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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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diese Gewinne schon sehr dringend brauchen müssen, um ihre Schwangerschaft und ihre Bedingungen zu akzeptieren.
    Einen Entschluss zu fassen war eine Sache, aber ihn in die Tat umzusetzen eine andere. Dabei war ihr Lady Beatrice eine unschätzbare Hilfe, die Einladungen für Alexandra annahm und überall von ihren Pferden und ihrem Wunsch nach einem Ehemann erzählte. Nach einigen Tagen sprach ganz London von der russischen Baronesse, die in die Stadt gekommen war, um einen Ehemann zu finden.
    Wie sich herausstellte, war ihr Titel doch ein größerer Trumpf, als sie angenommen hatte, besonders, da sie außerdem ein gesichertes Einkommen aus einer Herde Zuchtpferde vorweisen konnte. Ihr Aussehen hatte eine ebenso verlockende Wirkung. Sie zog viele Männer an, die sich nichts aus Pferden machten, und obwohl sie diese ungeeigneten Kandidaten am liebsten gleich wieder mit ihrer direkten Art losgeworden wäre, riet ihr Lady Beatrice davon ab.
    »Klatsch, meine Liebe«, erklärte Beatrice. »Momentan ist er Euch noch wohlgesonnen, aber das kann sich sehr schnell ändern, wenn abgelehnte Verehrer es darauf anlegen.«
    »Aber wirken zu viele Verehrer denn nicht abschreckend auf die, an denen ich interessiert bin?«
    Beatrice lachte. »Überhaupt nicht. Die Männer, die Ihr haben wollt, werden durch Eure Beliebtheit nur neugierig gemacht. Wenn um ein Mädchen drei Männer herumschwirren, werden daraus bald zehn werden. Es liegt in der menschlichen Natur, wissen zu wollen, um was es bei dem ganzen Wirbel eigentlich geht, und Männer wollen immer genau das haben, was andere Männer auch wollen.«
    Diese Unterhaltung fand - so unglaublich es auch war - an Alexandras erstem Abend in der Londoner Gesellschaft statt, von der sie sofort akzeptiert worden war. Am zweiten Abend hatte sie mindestens drei Herren kennengelernt, die bestens für ihre Zwecke geeignet waren, und da sie keine Zeit damit verschwenden konnte, um den heißen Brei herumzureden, hatte sie jedem von den dreien ihre Bedingungen genannt.
    Der erste, den sie beiseite nahm, um unter vier Augen mit ihm zu sprechen, war anscheinend so schockiert von der Tatsache, dass sie ihm die Ehe antrug, dass er ihre weiteren Eröffnungen überhaupt nicht mehr hören wollte, was ihr aber gerade recht war. Wenn er schon bei so etwas Einfachem wie ihrem Heiratsantrag die Flucht ergriffen hatte, wäre er wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen, wenn sie ihm von dem Baby erzählt hätte.
    Nach diesem Vorfall ging sie mit dem zweiten Mann etwas vorsichtiger um, tastete sich etwas langsamer an das Thema heran und vergewisserte sich zuerst, ob ihrem Gegenüber die Tatsache bewusst war, dass sie einen Ehemann suchte, bevor sie ihn fragte, ob er interessiert sei. Er wollte ihr jedoch nicht sofort eine Antwort geben, brauchte Zeit, um über ihren Antrag nachzudenken, und eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, schon so früh Kinder zu bekommen. Er war erst sechsundzwanzig.
    Der dritte Mann, ein Vicomte, stand gesellschaftlich am höchsten, war jedoch von den dreien der unattraktivste, da er ein wenig zur Korpulenz neigte. Er fing jedoch fast zu sabbern an, als sie erwähnte, wie viele Pferde sie besaß, und zuckte nicht einmal mit der Wimper, als er von ihrer Schwangerschaft erfuhr. Auf ihren Antrag antwortete er mit einem schallenden Ja und sagte, es sei ihm ein Vergnügen, sie zu heiraten.
    Jetzt war Alexandra diejenige, die schockiert war. Sie hatte wirklich nicht gedacht, dass es so einfach gehen würde, und so schnell noch dazu. Sie hielt ihn hin und schlug vor, zuerst ein paar Tage miteinander zu verbringen, damit man sich besser kennenlernen konnte, bevor sie ernst machen und ein Datum für die Hochzeit festsetzen würden. Aber wenigstens war jetzt der Druck von ihr genommen. Sie hatte ihr Problem gelöst. Erst jetzt, als sie sich wegen eines Vaters für ihr Kind keine Sorgen mehr machen muss te, kehrte ihre traurige Stimmung zurück.
    Sie verbrachte fast den ganzen nächsten Tag mit ihrem Vicomte, Gordon Whately, wozu auch ein gemeinsamer Ausritt in einem der vielen Londoner Parks gehörte. Er hatte eines seiner eigenen Vollblutpferde für sie mitgebracht. Sie hatte den Eindruck, dass es wohl ein Test sein sollte, denn die Stute war sehr temperamentvoll, wenn auch kein Problem für sie. Schließlich redeten sie nur noch über Pferde. Zumindest würde ihnen als Ehepaar nie der Gesprächsstoff ausgehen.
    Er hatte es sich inzwischen nicht anders überlegt - was immerhin möglich gewesen

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