Warrior Cats 2. Feuer und Eis
Rußpfote etwas Böses wollen?«
»Es war Blaustern, nach der er verlangt hatte«, stellte Prinzessin richtig.
Feuerherz’ Fell sträubte sich. War es möglich, dass seine Schwester recht hatte? Tigerkralle hatte tatsächlich Blaustern zur schmalsten Stelle des Grünstreifens am Donnerweg bestellt. Aber selbst Tigerkralle würde doch gewiss nicht absichtlich die Anführerin seines Clans in Gefahr bringen? Er schob den Gedanken beiseite. »Ich w-weiß nicht«, stammelte er. »Alles ist zurzeit so verwirrend. Selbst Graustreif spricht kaum noch mit mir.«
»Warum nicht?«
Er zuckte die Achseln. »Das ist zu kompliziert zu erklären.« Prinzessin hockte sich neben ihn in den Schnee und drückte ihr weiches Fell an seines. »Ich fühle mich in letzter Zeit so als Außenseiter«, fuhr Feuerherz finster fort. »Es ist nicht einfach, anders zu sein.«
»Anders?« Seine Schwester wirkte verblüfft.
»Als Hauskätzchen geboren zu sein, wenn die anderen Katzen alle im Clan geboren sind.«
»Auf mich wirkst du wie eine im Clan geborene Katze«, sagte sie und er blinzelte sie dankbar an. »Aber wenn du im Clan nicht glücklich bist, kannst du jederzeit mit mir nach Hause kommen. Meine Hausleute würden sich um dich kümmern, ganz bestimmt.«
Feuerherz malte sich aus, wie er damals sein altes Leben als Hauskätzchen geführt hatte: warm, bequem und sicher. Aber er konnte auch nicht vergessen, wie er von seinem Garten aus den Wald beobachtet und von der großen Freiheit da draußen zwischen den Bäumen geträumt hatte. Genau in diesem Augenblick bewegte eine Brise sein dichtes Fell und trug ihm den Geruch einer Maus in die Nase.
Er schüttelte kräftig den Kopf. »Danke, Prinzessin«, miaute er. »Aber ich gehöre jetzt zu meinem Clan. Ich könnte niemals mehr in einem Zweibeinernest glücklich werden. Ich würde die Düfte des Waldes vermissen. Und es würde mir fehlen, unter dem Silbervlies zu schlafen, mein eigenes Futter zu jagen und es mit meinem Clan zu teilen.«
Die Augen seiner Schwester leuchteten. »Klingt wie ein gutes Leben«, sagte sie und betrachtete scheu ihre Pfoten. »Manchmal blicke sogar ich hinaus in den Wald und frage mich, wie das Leben da draußen wohl sein mag.«
Er schnurrte und stand auf. »Dann verstehst du mich?«
Sie nickte. »Gehst du jetzt wieder zurück?«
»Ja. Ich muss Gelbzahn die Katzenminze bringen, solange sie noch frisch ist.«
Prinzessin drückte zum Abschied ihre Schnauze gegen seine Flanke. »Vielleicht sind meine Jungen das nächste Mal schon kräftig genug. Dann kannst du sie sehen«, miaute sie.
Freudige Erregung kribbelte in seinem Bauch. »Das wäre schön!«
Als er sich umwandte, rief Prinzessin ihm nach: »Pass auf dich auf, Bruder! Ich will dich nicht noch einmal verlieren.«
»Das wirst du nicht«, versprach Feuerherz.
»Gute Idee, Feuerherz«, schnurrte Weißpelz. Er hatte gesehen, wie der rote Krieger mit dem Maul voller Katzenminze ins Lager getrottet kam.
Auf dem ganzen Heimweg war ihm das Wasser im Maul zusammengelaufen. Doch er war jetzt besser gelaunt als beim Verlassen des Lagers. Seine Schwester hatte ihren Wurf sicher zur Welt gebracht und er war wieder klar im Kopf.
Er steuerte auf Gelbzahns Bau zu, als Tigerkralle neben ihm auftauchte.
»Mehr Katzenminze?«, bemerkte der große gestreifte Kater mit misstrauischen Augen. »Ich hatte mich schon gefragt, wohin du verschwunden bist. Farnpfote kann das zu der Heilerin bringen.« Der Schüler war gerade dabei, in der Nähe Schnee wegzuräumen.
»Komm und bring die Katzenminze zu Gelbzahn«, befahl Tigerkralle. Farnpfote nickte und kam sofort angesprungen. Feuerherz ließ das Bündel Blätter auf die Erde fallen.
»Ich wollte aber Rußpfote besuchen«, sagte er.
»Später«, knurrte der Zweite Anführer und blickte Feuerherz mit schmalen, feindseligen Augen an. »Ich will von dir wissen, wohin dein Freund Graustreif die ganze Zeit gegangen ist.«
Feuerherz fühlte, wie ihm heiß wurde. »Ich weiß es nicht«, antwortete er und erwiderte Tigerkralles Blick.
»Wenn du ihn siehst«, fauchte er, »kannst du ihm sagen, dass er bei der umgestürzten Eiche unter Hausarrest steht!«
»In Gelbzahns altem Bau?« Feuerherz betrachtete das Gewirr von Zweigen, unter denen die Heilerin anfangs gelebt hatte, als sie in das Lager des DonnerClans gekommen war und noch als Vertriebene aus dem SchattenClan galt. Wieselpfote lag dort neben Fleckenschweifs dunkel gestreiftem Jungen.
»Katzen mit Weißem Husten sind
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