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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Brief jetzt auch gelesen und hob den Kopf. »Alexandra vertraut offenbar darauf, dass du gut für ihre Tiere sorgen wirst, Wassili.«
    Er schnaubte verächtlich. »Darauf vertraut sie sicherlich nicht.«
    »Ich glaube, doch«, sagte Tania.
    Wassili blieb stehen. Er sah sie eindringlich an. »Und warum glaubst du das?«
    »Es ist nur so ein ... Gefühl, das ich nach meinem Gespräch mit ihr bekommen habe«, antwortete sie ihm ausweichend.
    »Du meinst, sie hat meinen Namen nicht in den Schmutz gezogen?« fragte er sarkastisch.
    Sie lächelte bei seinen Worten. »Da muss ich dich leider enttäuschen. Dein Name hat doch ein paar Schmutzspritzer abbekommen. Schließlich bleibt ihr ja gar nichts anderes übrig, als dich für einen Lüstling zu halten, wo dies doch allgemein bekannt ist.«
    Ungehalten antwortete er: »Ich habe keine andere Frau mehr berührt, seit ich Alexandra getroffen habe.«
    Serge wurde als erstem klar, was Wassili damit sagen wollte. »Keine andere Frau?«
    »O Wassili.« Tania stieß einen Seufzer der Enttäuschung aus. »Sag bloß nicht, du hast dieses unschuldige Mädchen verführt, obwohl du überhaupt nicht die Absicht hattest, sie zu heiraten.«
    Lazar hatte ganz andere Gedanken. »Du lieber Himmel, Wassili, wann hast du das denn fertiggebracht, wo wir doch während der ganzen Reise so gedrängt übernachtet haben?«
    Wassili kochte inzwischen vor Wut. »Man kann es wohl kaum eine Verführung nennen, wenn ... egal. Es spielt sowieso keine Rolle. Ich werde sie nämlich heiraten.«
    »Wie bitte?« fragten seine Freunde ungläubig.
    Stefan stellte nüchtern fest: »Das heißt wohl , dass du uns gleich wieder verlässt .«
    Wassili nickte. »Noch in dieser Stunde. Ich bin nur hergekommen, um es euch zu sagen.«
    »Es ist später Nachmittag«, sagte Lazar. »Sollten wir nicht bis morgen früh warten?«
    »Sie ist schon gestern Morgen abgereist. Außerdem habe ich dich nicht gebeten, mich zu begleiten«, entgegnete Wassili.
    »Er wird dich aber begleiten«, sagte Stefan in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete, »und zusätzlich wirst du noch einige meiner Männer mitnehmen. Es hat schließlich keinen Zweck, sich noch mehr Ärger mit unseren Freunden in den Bergen aufzuhalsen.«
    »Falls sie wirklich zu ihrem Vater zurück ist«, sagte Wassili.
    »Warum denkst du, dass sie nicht dorthin gereist ist?« fragte Serge.
    »Weil mir der Stallbursche keine direkte Antwort geben wollte, selbst nachdem ich ihm eine kleine Gesichtsmassage angedroht habe. Außerdem hat sie ihre Reisekoffer hiergelassen, und zwar ausnahmslos. Diesmal reist sie mit leichtem Gepäck, sie hat nur die Kosaken und ihre Zofe mitgenommen.«
    »Was bedeuten kann, dass sie es eilig hat, wieder nach Hause zu kommen«, sagte Serge.
    »Warum hat sie dann keine Anweisungen hinterlassen, ihr die Karren hinterherzuschicken?«
    »Aber das ist doch keine zwingende Schlussfolgerung «, betonte Stefan.
    »Ich weiß«, stimmte ihm Wassili zu. »Und deshalb werde ich auch nach ihrer Spur suchen. Ich wünschte, sie hätte die Hengste mitgenommen. Sie sind so auffällig, dass sich die meisten Leute an sie erinnern würden.«
    »Willst du damit etwa sagen, sie wusste , dass du ihr folgen würdest?« fragte Lazar überrascht. »Hat sie deshalb etwa keinerlei Anhaltspunkte hinterlassen?«
    »Sie weiß, dass wir noch nicht miteinander fertig sind. Sie gibt es vielleicht nicht zu, aber tief in ihrem Innern ...«
    »Wassili, sie will dich nicht heiraten«, unterbrach ihn Lazar. »Und sie hat angenommen, dass du genauso empfindest, da du dich ihr gegenüber so und nicht anders verhalten hast. Sie denkt wohl eher, dass deine Mutter euch beiden einen Gefallen getan hat. Damit hattest du doch schließlich gerechnet.«
    Das brachte ihm einen bösen Blick von Wassili ein.
    Schließlich fragte Tania: »Wassili, weißt du überhaupt, warum sie dich nicht heiraten wollte, und zwar schon bevor sie dich überhaupt kennengelernt hatte? Ich habe sie gefragt, aber sie sagte, es sei ihr peinlich, mir den Grund dafür zu sagen.«
    Wassili schüttelte verneinend den Kopf, aber Lazar kannte den Grund. »Sie ist in einen Engländer verliebt, den sie bei ihrem ersten Ball in St. Petersburg kennengelernt hat. Zumindest sagt sie, dass sie in ihn verliebt sei.«
    Wassili reagierte auf diese Worte mit einer Mischung aus Unglauben und rasender Eifersucht. Er schrie: »Woher zum Teufel weißt du das?«
    »Im Gegensatz zu dir wollte ich wissen, warum sie dir nicht - wie alle

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