Was die Tiere im Park erlebten
noch eine Kröte, und die war viel größer als die andere.
Die beiden armen eingeschlossenen Wesen hüpften im Wasser auf und ab, stießen mit ihren stumpfen Nasen gegen das Glas und versuchten alles, um herauszukommen. Aber die Gläser waren fest mit einem Metalldeckel verschlossen. Jetzt war die Füchsin ratlos, denn sie konnte nichts zur Befreiung der Kröten tun. Und doch war klar, daß sie die Jungen daran hindern mußte, die Gläser mitzunehmen, bevor sie wußte, ob einer der Gefangenen ihre Freundin war. Hier mußte der Fuchs Rat wissen, und das so schnell wie möglich, denn die Jungen konnten jede Minute aufbrechen.
Aus der Geborgenheit des Ginstergestrüpps bellte sie, in der Hoffnung, die Vögel wären in der Nähe. Sie sah die Jungen bei dem Geräusch aufblicken und sich umdrehen. Weil sie aber nichts und niemanden sehen konnten, wandten sie ihre Aufmerksamkeit bald wieder dem Bach zu. Weder der Turmfalke noch der Pfeifer hatten den Ruf der Füchsin gehört, aber der Pfeifer hatte den Bach und die Jungen beim überfliegen erspäht und suchte nun nach den drei anderen, um sie vor den Menschen zu warnen. Glücklicherweise fand er die Füchsin, die ja am nächsten war, zuerst.
»Ich habe die Jungen gesehen«, deutete sie in die Richtung des Baches, als er sich unbeholfen neben ihr niederließ. »Und ich glaube, ich habe auch die Kröte gefunden.«
»Hervorragend!« rief der Reiher. »Dann können wir sie holen und uns schnell zurückziehen.«
»So einfach ist das nicht, Pfeifer«, war ihre Antwort, und sie erklärte ihm, warum.
»Entsetzlich! Was sollen wir nur tun?« schrie er.
»Das weiß ich auch nicht. Du mußt den Fuchs holen. Dem fällt schon etwas ein. Und sag es auch dem Dachs.«
»Wird gemacht.« Der Reiher schlug geräuschvoll mit den Flügeln und schwang sich in die Luft. Die Füchsin erschauerte, als der riesige Vogel sich über ihr erhob, und sah auch sofort, wie zwei faszinierte kleine Menschen auf ihn zeigten und aufgeregt riefen. Gott sei Dank blieben sie dabei am Bach sitzen.
Der Fuchs und der Dachs gesellten sich schließlich leise zur Füchsin in ihrem stachligen Versteck und hörten sich ihren Bericht an.
»Es muß ja nicht unsere Kröte sein«, meinte der Fuchs. »Aber darauf können wir uns nicht verlassen.«
»O weh, o weh«, jammerte der Dachs. »Die Armen. Genauso wurde sie im Farthing-Teich eingefangen und aus ihrer Heimat den ganzen langen Weg hierhergebracht.«
»Was sich dann doch noch als ein Glücksfall erwies«, erinnerte ihn der Fuchs. »Sonst gäbe es für uns keinen Hirschpark.«
»Ich weiß, ich weiß«, nickte der Dachs zustimmend. »Aber diesmal ist es kein Glücksfall.«
»Es gibt nur eins«, erklärte der Fuchs bestimmt. »Wir müssen beide Kröten retten.«
»Klar, aber wie?«
»Wir überraschen die Jungen. Sie sind noch klein und lassen sich leicht erschrecken. Wenn wir uns alle zusammen auf sie stürzen und bellen und fauchen, laufen sie vielleicht weg. Unsere einzige Hoffnung liegt in der Überraschung. Hallo, da ist ja auch der Turmfalke.«
Der Pfeifer hatte es auch ihm schon erzählt. Kaum hatte er die Nachricht vernommen, da flog er auch schon zum Bach, blieb hoch in der Luft stehen und prüfte den Inhalt der Gläser mit seinen unheimlich scharfsichtigen Augen.
Dann stieß er zu den drei Tieren herab. »Eine davon ist tatsächlich unsere Kröte«, flüsterte er. »Es ist die kleinere.«
»Hol den Pfeifer«, befahl der Fuchs. »Sein großer Schnabel wird benötigt.« Und schon kam der Reiher herunter und hörte sich den Plan an.
»Wenn wir angreifen, mußt du herabstoßen und das Glas mit deinem Schnabel packen. Aber paß gut auf, daß du das Glas mit der kleineren Kröte erwischst. Verstanden? Also fertig! Angriff!«
Durch das Gras stürmten der Fuchs, der Dachs und die Füchsin und machten dabei soviel Lärm, wie sie nur konnten. Die beiden Jungen sprangen auf. Was sollten sie nur tun? Während sie noch zögerten, ließ sich der Pfeifer wie ein Tiefflieger auf sie fallen. Er hatte kaum die Erde berührt, da schnappte er auch schon das Glas, konnte aber kaum wegfliegen, so schwer war es. Schnell griffen sich die Jungen die anderen Gläser, auch das mit der zweiten Kröte, und flohen am Ufer entlang. Ihre Netze hatten sie bei dem wilden Überraschungsangriff der Tiere vergessen. Dann aber hörten der Fuchs, der Dachs und die Füchsin den Turmfalken oben in der Luft den Pfeifer ankreischen: »Es ist das falsche Glas! Du hast das falsche
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