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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Hodkin
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näherte. »Was –«
    Eine schwarze Katze, die er gestreichelt hatte, kniff die Augen zusammen und fauchte mich an. Ich wich einen Schritt zurück.
    Joseph zog die Hand fort und drehte sich, immer noch in der Hocke, zu mir um. »Du machst ihr Angst.«
    Ich hob abwehrend die Hände. »Tut mir leid. Kommst du mit rein?«
    Die Katze gab ein leises Miauen von sich und schoss davon. Mein Bruder stand auf und wischte sich die Hände am T-Shirt ab.
    »Jetzt schon.«
    Drinnen ließ ich meine Leinentasche neben den Tisch in der Diele fallen und schlenderte in die Küche. Das Telefon läutete. Joseph schoss davon, um den Anruf entgegenzunehmen.
    »Hier bei Familie Dyer«, sagte er förmlich.
    »Einen Moment bitte«, sagte er dann und hielt die Hand über das Mikrofon. Er war wirklich zum Totlachen. »Für dich, Mara«, sagte er. »Ein Juuuunge«, fügte er im Singsang hinzu.
    Ich verdrehte die Augen, fragte mich aber, wer es sein könnte. »Ich gehe in meinem Zimmer ran«, sagte ich, als Joseph loskicherte. Schrecklich!
    Sobald ich außer Sichtweite war, beschleunigte ich meine Schritte und nahm den Hörer ab. »Hallo?«
    »Hallo«, antwortete Noah, der meinen amerikanischen Akzent nachahmte. Trotzdem würde ich seine Stimme überall wiedererkennen.
    »Woher hast du meine Telefonnummer?«, platzte ich heraus, ehe ich mir auf die Zunge beißen konnte.
    »So was nennt man Nachforschungen.« Ich konnte ihn förmlich durch die Leitung grinsen hören.
    »Oder Stalking.«
    Noah gluckste. »Du bist wirklich süß, wenn du so pampig bist.«
    »Du nicht«, sagte ich, musste aber trotzdem grinsen.
    »Um wie viel Uhr soll ich dich am Sonntag abholen? Und wo wohnst du genau?«
    Es kam nicht infrage, dass Noah meiner Familie gegen- übertrat. Sie würden mir damit endlos in den Ohren liegen. »Du musst mich nicht abholen«, sagte ich hastig.
    »Wenn man bedenkt, dass du keine Ahnung hast, wo es hingeht, und ich nicht vorhabe, es dir zu sagen, glaube ich schon, dass ich das muss.«
    »Ich kann dich an irgendeinem zentralen Ort treffen.« Noah klang amüsiert. »Ich verspreche, dass ich meine Hosen bügle, bevor ich bei dir auftauche. Ich bringe sogar Blumen mit.«
    »OGott, bitte nicht«, sagte ich. Vielleicht war es das Beste, ehrlich zu sein. »Meine Familie macht mir das Leben zur Hölle, wenn du hier auftauchst.« Dafür kannte ich sie viel zu gut.
    »Meinen Glückwunsch – gerade hast du die Sache noch verlockender gemacht. Wie lautet deine Adresse?«
    »Ich hasse dich mehr, als du dir vorstellen kannst.«
    »Gib’s auf, Mara. Du weißt, dass ich es auch so herausfinde.«
    Ich seufzte resigniert und gab nach.
    »Ich bin um zehn Uhr da.«
    »Oh«, sagte ich überrascht. »Ich dachte, es wäre so eine Art Ganztagesausflug.«
    »Wirklich witzig. Ich meinte um zehn Uhr morgens, Darling.«
    »Darf ein Mädchen nicht mal am Wochenende ausschlafen?«
    »Das tust du sowieso nicht. Wir sehen uns Sonntag – und zieh keine albernen Schuhe an.« Noah legte auf, bevor ich etwas erwidern konnte.
    Ich stand da und starrte das Telefon an. Er ging mir dermaßen auf den Zeiger. Trotzdem verspürte ich ein nervöses Ziehen im Bauch. Noah und ich. Am Sonntag. Wir beide, ganz allein.
    Meine Mutter steckte den Kopf ins Zimmer und schreckte mich auf. »Dein Vater kommt heute zum Abendessen nach Hause. Kannst du bitte beim Tischdecken helfen? Oder ist das zu viel für deinen Arm?«
    Mein Arm. Meine Mutter. Ob sie mich trotzdem gehen lassen würde?
    »Ichbin sofort da«, sagte ich und legte den Hörer weg. Anscheinend würde ich tatsächlich Daniels Hilfe benötigen.
    Ich ging den Flur entlang und schlich mich in sein Zimmer. Er lag auf dem Bett und las.
    »Hi«, sagte ich.
    »Hi.« Er sah nicht auf.
    »Ich brauche doch deine Hilfe.«
    »Und wobei, bitte schön?«
    Super. Er würde es mir so schwer wie möglich machen.
    »Ich muss am Sonntag mit Noah ausgehen.« Er lachte. »Freut mich, dass du dich amüsierst.«
    »Tut mir leid, es ist nur, dass … ich bin ehrlich beeindruckt.«
    »Himmel, Daniel, bin ich denn so hässlich?«
    »Ach, komm. So war das nicht gemeint. Ich bin beeindruckt, dass du tatsächlich eingewilligt hast. Mehr nicht.«
    Ich schmollte und hob den Arm. »Ich glaube nicht, dass Mom mich jemals wieder aus den Augen lässt.«
    Bei diesen Worten sah Daniel mich endlich an. Er runzelte die Stirn. »Sie war tierisch sauer am Mittwoch, aber jetzt, wo du endlich mit jemandem, nun ja, sprichst, könnte ich vielleicht ein paar Zaubertricks

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