Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was du nicht weißt: Roman (German Edition)

Was du nicht weißt: Roman (German Edition)

Titel: Was du nicht weißt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus Beling
Vom Netzwerk:
gutmütig.«
    Alex Flair wollte ihre Bescheidenheit nicht gelten lassen. Er lächelte sie an. »Wissen Sie was? Als kleines Dankeschön verdoppele ich meine Belohnung auf zehntausend Pfund. Was halten Sie davon?«
    Detective Inspector Jane Waterhouse konnte nur staunen. »Und warum tun Sie das?«, fragte sie.
    »Weil ich ein zufriedener Bürger dieser Insel bin und weil ich es auch bleiben möchte«, antwortete Alex Flair. Humorvoll fügte er hinzu: »Und weil ich gern selbst Detektiv spielen würde.«
    »Ich mache Ihnen ein Angebot«, sagte Jane Waterhouse spontan. »Dafür, dass Sie die Belohnung aussetzen, verschaffe ich Ihnen den Kontakt zu unserer Pressesprecherin. Ist das fair?«
    Ihr Gastgeber tat höchst erfreut und strahlte. »Danke. Eine solche Gelegenheit werde ich nicht ausschlagen.«
    Endlich hatte er, was er wollte.
    Es gab neue Informationen aus der Pathologie.
    An Jolanta Nowaks Körper hatte man Hämatome gefunden, die bisher Rätsel aufgegeben hatten. Jetzt waren sich die Gerichtsmediziner darüber einig, dass sie sich nur mit dem Transport der Leiche auf hartem Untergrund erklären ließen. Die Hämatome verteilten sich über den ganzen Rücken der Toten. Es konnten Druckstellen sein, wie sie entstanden, wenn ein Körper auf eisernen Bodenbefestigungen oder Schraubenköpfen lag.
    Damit kam erneut das Auto ins Spiel, in dem Jolanta Nowak gesehen worden war.
    Mittlerweile hatten drei Zeugen angegeben, an verschiedenen Tagen und an verschiedenen Orten beobachtet zu haben, wie die junge Polin in einen dunklen kleinen Lastwagen, vielleicht auch in einen Pick-up gestiegen und weggefahren war. Ein Mann habe am Steuer gesessen. Leider konnte keiner der Zeugen genaue Angaben über dessen Aussehen machen. Mal hatte man die beiden in St. Helier beobachtet, mal in Grouville und mal bei St. Saviour.
    In allen zwölf parishes , den Pfarrbezirken der Insel, begannen daraufhin Polizisten, nach weiteren Zeugen zu suchen. Da sie davon ausgingen, dass ein Mann, der einen solchen Wagen fuhr, in der Landwirtschaft, im Handwerk oder als Lieferant arbeitete, konzentrierte man sich zunächst auf die touristischen Gegenden der Insel, wo naturgemäß viele Lebensmittel oder große Mengen anderer Versorgungsgüter benötigt wurden. Dazu gehörten neben den Hotels, dem Flughafen und den Häfen auch die Kaufhäuser in der Hauptstraße von St. Helier, der Durrell Tierpark , die Parks und Gärten der Insel, Mont Orgueil Castle , die Rennbahn und, nicht zu vergessen, das Freilichtmuseum Hamptonne Country Life .
    Sandra Querée war in der Nähe von Helen Keatings Lavendelpark im Einsatz. Helen Keating gab ihr einen guten Tipp. Zwei Straßen weiter wohnte ein pensionierter Briefträger, der jeden in der Gegend kannte und viele Geschichten über die Nachbarschaft erzählen konnte. Er hieß François Le Feuvre.
    Sandra fand ihn im Garten seines Reihenhäuschens. Mit einem Messer in der Hand stand der alte Mann im Gemüsebeet und schnitt Salatköpfe ab. Der Garten war dekoriert mit Fundstücken aus der Natur, ein Hobby, das Le Feuvre mit vielen Inselbewohnern teilte. Unter den Bäumen lagen Steinfindlinge, an der Hauswand lehnten ungewöhnlich geformte Äste in Tiergestalt, und der Gartenweg war mit Muschelschalen eingefasst.
    Le Feuvre musste schon weit über achtzig sein. Durch den ständigen Aufenthalt in frischer Luft hatte er immer noch eine gesunde Gesichtsfarbe. Nur der krumme Rücken und der schleppende Gang verrieten sein wahres Alter.
    Als Sandra Querée ihm beschrieb, nach wem die Polizei suchte, kratzte er sich unter seinem grünen Gartenhemd am Bauch und dachte nach. Das Hemd war voller Flecken von schwarzer Erde und rotem Obst.
    »Und das soll jetzt erst gewesen sein?«, fragte er.
    »Ja. Innerhalb der letzten sieben Tage«, sagte Sandra. »Was ja nicht heißt, dass der Mann nicht schon länger mit diesem Fahrzeug unterwegs ist.«
    »Na ja …« Le Feuvre bückte sich, nahm ächzend den Salatkopf, den er geschnitten hatte, vom Boden auf und legte ihn zu den anderen in einen Weidenkorb. »Es gab da einen, der kam bis vor kurzem regelmäßig mit einem amerikanischen Lieferwagen in unsere Straße. Zu Laura Jenkins.«
    »Und wer ist das, Laura Jenkins?«, fragte Sandra.
    Beleidigt sah der alte Mann sie an. »Die sollten Sie eigentlich kennen, junge Frau. Laura war die Erste, die zweimal hintereinander das Round Island Solo gewonnen hat«, antwortete er.
    »Ach, ich erinnere mich wieder«, sagte Sandra. »Das Wettschwimmen

Weitere Kostenlose Bücher