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Was die Nacht verheißt

Titel: Was die Nacht verheißt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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zusammenzuzucken, als er die Hand nach ihr ausstreckte und seine langen dunklen Finger sich in ihren Arm gruben. Er riss sie an seine Seite und drängte sie ruppig in Richtung Leiter.
    Er sagte nichts, solange sie hinaufstiegen, auch nichts auf dem Weg über das Deck und im Gang zu seiner Kajüte. Selbst als sich die Tür mit einem festen Knacken hinter ihm schloss, versuchte er nicht, etwas zu sagen.
    Ihr Herz schlug wie ein Rammbock. Es war offensichtlich, wie sehr er sich bemühte, seine Beherrschung zu wahren, und ein harter Klumpen ballte sich in ihrem Bauch zusammen.
    Er holte tief Luft, atmete dann langsam aus. »Was habt Ihr unten im Laderaum gemacht?« Die eisige Kälte in seinen Worten schien sie regelrecht zu durchschneiden. Sie zitterte leicht, wünschte, sie könnte es ihm sagen, wusste, dass sie es nicht konnte.
    »Ich ... ich bin Euch dankbar, Kapitän, dass Ihr mir zu Hilfe gekommen seid. Ihr und Mr. Butler. Wenn Ihr nur einen Augenblick später gekommen wäret -«
    Er packte sie an den Schultern und zog sie näher zu sich heran. »Ich fragte, was Ihr unten im Laderaum gemacht habt. Ich verlange eine Antwort.«
    Brandy versuchte, ihre Angst hinunterzuschlucken. »Ich -ich wollte nur ein wenig das Schiff erkunden, das ist alles. Ich war noch nicht so müde, dass ich hätte schlafen können, und ich - ich wollte noch etwas mehr vom Schiff sehen.«
    Er schüttelte sie wenig sanft. »Ihr seid eine Lügnerin - und eine schlechte dazu. Ich will wissen, was Ihr da unten gemacht habt, was so wichtig war, dass Ihr bereit wart, meine Befehle zu missachten.« Sein Mund hob sich zu etwas, das nur entfernt einem Lächeln glich. »Vielleicht wolltet Ihr Euch mit Mr. Butler treffen? Eine kleine Liebesaffäre?«
    »Nein!« Sie riss sich von ihm los. »Ich wollte nicht Butler treffen. Ich kenn ihn nicht einmal. Ich habe ihn nur einmal in der Kombüse gesehen, und dann erst wieder heute Abend, als er mir zu Hilfe kam. Und ich war ganz sicher nicht ... nicht dort unten, um mich mit ihm zu treffen.«
    Das Feuer in seinen dunkelblauen Augen schien ein wenig nachzulassen, und er wandte sich ab, ging ein paarmal zwischen Tür und dem kleinen Ofen in der Ecke auf und ab. Dann blieb er vor ihr stehen, sein Blick wieder hart.
    »Ganz sicher kanntet Ihr die Gefahr. Ich hatte Euch gewarnt, was die Männer betrifft. Ich glaubte, das hättet Ihr verstanden.«
    »Ich war vorsichtig - wenigstens dachte ich das.«
    Er hob seine Augenbraue. »Ihr kanntet die Gefahr, und doch habt Ihr das riskiert. Warum, frage ich mich. Was war so wichtig, dass Ihr -« Er unterbrach sich mitten im Satz, und seine Augen weiteten sich plötzlich erstaunt. »Herrgott noch mal, Ihr wart unten bei Dobbs!«
    Brandy packte heftig seinen Arm. »Es war nicht seine Schuld. Bitte - Ihr dürft ihn nicht verantwortlich machen - er hat mich gebeten, nicht zu kommen. Ich habe nicht darauf gehört. Es ist meine Schuld, dass er dort ist. Ich musste eine Möglichkeit finden, ihm zu helfen.«
    »Ihr habt ihm zu essen gebracht, nicht wahr? Und das war auch nicht das erste Mal, oder?«
    »Es war nicht seine Schuld! Bitte - Ihr dürft ihn nicht noch einmal bestrafen für etwas, das ich getan habe!«
    Marcus sah sie an, und einen Moment lang wurde sein harter Ausdruck weicher. »Dobbs ist nicht in Gefahr. Ich kann wohl kaum einen hungrigen Mann dafür verantwortlich machen, dass er versucht, seinen Bauch zu füllen.«
    Eine Spur von Erleichterung sickerte durch Brandy Das war auch in ihrem Gesicht zu erkennen, denn seine Züge wurden wieder hart.
    »Nein ... diesmal wird es nicht Dobbs sein, der wegen Eurer Dummheit leidet. Der Mann, der bezahlen wird, ist Jillian Sharpe. Das sind dann schon zwei Männer, die ich Euretwegen bestrafen muss. Ich hoffe, Ihr seid damit zufrieden, Miss Winters.«
    Ihre Schultern wurden ein wenig gerader. »Ich lasse mir nicht die Schuld geben für Jilly Sharpes abstoßendes Verhalten. Der Mann verdient jede Strafe.«
    »Ich bin froh, dass Ihr so denkt, denn ich werde dafür sorgen, dass Ihr dabei seid, wenn er ausgepeitscht wird.«
    Das Blut schwand aus ihrem Gesicht. »Was?«
    »Ich glaube, Ihr habt mich ganz klar verstanden. Die Strafe werden vier Dutzend Peitschenhiebe sein. Auszuführen morgen früh beim Morgengrauen.«
    Brandy sagte nichts, aber sie schwankte etwas in Richtung auf den Stuhl, und ihre Finger schlossen sich um den oberen Rand. Sie dachte daran, wie Sharpe sie berührt hatte, was er hatte tun wollen, und plötzlich war sie

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