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Was die Tiere im Park erlebten

Was die Tiere im Park erlebten

Titel: Was die Tiere im Park erlebten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Dann
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die Antwort. »Die Füchse haben den Hühnerauslauf umgestoßen, und die dummen Hennen laufen überall im Garten herum. Die Männer werden noch viel zu tun haben, bis sie alle eingefangen sind.«
    »Laß ihnen Zeit«, sagte der Dachs. »Wir haben einen so langen Weg hinter uns, daß wir nicht mit leeren Händen zurückkehren dürfen.«
    »Kauz, bitte halte uns auf dem laufenden«, bat der Fuchs. »Der Dachs und ich wollen hier warten.«
    »Was soll das?« krächzte der Waldkauz. »Der Dachs kann doch sowieso nicht in den Garten.«
    »Aber der Garten ist unsere einzige Chance«, meinte dieser. »Und nur der hat einen Zaun. Meinst du nicht, du könntest noch einen einzigen Sprung machen?«
    Der Fuchs schwankte. Immer war er derjenige, von dem alles abhing.
    »Du weißt doch, ich würde nur zu gern gehen, wenn ich hineinkönnte«, fügte der Dachs hinzu. »Aber ich habe überall nach einem Loch gesucht, es gibt einfach keines.« Resigniert lächelte der Fuchs. »Sieht so aus, als ob ich keine andere Wahl hätte, nicht wahr?« sagte er.
    Und so flog der Waldkauz zurück und beobachtete, was vor sich ging, während der Fuchs und der Dachs sich wieder unter dem Auto eng aneinanderpreßten und warteten. Die Zeit verging, und sie hörten nichts. Der Dachs wurde unruhig. »Ich werde ein Stück die Straße entlanggehen, vielleicht entdecke ich etwas Interessantes.«
    Lange war er noch nicht fort, da hörte der Fuchs ein vertrautes Pfeifen in der Luft, und dann sah er die dünnen Beine des Pfeifers neben dem Auto auftauchen. Er kam aus seinem Versteck hoch.
    »Ah, da bist du ja«, sagte der Reiher. »Ich habe sehr gute Nachrichten für dich. Die Männer haben die toten Hühner im Schuppen aufgehängt, und ich glaube, wenn du dich ganz flach machst, kannst du unter der Tür durchkriechen. Sie hat ein Loch, das gerade groß genug ist für dich.«
    Der Fuchs spitzte die Ohren. »Das hört sich schon besser an«, meinte er. »Ist es wieder ruhig?«
    »Die Männer haben alles in Ordnung gebracht und sind ins Haus gegangen«, war die Antwort des Pfeifers.
    »Und der Hund?«
    »Nun... der ist an der Hundehütte angebunden«, sagte der Pfeifer. »Aber mit dem wirst du leicht fertig.«
    »Was sagst du da?« rief der Fuchs erbittert. »Wie kann ich es in diesem Zustand mit einem Hund von dieser Größe aufnehmen?«
    »Von den Kräften her sicherlich nicht«, sagte der Reiher ruhig. »Aber wir alle kennen doch deine Überredungskunst.«
    »O nein, ihr habt von mir eine viel zu gute Meinung«, entgegnete der Fuchs und schüttelte den Kopf. »Ihr habt wohl von meinem Abenteuer mit der Bulldogge gehört — das war ein dämliches Tier. Aber die Situation hier ist anders. Dieser Hund ist zweimal so groß und kräftig wie ich — und ich... seht mich doch nur an!«
    »Du bist wirklich zu dünn«, gab ihm der Pfeifer recht. »Aber das war auch nicht anders zu erwarten. Willst du etwa behaupten, daß dein Verstand unter dem Winter gelitten hat?«
    »Dies ist eine Frage von Energie und Mut — und dem festen Willen, etwas zu schaffen«, sagte der Fuchs müde. »Ich bin einfach nicht mehr der alte. Auf der Reise vom Farthing-Wald hierher hatte ich viel Energie. Auch Entschlossenheit. Ich hatte ein Ziel. Aber das ist jetzt anders.«
    »Aber, aber, mein lieber Fuchs«, meinte der Pfeifer mit besorgter Miene. »Ich ertrage es nicht, wenn du so redest. Du bist doch immer das beste Beispiel für Zähigkeit, Schläue und Entschlußkraft gewesen, und wir haben alle zu dir aufgesehen. Du hast die anderen angefeuert — und das tust du immer noch. Und sicher hast du auch immer noch ein Ziel, überleben. Denk doch mal an die Füchsin, wenn schon nicht an dich selbst.«
    Einen Augenblick lang sah das abgemagerte Gesicht des Fuchses aus wie früher. Er dachte daran, wie er und die Füchsin einander zum ersten Mal begegnet waren. Damals hatte er anders ausgesehen. Der Schatten seiner selbst, der er jetzt war, hätte niemals ihre Aufmerksamkeit und Achtung errungen. Seine Augen wurden wieder stumpf.
    »Nein, es hat keinen Zweck, Pfeifer«, sagte er erschöpft. »Tut mir leid, daß ich euch im Stich lasse, aber ich bin schon fertig, bevor ich überhaupt angefangen habe. Vor diesem Ungeheuer möchte ich einfach in den Boden versinken.« Jetzt war der Pfeifer wirklich beunruhigt. Nicht einmal die Erwähnung der Füchsin hatte genutzt. Er flog zum Waldkauz zurück und beratschlagte mit ihm und dem Turmfalken.
    »Ja, der Winter hat ihm mächtig zugesetzt«, sagte

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