Warum französische Frauen nicht dick werden (German Edition)

ich von einem Lehrer in Paris gelernt hatte. Es war mir gleich, ob sie das Gelernte je wirklich anwenden würden. Niemand sollte durch sein Leben gehen, ohne nicht zumindest einmal auf die tiefe Bedeutung des Atmens aufmerksam gemacht zu werden. Und wenn Sie sich ernsthaft damit beschäftigen, können Sie sich den diskretesten (und dazu auch noch stets verfügbaren) Mechanismus zunutze machen, den wir haben, um unsere Körper-Geist-Verbindung neu auszurichten, die durch den schnelllebigen Alltag so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden ist.
    Bewusstes Atmen ist die einfachste Form von Meditation und das grundlegende Element von Yoga (das ich Ihnen nur wärmstens empfehlen kann, wenn Sie gern irgendeinen Kurs besuchen würden). Diese Art von Atmen bewirkt, dass unser Körper das Essen nicht mehr als Mittel zur Stressbeherrschung ansieht, worin ein Hauptgrund für übermäßiges Essen und Völlerei liegt. Zudem vergrößert es Ihre verfügbare Energie, die dabei in jederZelle Ihres Körpers freigesetzt wird. Atmen ist die Treibkraft des Stoffwechsels.
    Ich mache Atemübungen in der U-Bahn (okay, dort nicht allzu tiefe), im Flugzeug, im Bett, am Schreibtisch, aber auch während meiner häuslichen Verrichtungen – wir atmen schließlich immer und überall. Ein Teil des Reizes dabei ist, ganz im gegenwärtigen Moment zu empfinden. Atmen ist die ultimative Stimulation für das Erleben des Hier und Jetzt. Begleiten Sie Ihr Atmen bewusst, und Sie denken weder über Vergangenheit noch Zukunft nach. Hier und jetzt. Das ist die beste Diät.
    Versuchen Sie es mit diesen Grundtechniken.
     
Schritt 1: Rhythmus und Bewusstsein
    Schließen Sie die Augen. Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch, und konzentrieren Sie sich auf Ihr Atmen. Spüren Sie, wie sich Ihre Hand mit jedem neuen Atemzug leicht anhebt. Und sich beim Ausatmen wieder senkt. Richten Sie all Ihre Aufmerksamkeit zwölf Atemzüge lang auf dieses Anheben und Absinken.
Schritt 2: Countdown zum Schlaf
    Beginnen Sie mit Schritt 1, bis Sie ganz im Gleichklang mit dem Rhythmus sind. Sagen Sie beim Einatmen innerlich
zwölf
– dann atmen Sie aus. Beim nächsten Atemzug sagen sie
elf
– und atmen aus. Zählen Sie herunter bis
null
. Nehmen Sie sich Zeit. Langsam. Wiederholen Sie das Herunterzählen ein paar Minuten lang… oder bis Sie einschlafen.
Schritt 3: Langsamer – bis Sie schlafen
    Wenn Sie jetzt einatmen, zählen Sie für sich bis sechs, und wenn Sie ausatmen bis neun. Denken Sie dabei an nichts anderes, sondern konzentrieren Sie sich völlig auf Ihr Atmen. Schon nach ein paar Wiederholungen fühlen Sie sich entspannt und fallen am Ende in Schlaf.
Schritt 4: In Wellen atmen
    Die Verdauung gehorcht unserem Selbststeuerungssystem, was den Einfluss erklärt, den unsere Gefühle auf unsere Magenfunktionen haben. Deshalb ist es unerlässlich, richtig zu atmen und so langsamer zu essen und unserem Gehirn die notwendige Zeit zu geben, um zu registrieren, dass wir gesättigt sind. Die »Welle« eignet sich am besten für Zeiten, zu denen Sie hungrig sind – oder denken, dass Sie hungrig sind – und/oder vor den Mahlzeiten.
    Legen Sie im Stehen, Sitzen oder flach auf dem Rücken liegend eine Hand auf den Bauch und die andere in mittlerer Brusthöhe darüber, das Handgelenk unter den Brüsten. Atmen Sie ein, und weiten Sie den Brustkorb, während Sie leicht auf den Bauch drücken. Atmen Sie aus und weiten dabei den Bauch, während Sie leichten Druck auf die Brust ausüben. Wiederholen Sie das Ganze 24-mal und atmen anschließend zunächst eine Weile normal weiter, bevor Sie zu Ihrer Beschäftigung oder Arbeit zurückkehren.
Schritt 5: Durch wechselnde Nasenlöcher atmen
    Das ist nun ein wenig seltsam, aber haben Sie Nachsicht mit mir – Französisch ist eine sehr nasale Sprache. Atmen Sie im Sitzen oder Stehen durch beide Nasenlöcher aus. Schließen Sie Ihr rechtes Nasenloch mit dem rechten Daumen und atmen durch das linke ein. Schließen Sie das linke Nasenloch mit dem rechten Zeigefinger (beide Nasenlöcher sind jetzt geschlossen). Halten Sie den Atem an. Nehmen Sie den Daumen hoch, und atmen Sie durch das rechte Nasenloch aus, dann da durch wieder ein. Schließen Sie das Nasenloch wieder mit dem Daumen, geben das linke frei und atmen da durch aus. Damit ist die Abfolge einmal durchgeführt. Wiederholen Sie den Prozess sechs Mal. Zählen Sie bei jedem Atem anhalten, Ein- und Ausatmen bis sechs.
Schritt 6: Gähnen
    Diese Übung habe ich gelernt, als ich nach New York