Warrior Lover 02 - Crome
meisten wünscht. Aber er kann mich haben, mit oder ohne Kinder, das ist mir egal, solange er nur nicht stirbt.
Sanft kraule ich seine Kopfhaut. »Du hast also Angst, deine Kinder könnten … nicht normal sein?«
»Hmm, deshalb ist es gut, wenn …« Er atmet lange aus, spricht immer langsamer. »Es wird dir viel Leid ersparen.«
»Wenn du nicht so schwer verletzt wärst, würde ich dich durchrütteln!«
»Ich habe nur Angst, dass du dich eines Tages von mir abwendest, weil du eigene Kinder möchtest und das bei uns vielleicht nicht klappt. Und ich fürchte mich davor, dich an einen anderen zu verlieren. Als ich bemerkt habe, wie du Kia angesehen hast, so voller Liebe und Sehnsucht, wollte ich es so bald wie möglich beenden.«
»Ich geh mit dir da durch, versprochen. Durch dick und dünn, egal ob mit oder ohne Kinder. Ich brauche nur dich, um glücklich zu sein, und Kinder habe ich genug, wenn ich ein Heim gründe.«
»Ich liebe dich so sehr, dass es mich umbringen würde, wenn du meinetwegen unglücklich wirst. Davor habe ich die größte … Angst.« Erneut atmet er lange aus, dann bleibt er still liegen.
»Was hast du gesagt?« Mein Kopf schießt in die Höhe und ich rüttle an seinem Arm. »Wiederhole noch mal den Teil mit der Liebe.«
Aber Crome kann nichts mehr wiederholen. Er hat das Bewusstsein verloren.
»Jax!«, schreie ich, selbst halb ohnmächtig vor Angst. »Wann sind wir endlich da?«
***
Eine Viertelstunde später landen wir hinter der Pyramide auf dem Feld. Wie in Trance bekomme ich mit, dass bewaffnete Männer auf das Shuttle zulaufen, aber als sie Jax sehen, eilen sie zu Hilfe. Sanitäter bringen eine Trage, Samantha wird angefunkt, um den OP vorzubereiten. Leider konnte Jax aus dem Schiff mit dem Handfunkgerät keinen Kontakt mit Resur aufnehmen, dazu war die Entfernung wohl zu groß und der Frachter zu gut isoliert.
Jax, Kia und ich folgen den Sanitätern, während Rock von der Stadtwache abgeführt wird.
»Brav bleiben, Kleiner«, ruft Jax ihm nach. »Ich komme später zu dir.«
Samantha erwartet uns schon vor dem OP. Ich bin so erleichtert, sie zu sehen. Sie überprüft Cromes Lebenszeichen und fragt Jax: »Wie geht es dir?«
»Bei mir ist alles okay, Doc.« Er wirft mir einen nachdenklichen Blick zu.
Als Samantha aufschaut, wirkt sie genauso skeptisch.
Mein Herz droht auszusetzen. »Du bekommst ihn doch hin?«
»Ich weiß es nicht, aber ich gebe mein Bestes«, antwortet sie und wendet sich erneut an Jax. »Ich brauche dich da drin. Crome hat viel Blut verloren, du hast dieselbe Blutgruppe, du musst ihm deines spenden.« Dann eilen sie in den nächsten Raum, den ich nicht betreten darf. Ich kann nur mit Kia im kahlen Gang warten und die Tür anstarren.
Ich breche auf einem Stuhl zusammen und schlage die Hände vors Gesicht. Bitte, Gott, nimm mir diesen Mann nicht weg!
Meine Kehle ist schmerzhaft verengt, ich kann kaum schlucken. Mein Magen verhärtet sich und all meine Muskeln zittern. Unentwegt stelle ich mir Crome auf dem Operationstisch vor und wie Samantha versucht, seine Blutung zu stoppen. Jax sitzt daneben, um ihm sein Blut zu spenden.
Da schiebt sich Kias Hand auf meinen Schoß. Sie hält mir ihren Stofftiger hin, auf den sofort meine Tränen fallen. Ich ergreife ihn, ohne den Kopf zu heben, und fühle, wie sich ihre Arme um mich legen. »Du musst nicht traurig sein, du siehst ihn doch gleich wieder.«
»Meinst du?«, frage ich mit belegter Stimme.
Kia schweigt eine Weile, und als ich glaube, keine Antwort mehr zu bekommen, sagt sie: »Als du im Shuttle bei Jax vorne warst, hat Crome mir erzählt, dass er nicht weiß, ob er meinen Dad erschossen hat. Er will sich aber bei ihm entschuldigen, wenn er ihn im Himmel trifft. Doch falls er überlebt, wird er auf mich aufpassen, als wäre er mein Daddy. Das hat er mir versprochen. Und weißt du was?« Sie kommt ganz nah und flüstert mir ins Ohr: »Ich will, dass er auf mich aufpasst. Ich mag ihn nämlich echt gern.«
Weinend falle ich ihr um den Hals. »Ich mag ihn auch echt gern.«
Ich streiche über Kias langes schwarzes Haar und male mir aus, wie es wäre, sie für immer bei uns zu haben.
Wir drei, eine kleine Familie – das wäre zu schön, um wahr zu sein.
***
Als Samantha und ein grauhaariger Arzt Crome drei Stunden später aus dem OP fahren, wecke ich Kia, die auf meinem Schoß eingeschlafen ist.
Wir laufen sofort an seine Seite. Er hat immer noch Rußschlieren im Gesicht und sieht aus, als würde er
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