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Warum so scheu, MyLady

Warum so scheu, MyLady

Titel: Warum so scheu, MyLady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Elizabeth Cree
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verabschieden.”
    “Danke.” Aufatmend sank sie in den Sessel zurück.
    An der Tür drehte er sich noch einmal um. “Warum ist Blanton plötzlich davongerannt? Was zum Teufel hast du ihm gesagt?”
    “Nichts Besonderes. Er fragte, ob ich eine Katze besitze, und als ich das bestätigte, wich er erschrocken zurück.”
    “Vielleicht ist dein Kater doch zu irgendwas nütze”, meinte Devon belustigt.

17. KAPITEL
    D ie Tür öffnete sich, und Sarah erwartete, Devon würde zurückkehren. Stattdessen kam Amelia ins Arbeitszimmer. Sarah stand auf. “Hat Devon dich hierher geschickt? Tut mir leid, dass du den Ball meinetwegen schon so früh verlassen musst.”
    “Das stört mich nicht. Ich hatte solche Angst, weil Devon dich so wild entschlossen aus dem Saal führte. Aber Jessica versicherte mir, es gebe keinen Grund zur Sorge. Deshalb bin ich euch nicht gefolgt.”
    “O Gott, so viel Aufhebens … ich fürchte, Lady Coleridge wird mir böse sein.”
    “Unsinn! Du siehst ziemlich müde aus. Kein Wunder, dass du heimfahren willst. Aber wir müssen hier bleiben. Nach dem heftigen Regenguss sind die Straßen voller Schlamm und unpassierbar.”
    “Bist du sicher?”, fragte Sarah bestürzt.
    “Völlig sicher.” Amelias Stimme klang verblüffend fröhlich. “Nun werde ich dich zu Bett bringen, Lady Coleridge meint auch, du müsstest dich ausruhen. Sie hat schon ein Zimmer für dich herrichten lassen und ein Nachthemd bereitgelegt.”
    “Das ist sehr freundlich. Aber – du und Jessica?”
    “Keine Bange, wir teilen uns ein Zimmer. Komm mit mir”, bat Amelia und umfasste Sarahs Arm. “Du siehst aus, als würdest du jeden Augenblick im Stehen einschlafen.”
    Das Zimmer war gemütlich und komfortabel eingerichtet.
    Zufrieden schaute sich Amelia um. “Sehr hübsch.” Sie ging zum Bett und ergriff ein Nachthemd aus Baumwolle. “Aber ich fürchte, das ist dir zu groß.”
    “Macht nichts.” Erschöpft ließ sich Sarah auf das weiche Bett fallen. Wo war Devon? Danach wollte sie Amelia fragen. Doch sie besann sich eines Besseren, denn ihre Kusine würde sie nur necken.
    Amelia legte das Hemd beiseite. “Jetzt hole ich eine Zofe, die dir beim Auskleiden helfen wird, und dann kannst du schlafen.” Sie beugte sich hinab und küsste Sarahs Wange. “Gleich bin ich wieder da.”
    “Danke.”
    Lautlos schloss Amelia die Tür hinter sich. Eine Zeit lang blieb Sarah auf dem Bett sitzen. Sie fühlte sich schrecklich einsam. War Devon in den Ballsaal zurückgekehrt?
    Schließlich stand sie auf, ging zum Toilettentisch und zog ihre Handschuhe aus. Dann nahm sie die Schlinge ab und entfernte die Nadeln aus ihrem Haar. Ihr Handgelenk war fast verheilt, aber sie konnte es immer noch nicht richtig benutzen.
    Da die Zofe auf sich warten ließ, beschloss Sarah, inzwischen aus ihren Tanzschuhen und den Strümpfen zu schlüpfen. Zweifellos hatte das Personal alle Hände voll zu tun, weil so viele unerwartete Gäste im Haus übernachten würden. Als sie die Strümpfe von den Füßen gestreift hatte, klopfte es an der Tür.
    “Herein!”, rief sie und richtete sich auf.
    Devon stand auf der Schwelle. Sofort beschleunigte sich Sarahs Puls. “Darf ich wirklich eintreten?”, fragte er.
    “Ja, natürlich.” Von sichtlichem Unbehagen erfasst, schloss er die Tür hinter sich, und Sarahs Lächeln erlosch. “Stimmt etwas nicht?”
    “Leider muss ich die Nacht bei dir verbringen.”
    “Oh …” Plötzlich konnte sie nicht mehr klar denken.
    Devon zerrte nervös an seiner Krawatte. “Für so viele Gäste gibt’s zu wenig Zimmer, und Maria dachte, es würde uns doch nicht stören, ein Bett zu teilen – eine verständliche Vermutung.”
    “Gewiss”, hauchte Sarah.
    “Ich werde selbstverständlich in der Ankleidekammer schlafen.”
    “Wie du willst.”
    Er räusperte sich. “Gehst du nicht ins Bett? Du bist immer noch angezogen.”
    “Weil ich auf eine Zofe warte, die Amelia zu mir schicken wollte. Aber ich kann auch in meinem Ballkleid schlafen.” Irgendwie erschien ihr das sogar ratsam.
    “Das wäre ziemlich unbequem.”
    “Nicht so schlimm.”
    “Setz dich”, bat er und zeigte aufs Bett.
    Beklommen ließ sie sich auf der Bettkante nieder. Das Zimmer schien zu schrumpfen, und sie wusste nicht, wohin sie schauen sollte. Ihr einziger Trost war die Miene ihres Mannes, der genau so unsicher dreinschaute, wie sie sich fühlte.
    Wo blieb die Zofe?
    Offenbar erriet Devon ihre Gedanken. “Mal sehen, ob ich eine Zofe

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