungen mit dem Weißen Husten lagen zusammengerollt in ihrer Unterkunft und schliefen fest. Feuerherz legte Rußpfote auf den kalten Boden, dann machte er ihr ein Nest im Farn, indem er sich immer wieder um die eigene Achse drehte. Dann ergriff er seine Schülerin am Nackenfell und zog sie vorsichtig hinein.
    »Feuerherz?«, miaute Gelbzahn von der Lichtung her. Tigerkralle musste ihr alles erzählt haben.
    Feuerherz hüpfte aus dem Nest. »Rußpfote ist hier drin«, krächzte er und wurde plötzlich schwach vor Erleichterung, als er die Heilerin sah.
    »Lass mich mal sehen«, sagte Gelbzahn. Sie drängte sich an Feuerherz vorbei und kletterte in den Farn, um Rußpfote zu untersuchen. Er setzte sich hin und wartete.
    Endlich kam Gelbzahn wieder heraus. »Sie ist sehr

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