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Was die Nacht verheißt

Titel: Was die Nacht verheißt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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wenn Briannes kleine Hand seine Beinmuskeln massierte.
    Sie strich darüber, streckte sie, knetete sie. Sie drehte die Beine zur Seite, wieder zurück, dehnte sie und massierte kräftig. Jede zärtliche Berührung durchdrang ihn bis ins Innerste, jedes Streicheln entzündete eine kleine Flamme in seinen Lenden. Er verlangte nach ihr, begehrte sie mehr, als er es je erwartet hätte. Und doch weigerte sich sein Körper zu reagieren.
    Dafür hasste er sich. Hasste die Art, wie er sich deswegen fühlte. Als ihre Hand zufällig zwischen seine Beine geriet und seine Männlichkeit streifte, spürte er leises Ziehen tief im Bauch, doch nicht mehr. Verärgert über sich selbst und beschämt griff er nach ihrem Handgelenk.
    »Das ist genug«, fuhr er sie an. »Ich bin deine Massage müde. Lass mich eine Weile allein.«
    »Habe ich dir wehgetan?«
    Ja, mein Gott, es tat ihm weh, aber nicht so, wie sie meinte. Es tat ihm weh, sie zu begehren und sie nicht besitzen zu können. Es tat ihm weh, kein richtiger Mann zu sein. »Nein ... du hast mir nicht wehgetan. Ich möchte nur einfach ein wenig allein sein.«
    Sie runzelte die Stirn, weil er so rau war, gab aber nach und verließ still den Raum. Marcus sah sie hinausgehen, und ein müdes, enttäuschtes Seufzen entrang sich seiner Brust, als sie die Tür geschlossen hatte. Wenn sie nicht bei ihm war, schien es im Zimmer plötzlich düsterer zu sein, als wäre die Sonne hinter einer Wolke verschwunden, und ein Teil seiner Energie verpuffte, und noch bevor das Wasser abgekühlt war, wünschte er, sie würde zurückkommen.
    Stattdessen klingelte er nach seinem Diener. Er hatte ihr Zeit mit dem Lehrer versprochen. Und selbst wenn er nicht mehr der Mann sein konnte, der er einst gewesen war, war er doch noch ein Mann, der sein Wort hielt.

19
    Die zerbrechlichen, süßen Klänge eines Spinetts erfüllten den reich verzierten grünen Salon.
    »Also gut«, sagte der Professor und lächelte auf Brandy herunter, und durch seine dünnen Beine in den eng sitzenden gestreiften Kniehosen, die er trug, wirkte er noch größer. »Wir fangen mit einem traditionellen Tanz an.«
    Die Haushälterin, Mrs. Finlay, eine rundliche, gut gekleidete Dame in den Fünfzigern, eine frühere Gouvernante, die mehr Bildung hatte als die meisten Frauen in ihrer Position, lächelte ihnen vom Sitz vor dem Spinett her zu.
    Noch einmal lächelte Professor Felton Brandy an. »Bereit?«
    Brandy, die in dem dünnen Schatten des Professors stand, stellte fest, dass sie plötzlich nervös war. Sie schluckte und nickte.
    »Entspannt Euch«, sagte er, als ihm auffiel, wie sich ihre Finger in die Taille ihres Kleides gruben. »Versucht, Freude am Tanzen zu haben. Beim ganzen Unterricht wart Ihr eine so gute Schülerin, dass Ihr hierbei auch keine Probleme haben werdet.«
    Sie lächelte und fühlte sich etwas weniger verkrampft. Sie übte die Schritte ein paarmal mit dem Professor, dann sah sie bei einer Drehung Rex Delaine in der Tür stehen.
    »Habt Ihr etwas dagegen, wenn ich mitmache?«
    »Nein, gar nicht«, sagte der Professor. »Je mehr Leute, desto besser, besonders beim Tanzen.«
    Rex trat ins Zimmer, sein Blick leuchtete wohlwollend. »Miss Winters scheint ja eine sehr fleißige Schülerin zu sein.«
    »Ja, das ist sie allerdings.«
    »Vielleicht sollte sie es mal mit einem anderen Partner versuchen.«
    »Hervorragende Idee. Ja, ja, unbedingt.«
    Als Rex auf sie zuging, lächelte der Professor, trat zur Seite, und ihre Nervosität kehrte zurück.
    »Sollen wir es mit einer Quadrille versuchen?«, schlug der Professor vor und ging auf die Frau am Spinett zu.
    »Ich würde lieber einen Walzer tanzen«, sagte Rex. »Mir ist klar, dass der immer noch als skandalös gilt, aber ich glaube, früher oder später wird er zum Renner werden.«
    Die buschigen Augenbrauen des Professors zogen sich einen Augenblick zusammen, dann nickte er, offensichtlich nicht sehr begeistert von der Idee mit dem Walzer, von dem sogar Brandy gehört hatte, dass er noch erhebliches Stirnrunzeln auslöste.
    »Aus der Entfernung werde ich besser beurteilen können, wie sie tanzt.« Der Professor stellte sich neben das Spinett, und Brandy fiel auf, dass Mrs. Finlay im Gegensatz zu ihrem hageren Lehrer lächelte.
    »Es ist so ein schöner Tanz«, sagte sie und begann, eine Walzermelodie zu spielen, eine leise, klangvolle Melodie, die auf dem Spinett ein wenig blechern klang.
    Rex nahm Brandys Hand und legte sie auf seine Schulter, dann legte er seine

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