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Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Titel: Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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verletzten Katze so außer sich gesehen. Als wäre es die wichtigste Aufgabe ihres Lebens, Rußpfote zu heilen. Ob es daran lag, dass sie das Junge ihrer Freundin war?
    Er hielt ein Ohr an Rußpfotes Brust und lauschte ihrem Herzen. Es schlug zu schnell, ihr Atem ging zu hastig. Er legte sich neben sie und ließ seine Wärme in ihren Körper strömen. Er atmete schneller, um sich ihrem Rhythmus anzupassen, und schloss die Augen.
    Er stand an einer Schlucht. Dichter Wald wucherte auf beiden Seiten und der Grund tief unten war hinter Bäumen und Büschen verborgen. Ist das SternenClan-Territorium? Furcht ergriff sein Herz. Lag Rußpfote im Sterben? War er hierhergebracht worden, um sie zu retten, so wie er es mit Mohnpfote getan hatte?
    Er sah einen grauen Umriss. Rußpfote sprang von Fels zu Fels die Schlucht hinunter. Sie verschwand im üppigen Laub.
    Häherpfote bekam Panik. Ich darf sie nicht aus den Augen verlieren! Er kletterte über den Rand der Schlucht und folgte dem Pfad, den Rußpfote genommen hatte. Er hatte Mühe, auf dem zerklüfteten Gestein die Balance zu halten, weil er nicht daran gewöhnt war, sich von seinen Augen leiten zu lassen. Am Grund der Schlucht versperrte ihm eine Wand aus Ginster den Weg, doch gerade noch rechtzeitig sah er Rußpfotes Schwanzspitze darin verschwinden. Er eilte ihr nach und entdeckte eine Öffnung im Gestrüpp. Er schlängelte sich hindurch und sah sie vor sich auf einer sandigen Lichtung am Grund der Schlucht. Büsche und Farne umringten die freie Fläche wie ein Schutzwall und auf der gegenüberliegenden Seite blockierte ein zerklüfteter Fels den Weg.
    »Rußpfote?« Vorsichtig ging Häherpfote auf sie zu und prüfte die Luft. Es roch nicht nach SternenClan-Gebiet, aber ein paar Gerüche erkannte er dennoch. Ein Baumstumpf am Rand der Lichtung roch nach Feuerstern und Graustreif. An einem Brombeerstrauch neben ihm hing die Witterung von Borkenpelz und Dornenkralle.
    Rußpfote schaute sich mit großen Augen um. Ihr Schwanz zuckte vor Freude. »Es ist genau so, wie ich es in Erinnerung hatte! Ich bin so lange nicht mehr hier gewesen.«
    Was meinte sie damit? Das war kein DonnerClan-Territorium. Woher kannte Rußpfote dieses Gebiet? Es fühlte sich nicht einmal so an, als sei der See in der Nähe. Der Wind, der in den Bäumen oberhalb der Schlucht raschelte, klang ganz anders. Die Luft schmeckte wärmer, war erfüllt von einem dumpfen Modergeruch, der Häherpfote völlig fremd war.
    »Sieh nur!« Rußpfote stolzierte zu einem riesigen Felsen. »Das ist der Hochstein.«
    Dann drehte sie sich um und sprang zu einem Brombeerbusch, der nach Dornenkralle roch. »Und das hier ist der Kriegerbau. Der Ältestenbau ist da drüben.« Sie schlug mit dem Schwanz in Richtung eines umgestürzten Baumes. »Und da drüben«, sie rannte über die Lichtung zu einem weiteren Busch, »ist der Schülerbau. Hier habe ich geschlafen, bevor …« Ihre Stimme erstarb und ihre Augen wurden feucht. Sie blinzelte krampfhaft. »Dann bin ich in Gelbzahns Bau gezogen.«
    Gelbzahn! Der Name brannte in Häherpfotes Ohren. Gelbzahn war vor Rußpelz’ Geburt die Heiler-Katze des DonnerClans gewesen. Sie lebte längst beim SternenClan, und Häherpfote kam es manchmal so vor, als wäre es ihre Lieblingsbeschäftigung, sich in seine Träume einzumischen. Er sah sie vor sich, funkelnde, gelbe Augen, verfilztes Fell, das sich ungeduldig sträubte …
    »Komm und sieh!« Rußpfotes Stimme unterbrach seine Gedanken.
    Ein gespenstisches Gefühl kribbelte in seinem Schwanz, als sie ihn durch einen engen Tunnel auf eine kleinere Lichtung führte. Ein Felsen ragte auf der anderen Seite auf, gespalten von einem Riss, der groß genug war für einen Bau.
    Rußpfote starrte wehmütig in die schattige Höhle. »Hier hat Gelbzahn ihre Kräuter aufbewahrt.«
    »Gelbzahn ist tot«, miaute Häherpfote. »Sie ist beim SternenClan.«
    Rußpfote schaute ihn an. »Natürlich ist sie das! Wo sollte sie sonst sein?«
    »Ich verstehe das nicht. Warum benimmst du dich so, als würdest du auch hier leben?«
    »Weil ich das getan habe. Vor vielen Monden, ehe wir den Wald verließen.«
    »Aber du hast nie im Wald gelebt.«
    »Früher schon.« Rußpfotes blaue Augen funkelten im Sternenlicht. »Aber ich bin zurückgekehrt, um einen anderen Pfad zu beschreiten, den Pfad einer Kriegerin.« Sie schaute ihn freundlich an, und als sie sprach, klang ihre Stimme auf einmal tiefer, vernünftiger, als wäre sie vor seinen Augen gealtert. »Sag

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