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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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waren; seine Pflichten als Polizist und alles, was dazu zählte, hatten sie nie gestört. Rachel hatte über Polizeiarbeit weder viel gewußt, noch hatte sie sich genug dafür interessiert, um zu fragen. Sie bemängelte nur, daß er unerwartet abberufen wurde und ihre Pläne verdarb, daß er auch in den besten Zeiten außerhalb der normalen Arbeitsstunden Dienst tun mußte. Hinzu kam noch seine unerklärliche Besessenheit, wie sie es nannte, für Pflanzen und das Herumwerkeln in seinen ältesten Klamotten; und das war wirklich mehr gewesen, als sie ertragen konnte. Um das Leben zu führen, das sie sich wünschte, brauchte sie einen anderen Ehemann, und da sie Rachel war, hatte sie, sobald ihr das bewußt geworden war, damit nicht hinter dem Berg gehalten. Wenn er ehrlich war, war ihm das Ende seiner Ehe damals nicht wie eine Katastrophe, sondern wie eine Befreiung vorgekommen. Auch ihm war klargeworden, daß diese Verbindung ein Irrtum war. Er jedoch hätte sie aus Prinzip aufrechterhalten. Rachel hatte keine solchen Skrupel. Er vermißte Rachel nicht. Doch er vermißte Meredith, wenn sie nicht da war. Wenn er daran dachte, daß jetzt der Tag gekommen war, an dem sie sich für immer trennen würden, und er sie nie wiedersehen sollte … Markby spürte einen dumpfen Schmerz in der Brust, den er seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gekannt hatte, wahrscheinlich nicht mehr, seit er in den Zwanzigern gewesen war. Er überlegte, ob er sie anrufen sollte, aber wahrscheinlich wollte sie heute morgen nichts von ihm hören. Er nahm ihr nicht übel, was sie gesagt hatte. Sie war geradezu schmerzhaft aufrichtig, und das war immer eine jener Eigenschaften gewesen, die er am meisten an ihr bewundert hatte. Sie hatte sich um Fairness bemüht, trotzdem hatte er das Gefühl, in ihren Augen kleiner geworden zu sein. Und an allem, dachte er mit aufwallendem Zorn, ist Laxton schuld. Laxton, den er so eifrig verteidigt hatte, um berufliche Solidarität zu demonstrieren. Laxton, der Markbys Ruf nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land gründlich verdorben und seiner Freundschaft mit einer alten Bekannten erheblichen Schaden zugefügt hatte; und was das Allerschlimmste war: Er hatte auch eine eventuelle künftige enge Beziehung mit Meredith gefährdet. Markby wünschte sich von Herzen, DCI Laxton würde für immer und ewig in dem französischen Verbrauchermarkt eingesperrt, den er so bewunderte. KAPITEL 21 Am Freitagmorgen gab es wenig, das geeignet gewesen wäre, Meredith’ Lebensgeister zu wecken. Der Himmel war bedeckt und der Wind kalt. Die frühen Wetterberichte im Lokalsender prophezeiten für den Nachmittag sturmartige Böen. Es war Karfreitag, ein Tag für trübe Gedanken. Sie hatte mit Alan gestritten. Wenn das Wetter nicht umschlug, würden die Osterfeiertage ein Reinfall. Und als teile er Meredith’ trübe Stimmung, fing Lauras Frühlingsstrauß schon an zu welken. Die Iris hatten sich zusammengerollt, und die gelben Blütenblätter der Narzissen wurden schrumplig. Meredith gab den Blumen frisches Wasser und warf ein Aspirin hinein, beschnitt die Stengel und hoffte auf das beste. Die Tulpen und die Fresien hielten sich gut. Meredith wünschte, ihre Probleme könnten auch mit einem Aspirin kuriert werden. Susie, in einem leuchtend hellgrünen Jogginganzug, kam vorbei, verkündete:
    »Himmel, ist das kalt!«, und teilte Meredith dann mit, daß sie und Ken am nächsten Morgen über Ostern nach Schottland führen. Sie sagte es so, als sei Schottland gerade eben ein Stückchen weiter unten an der Straße. Meredith erwähnte, daß sie vielleicht nicht mehr hier sein würde, wenn sie nach Ostern zurückkamen, und Susie wurde ganz rührselig und sagte, dann müsse sie heute abend unbedingt zum Essen kommen.
    »Und bringen Sie Alan mit, hören Sie?« Das half wenig. Meredith murmelte etwas darüber, daß Alan am Abend oft zu tun habe. Doch sie wußte, daß sie die Einladung weitergeben mußte, was unter den gegebenen Umständen ziemlich peinlich war. Meredith zog den Mantel an und ging zu Fuß in die Stadt. In ihrer Kindheit waren die Läden am Karfreitag geschlossen gewesen. Heute hatten die meisten geöffnet. Nur ein paar wenige, meist einheimische Firmen hatten geschlossen. Die Leute schleppten übervolle Einkaufstüten mit Proviant für die Feiertage. Bevorstehende öffentliche Feiertage schienen auf die Menschen immer eine solche Wirkung zu haben. Sie kauften ein, als stehe eine Belagerung bevor. Meredith überlegte,

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