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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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der unschwer in ihrer Stimme zu erkennen war. »Konnte das denn nicht bis morgen warten, Graf Petroff?«
    Er sah sie wieder an. Waren seine Augen noch heller geworden? Unmöglich.
    »Nein, es kann nicht warten. Ich will nämlich heute nacht ruhig schlafen können«, erwiderte er, als er mit einem Schritt den Abstand zwischen ihnen verringerte und sie dazu zwang, den Kopf in den Nacken zu legen, um seine Augen nicht aus dem Blick zu verlieren. »Es ist doch sicher Euer Wunsch, dass ich ruhig schlafe, nicht wahr, Alexandra?«
    Sein Ton ließ nichts Gutes ahnen. »Ihr nehmt doch wohl nicht an, dass das für mich von Belang ist?«
    »Das sollte es aber sein.« Er sprach noch leiser. »Ich habe nämlich gerade festgestellt, dass ich in dieser Beziehung sehr egoistisch bin. Wenn meine Bedürfnisse nicht erfüllt werden, warum, so frage ich mich, sollen dann die Euren erfüllt werden?«
    Alexandra wollte es nicht sagen, aber es blieb ihr gar nichts anderes übrig. »Reden wir hier über Schlaf?«
    »Tun wir das?« Während er das sagte, griff er nach einer Haarlocke auf ihrer Schulter und nahm sie zwischen seine Finger. »So sieht es also aus«, sagte er mehr zu sich selbst. Er muss te an gesponnenes Mondlicht denken.
    Wassili war sich nicht ganz sicher, was er vorhatte. Seine Wut hatte ihn hierhergetrieben - diese Wut empfand er immer noch, aber sie war jetzt mehr gegen ihn selbst gerichtet und nicht mehr das einzige Gefühl, mit dem er zu kämpfen hatte. Dieses verdammte Abendessen. Er würde es nie vergessen, und auch nicht, wie aus seiner Wut erst Zufriedenheit und dann wieder Wut geworden war und wie er am Ende auf sich selbst und nicht auf sie wütend gewesen war.
    Er hätte Alexandra und ihren fürchterlichen Tischmanieren nicht weiter zusehen sollen. Er hätte seine Zufriedenheit und seine Erleichterung mit ins Bett nehmen sollen - und die Dienstmagd auch, trotz der Tatsache, dass er sie nicht mehr attraktiv fand. Aber er war nicht schnell genug gegangen. Und so hatte er mitangesehen, wie sich Alexandra auf ungeheuer sinnliche Weise die Finger abgeleckt hatte, was sofort alle seine Sinne zum Leben erweckt hatte.
    Er hatte laut stöhnen müssen. Jetzt stöhnte er wieder - allerdings innerlich -, denn er hatte sein Verlangen immer noch nicht unter Kontrolle. Es war ihm unerträglich, dass er sie wieder begehrte, obwohl er zugleich alles an ihr verabscheute: ihre Manieren, ihre Moralvorstellungen, ihre offensichtlich bösartigen Neigungen.
    Er muss te wieder an diese bösartigen Neigungen denken und an die peinliche Szene, die er miterlebt hatte, und sagte nicht sehr freundlich: »Ihr seid ein ganz schönes Biest.«
    Alexandra hätte erfreut sein sollen, ja, sie hätte sogar über seinen Spott lachen sollen. Stattdessen errötete sie. Und es wurde sogar noch schlimmer, als er sie betont verächtlich fragte: »Sagt mir, seid Ihr im Bett auch so leidenschaftlich?«
    Steif erwiderte sie: »Ihr erwartet doch wohl nicht, dass ich diese Frage beantworte?«
    »Vielleicht habe ich vor, das selbst herauszufinden.«
    War sie eben noch errötet? Sie hätte schwören können, dass sie jetzt vor Zorn kochte.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr es so eilig habt, unser Schicksal zu besiegeln.«
    Er runzelte arrogant die Stirn und setzte einen Gesichtsausdruck auf, der sie provozieren sollte. »Sollte diese Bemerkung etwa einen tieferen Sinn haben?«
    »Ihr würdet damit unsere Heirat erzwingen. Dann hat keiner von uns beiden mehr die Gelegenheit, seine Meinung zu ändern.«
    Er fing tatsächlich an zu lachen, bevor er zu ihr sagte: »Macht Euch nicht lächerlich, Alex. Was bedeutet denn schon ein Liebhaber mehr, wenn Ihr schon so viele habt?«
    An seinem Gesichtsausdruck konnte sie erkennen, dass er sie dieses Mal nicht nur beleidigen wollte. Er glaubte wirklich, was er gerade gesagt hatte - was sie in einen Zwiespalt der Gefühle stürzte. Sie war wirklich froh, dass er so etwas von ihr denken konnte, weil es ihrem Plan zugute kommen würde. Aber warum kam sie sich dann so gedemütigt vor?
    Sie versuchte verzweifelt, das Thema zu wechseln. »Nur meine Freunde nennen mich so«, sagte sie zu ihm und meinte damit die Anrede >Alex<, die er gebraucht hatte.
    Sein Lächeln war herablassend, als ob er einer Schwachsinnigen etwas erklären würde. »Aber ich bin mehr als ein Freund. Ich werde bald Euer Ehemann sein - mit allen Rechten, die das einschließt. Wollen wir nicht eine kleine Demonstration dieser Rechte veranstalten?«
    »Die

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