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Was du nicht weißt: Roman (German Edition)

Was du nicht weißt: Roman (German Edition)

Titel: Was du nicht weißt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus Beling
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dass sie gegenüber dem Chef de Police einen Anlass brauchte, damit die Polizei sich mit dieser neuen Entwicklung im Fall Guiton beschäftigte. Sie konnte Harold Conway ja schlecht sagen, dass sie inzwischen privaten Kontakt zu Frank Guiton und seinem Anwalt unterhielt. Andernfalls würde man ihr weitere Nachforschungen in der Sache sofort untersagen.
    Mit gekrauster Stirn sah Frank fragend von einem zum anderen. Sandra begriff, was er wollte. Sie musste lächeln über seine Ungeduld. »Sie wollen wissen, wie es jetzt weitergeht …?«
    Frank nickte zustimmend.
    »Wir müssen jetzt sehen, dass wir so schnell wie möglich mehr über das Privatleben von Poll und Fonteau herausfinden«, erklärte sie geduldig. »Ich nehme an, Mr. Willingham wird das Gleiche tun.«
    »Und ob! Vor allem aber werde ich weiter auf Ihrem Gestüt die Ohren und Augen offen halten«, sagte Willingham und erhob sich vom Bettrand. »Sonst noch Fragen, Frank?«
    Vor lauter Wut, dass er nicht reden durfte, kritzelte sein Mandant zwei Wörter auf den Schreibblock. Als er das Geschriebene vor ihnen hoch hielt, lasen sie:
    SCHEISS REDEVERBOT!!!
    Nach dem Abendessen bei Emily Bloom radelte Constance wieder zurück zu Debbies Wohnung. Der Dynamo der Fahrradlampe summte beruhigend durch die Nacht. Auf der Straße, die fast immer bergab führte, war nur noch wenig Verkehr, und die Nachtluft roch sommerlich nach Heu. Debbies altes Rennrad war noch erstaunlich gut in Schuss, deshalb hatte Constance es nachmittags aus dem Keller geholt und aufgepumpt.
    Während des Essens bei Emily war etwas Seltsames mit ihr geschehen. Nicht nur, das Mrs. Bloom ihr das Du angeboten hatte – was beiden ganz selbstverständlich erschien –, es war Emily durch ihre burschikose Art gelungen, in Constance wieder das schöne Gefühl von Familienleben wachzurufen.
    Zuerst hatten sie zusammen ein paar Leckereien gekocht, dann gemütlich gegessen und sich danach ausführlich unterhalten. Natürlich hatten sie viel über Debbie geredet, aber auch über Emilys Mann. Constance bewunderte, wie diszipliniert Emily sich dabei verhielt. Selbst als sie aus eigenem Antrieb uralte Fotoalben aus dem Schrank gekramt hatte, um Constance das Leben von Richard Bloom vor Augen zu führen, hatte Emily keine einzige Träne vergossen …
    Vor Debbies Wohnung angekommen, stieg Constance vom Rad. Sie überlegte, ob sie es gleich wieder in den Keller tragen sollte, entschied sich aber dann doch, es über Nacht an der Hauswand stehen zu lassen, für den Fall, dass sie morgen noch einmal damit fahren wollte.
    Im Haus war es stockdunkel. Constance bereute, dass sie nicht wenigstens im Flur das Licht angelassen hatte. Die Mieter der oberen Etage, ein Ingenieur und seine Frau, lebten für ein halbes Jahr in Dubai, sodass sie die einzige Bewohnerin des Zweifamilienhauses war.
    Sie schloss die Wohnungstür auf, ging hinein und machte das Licht an. Dann verriegelte sie die Tür, zog die Vorhänge zu und ging ins Bad. Dort duftete es noch immer nach Debbies Parfüm.
    Eine Viertelstunde später lag sie im Bett. Obwohl sie mit ihren Gedanken gerne noch eine Weile bei ihrem Besuch in Emilys Haus geblieben wäre, schlief sie übermüdet ein.
    Mitten in der Nacht wurde sie wach. Aus dem Wohnzimmer drangen merkwürdige Geräusche. Sie sah auf ihre Armbanduhr. Es war kurz nach zwei.
    Sie lauschte angespannt. Da, ein metallisches Klirren, gefolgt von schweren Schritten auf dem Holzboden.
    Jemand war in der Wohnung. Wahrscheinlich ein Mann.
    Constance fühlte, wie ihr vor Angst kalt wurde. Ihr Herz schlug schneller. Wie war der Einbrecher in die Wohnung gekommen? Kein Fenster stand offen, das wusste sie genau. Das Schloss an der Eingangstür hatte sie gestern Morgen austauschen lassen, und die Kellertür …
    Oh Gott, dachte sie entsetzt, die Kellertür! Über das kleine Zimmer im Souterrain gab es eine Verbindung zum Keller und zum Garten. Und dieses Schloss sollte erst morgen erneuert werden.
    Die Schritte näherten sich. Nebenan, im Kinderzimmer, wurde die Tür aufgerissen. Offenbar kontrollierte der Eindringling jeden einzelnen Raum. Wusste er, dass sie hier war?
    Vor Angst zitternd stand sie leise auf, strich mit eiligen Handbewegungen die Bettdecke glatt und kniete sich auf den Boden. Unter dem Bett war gerade genug Platz, dass sie sich dort verstecken konnte. Sie raffte noch schnell ihre Kleidungsstücke vom Stuhl zusammen und kroch damit unter das Bettgestell.
    Zwischen Lattenrost und Teppich war es enger, als

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