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Warrior Lover 02 - Crome

Warrior Lover 02 - Crome

Titel: Warrior Lover 02 - Crome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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lässt sich auf den Stuhl plumpsen und fährt sich über den Bauch. »Ich habe einen Riesenhunger.«

***

    Eine Stunde später ist Crome damit beschäftigt, die Möbel dorthin zu stellen, wo ich sie gerne haben möchte. Er hat sogar ein schmales Bett aufgetrieben, das ins winzige Extrazimmer kommt, in dem Kia übernachtet hat. »Für den Fall, dass sie uns besuchen möchte«, sagt er.
    Ich glaube, er kann Kinder gut leiden. Mein Herz schlägt noch fester für ihn.
    »Hast du sie heute schon gesehen?«, will er wissen.
    Ich schüttele den Kopf, während ich meinen allerersten selbstgebackenen Outlanderkuchen aus dem Ofen hole und zum Abkühlen ans offene Fenster stelle. Noch ist es draußen kühler als im Haus. Meine Kreation nenne ich Schüsselkuchen, weil ich ihn in einer Blechschale zubereitet habe. Er duftet lecker nach Teig und Kakao, denn ich habe Schokoladenpulver beigemischt. Ich weiß nicht, wie er schmecken wird, aber allein der Geruch lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Leider ist er noch so heiß.
    »Dein Kuchen riecht hervorragend«, sagt Crome betont laut. Er nickt zum Fenster und formt mit den Lippen das Wort »Kia«. Offensichtlich hat er sie mit seinen Supersinnen wahrgenommen, denn ich sehe sie nicht.
    Schnell rühre ich einen Kakao an und stelle ihn neben den Kuchen auf das Fensterbrett. »Ja, er wird bestimmt exorbitant schmecken. Ich stelle die heiße Schokolade am besten daneben, damit sie auch abkühlen kann.«
    Grinsend setze ich mich zu Crome an den Tisch, und wir starren die Tasse an. Prompt erscheint eine kleine Hand, um das Getränk zu entführen.
    Wir lächeln uns an. Sein Blick wirkt beinahe sehnsüchtig.
    »Werden wir auch mal Kinder haben? Was meinst du? Samantha ist eine hervorragende Ärztin, sie könnte uns bestimmt helfen.«
    Er zuckt mit den Schultern und ein Schatten huscht über sein Gesicht. Plötzlich wirkt er eher gequält. Mist, es war wohl zu früh, das Thema anzusprechen. Wir sollten uns erst hier einleben und unserer Beziehung Zeit zum Wachsen geben.
    »Ich schau mal, was Kia macht«, flüstere ich und schleiche zum Fenster. Langsam beuge ich mich über den Rahmen. Das Mädchen sitzt an die Wand gelehnt unter der Fensterbank und schlürft das Getränk. Neben ihr liegen der Rucksack und ihre Armbrust.
    »Du darfst gerne bei uns am Tisch sitzen«, sage ich leise, um sie nicht zu erschrecken. »Außerdem möchte ich Brot backen. Vielleicht willst du mir wieder helfen?«
    »Ist der Warrior noch da?«, fragt sie, ohne aufzusehen.
    »Ja.«
    »Dann komm ich nicht rein.« Ihre Stimme klingt eiskalt. »Sonst könnte es passieren, dass ich ihn töte.«
    Ich bezweifle, dass ihr das gelingen wird, sage aber nichts. Viele Menschen hier fürchten die Krieger. Kein Wunder, schließlich waren sie jahrzehntelang ihre Feinde und sind es noch.
    »Du brauchst keine Angst vor ihm haben, Kia.« Crome mag Kinder, ganz bestimmt, und besonders dieses Mädchen. Hätte er sonst für sie ein Bett besorgt?
    »Ich habe keine Angst«, erwidert sie kühl, steht auf und dreht sich zu mir um. Dabei schaut sie an mir vorbei auf Crome, die Lider leicht zusammengekniffen. »Ich hasse ihn. Er hat meinen Vater getötet.«
    Das war wie ein Schlag in den Magen. »Bist du sicher, dass er es war?«
    Ihre Augen füllen sich mit Tränen. »Er oder ein anderer. Was macht das für einen Unterschied?« Sie schnappt sich ihre Sachen und läuft weg.
    Mit wild pochendem Herzen drehe ich mich zu Crome um. Er hat natürlich alles gehört, sein Blick ist auf den Boden gerichtet, die Arme hat er vor der Brust verschränkt. »Sie hat recht. Vielleicht habe ich ihren Vater getötet.«
    Kann ich etwas sagen, um ihn aufzumuntern? »Der Senat hat euch von klein auf eingetrichtert, dass diese Menschen gefährliche Mutanten sind. Du wusstest es nicht besser.«
    »Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich Unschuldige getötet habe.« Seufzend fährt er sich durchs Haar und steht auf. Ohne mich anzusehen, holt er seinen Rucksack aus dem Schlafzimmer und packt weitere Dinge ein.
    »Wo gehst du hin?« Ich wünschte, ich könnte ihm etwas von seiner Last abnehmen.
    »Ich muss Annes Auto zurückbringen und danach werde ich mit Jax die Resurer trainieren.«
    Das ist gut, dann kommt er vielleicht auf andere Gedanken. »Wieso nimmst du das alles mit?«
    »Ich werde nicht zurückkehren.«
    Jetzt klingt er genauso kühl wie Kia, und das erschreckt mich. Ich hoffe nicht, dass er seine Worte so meint, wie sie sich in meinen Ohren

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