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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nicht der Fahrer des BMW gewesen.
    »Wer, Dolly?« Michael war näher gekommen, sein Gesicht war besorgt.
    »Wir müssen sie ins Haus bringen«, flüsterte er.
    »Sie bricht sonst zusammen.« Sie nahmen Dolly Carmody in die Mitte und führten sie in ihr Wohnzimmer. Die alte Spanielhündin, die dort eingesperrt gewesen war, hörte sie kommen, begann zu jaulen und wild an der Tür zu kratzen. Sie betteten Dolly auf das Sofa, und die Hündin lief zu ihrer Herrin und leckte ihr die Hand. Es schien Mrs. Carmody zu helfen, ihre Fassung ein wenig wiederzugewinnen. Sie tätschelte dem Hund den Kopf und sagte, schon wieder mehr sie selbst:
    »Ich bin in Ordnung, meine Lieben. Hatte nur einen kleinen Schock. Hätte nie gedacht, daß so etwas hier draußen auf Witchett geschehen könnte. Eine solche – solche Schande!«
    »Hören Sie«, sagte Michael, ein praktischer junger Mann.
    »Ist in dem Schrank da drüben vielleicht ein bißchen Brandy? Sie brauchen nämlich einen Schluck, Mrs. Carmody.«
    »Ja, ich glaube, ich nehme einen ganz, ganz kleinen …« Sie versuchte erfolglos, ihr Haar in Ordnung zu bringen.
    »Ach du meine Güte, da kommt ihr beiden heraus und findet mich total durcheinander und überall diese schreckliche Unordnung. Hätten Sie auch gern etwas zu trinken?«
    »Später«, sagte Meredith energisch.
    »Und nun, Dolly, wer war hier?«
    »Die Polizei«, sagte Mrs. Carmody schlicht.
    »Die Polizei war hier.«
    »Alan?« rief Meredith ungläubig.
    »Alan war hier und hat Sie so aufgeregt?«
    »Aber nein, natürlich nicht, meine Liebe. Alan würde so etwas nie tun. Nein, es war ein anderer, ein Londoner mit einem Haussuchungsbefehl und ein paar anderen Kerlen. Einer hatte einen Hund dabei. Sie haben ihn überall rumschnüffeln lassen. Haben alles auf den Kopf gestellt und immerzu Fragen gestellt. Was immer sie gesucht haben, sie haben es nicht gefunden. Und dann sind sie abgezogen.« Meredith richtete sich auf. Laxton! Natürlich. Na warte, bis wir uns wiedersehen, Alan! Es mochte Laxton gewesen sein, der das getan hatte, aber Alan hätte es nie zulassen dürfen. Und dann dachte sie noch: Ich werde Alan nie heiraten können, und das ist der Grund. Es ist die Polizeiarbeit. Ich könnte sie nicht akzeptieren. Ich weiß, daß sie Verbrecher fangen müssen, aber trotzdem, da gibt es Dinge … Nur – warum hier? Michael reichte Mrs. Carmody ein Glas mit einem ordentlichen Schuß Brandy.
    »Hier, trinken Sie das. Wo ist die Küche? Ich braue uns eine Kanne Tee.« –
    »Sie sind ein guter Junge«, sagte Mrs. Carmody nickend. Sie sah zu ihm auf und fragte mit einer Spur ihrer alten Lebhaftigkeit:
    »Jessicas Freund sind Sie, haben Sie gesagt?«
    »Ja, darüber wollten wir mit Ihnen sprechen …« Meredith zögerte.
    »Aber ein bißchen später. Ich zeige Ihnen die Küche, Michael.« In der Küche sahen sie sich an.
    »Suchhund«, flüsterte Michael.
    »Drogen oder Sprengstoff.«
    »Hier? Das ist ja lachhaft.«
    »Etwas muß sie hergeführt haben. Sie hatten einen Durchsuchungsbefehl. Sie sagt, der Einsatzleiter war ein Londoner und kein hiesiger Plattfuß.«
    »Ja, ich denke, ich habe ihn kennengelernt. Damals dachte ich, er sei ganz in Ordnung, aber ich weiß gar nicht, was ich zu diesem – Wicht sagen soll!« Kein Wunder, daß Alan über das, was Laxton hier zu tun hat, kaum ein Wort verlieren wollte, dachte sie rebellisch. Er muß von der Drogenfahndung oder der Terroristenbekämpfung sein … Aber es war wirklich lachhaft. Dolly war keine Bandenführerin aus der Unterwelt. Dann dachte sie: Banden. Sie hatte das Wort erwähnt, als sie und Alan über den Leichnam aus dem Fundament gesprochen hatten. Sie hatte ihn gefragt, ob er es für einen Bandenmord halte … Die Sache wurde immer schlimmer. Als sie, jeder eine Tasse starken Tee vor sich, im Wohnzimmer saßen, hatte Dolly sich wieder erholt und machte sich Sorgen um ihre Katzen.
    »Die beiden sind verschwunden, als sie die vielen Fremden und den komischen Schnüffelhund gesehen haben. Ich nehme an, sie werden sich am Abend wieder einfinden.«
    »Es ist unglaublich«, sagte Meredith heftig.
    »Alan soll von mir was zu hören bekommen!«
    »Es ist nicht seine Schuld, meine Liebe. Es ist ja nicht von ihm ausgegangen. Aber was wollten sie? Sie waren auf diesem Heuboden, Sie wissen schon, wo ich Ihnen und Alan die Fußabdrücke gezeigt habe. Sie haben alles herausgezogen, alle Kästchen, alles. Dann haben sie mir das Bild eines Mannes gezeigt – ich glaube, es war der

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