Warum französische Frauen nicht dick werden (German Edition)
möglicherweise beim nächsten Mal dazu bei, dass Sie keine Lust mehr haben zu gehen.) Hochhackige Schuhe und Pfennigabsätze sind nicht unbedingt die beste Idee, aber Sie brauchen auch keine grellen Turnschuhe zu tragen. Es gibt genug bequeme Halbschuhe oder auch Schnürschuhe, mit denen Sie sich überall zeigen können. In Städten sind Parks und außerhalb von ihnen Straßen mit wenig Verkehr der richtige Ort für einen Spaziergang, aber selbst eine klimatisierte Einkaufspassage ist in Ordnung, wenn sich in der Nähe draußen sonst nichts bietet. Ich kenne eine 88-jährige Frau, die am Rand der Stadt lebt undden ganzen Winter über täglich einen Spaziergang durch den nahen riesigen Supermarkt unternimmt. Jedem das Seine. Aber ob Sie nun in der Stadt oder auf dem Land leben, überlegen Sie, was Ihnen am meisten gefällt. Einige spricht die Natur besonders an, andere lieben es, Menschen zu beobachten. Folgen Sie Ihrem Interesse.
Die wichtigsten Aspekte beim Gehen selbst sind die Haltung und das Atmen. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Kopf aufrecht und den Rücken gerade halten, das Kinn hoch, als wenn Sie sich auf einen Punkt in der Ferne konzentrierten oder auf einem nebligen Bahnsteig nach Ihrem Geliebten Ausschau hielten. Aber achten Sie auch darauf, wohin Sie treten. (Ich kenne Leute, die einiges an Kleingeld gefunden haben, nur weil sie von Zeit zu Zeit auf den Boden geblickt haben.) Entspannen Sie die Schultern, und biegen Sie sie leicht nach hinten (was sich anfühlt, als drückten Sie die Brust heraus); vielleicht hilft Ihnen dabei die Vorstellung, ein kleiner Bach flösse Ihnen zwischen den Schulterblättern hinunter. Bemühen Sie sich, sie in dieser Position zu halten, nach einer Weile geht das automatisch. Schlechte Haltung beim Gehen äußert sich in einem schmerzenden Nacken und Rücken.
Atmen Sie tief und ruhig; bewusstes Atmen erhöht den meditativen Wert Ihres Spaziergangs. Wie beim Essen vergrößert bewusstes Handeln unsere Erfahrungstiefe, was mit größerer Befriedigung einhergeht. Auch Ihre Gangart ist wichtig: Benutzen Sie Ihre Arme, und trippeln Sie nicht allein auf den Fußballen dahin; gebrauchen Sie Ihre Füße vom Absatz bis zu den Zehen. Und nehmen Sie
immer
Wasser mit und trinken es auch. Ehe Sie sich versehen, sind Sie am Ziel.
Während meiner ersten zwei Studienjahre in Paris ging ich wochentags zwischen dem Eiffelturm und der Sorbonnehin und her und nahm dabei morgens und abends jeweils eine andere Route (sorgsam alle Konditoreien vermeidend, solange es nötig war). Unsere Samstage verbrachten meine Zimmergenossin und ich – beide waren wir Mädchen aus der Provinz, die mit großen Augen Paris entdeckten – damit, uns die verschiedenen Arrondissements zu erlaufen, die Parks zu erkunden oder am Seine-Ufer entlangzulaufen. Oft müssen wir dabei ein rundes Dutzend Kilometer gelaufen sein, mit nur einer kurzen Mittagspause und einer Eiskrem zur Teezeit – als kleine wöchentliche Belohnung – vom berühmten Berthillon auf der Île Saint-Louis. Am Ende kannten wir Paris besser als die meisten Pariser.
Für mich bleibt ein Spaziergang die beste Zeit, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Der Geist folgt dem Körper auf seinem Spaziergang, und ich spüre, wie sich Spannungen lösen und sich ein
bien-être
einstellt. Dieser Moment, wenn man sich seiner Existenz bewusst wird, während Bilder, Informationen und andere Gefühle zurücktreten, welche die Welt uns allen aufzudrängen versucht – dieser Moment kann eine ganz besondere Art Genuss sein. Sich in diesem Freiraum, ganz mit sich allein, wohl zu fühlen, verlangt allerdings etwas Übung; außerdem wirkt es der Neigung entgegen, sich selbst zu belügen oder gar vor sich davonzulaufen. Sie werden es gar nicht mehr wollen.
Fährt der nach oben?
Lassen sie uns nicht die dritte Dimension menschlicher Fortbewegung auf dieser Erde vergessen.
Es erstaunt mich immer wieder, dass Leute, die nicht höher als im vierten Stock eines Hauses wohnen, den Aufzugnehmen. In Frankreich gehört es zu jedermanns Alltag, Treppen hinauf- und hinunterzugehen. Wenn wir nicht gerade schwer zu tragen haben, denken wir erst gar nicht daran, für ein paar Stockwerke den Aufzug zu nehmen. Und oft haben wir sowieso keine Wahl, denn Paris ist eine Stadt voller Gebäude ohne Aufzug.
Natürlich steigt kein Mensch täglich eine Stunde lang Treppen, dennoch lohnt der Vergleich. Während einer Stunde Schlaf verbraucht der Körper etwa 60 Kalorien; wenn Sie
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