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Was habe ich getan?

Was habe ich getan?

Titel: Was habe ich getan? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Prowse
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trugen, sowie lokale Bildungspolitiker und Angestellte. Die Orgelmusik dröhnte und belebte, sie erfüllte jeden, der da saß und das kunstvolle Deckengewölbe anstarrte, mit dem Gefühl von Wichtigkeit und Zugehörigkeit: unsere Geschichte, unsere Tradition, unser sinnvoll investiertes Geld.
    Kathryn spürte, dass alle den Direktor und seine Frau musterten, als sie sich auf ihren Plätzen niederließen. Sie musste der Versuchung widerstehen, sich zu erheben und den abschätzend dreinblickenden Leuten zuzurufen: Ja, ich weiß, dass ich wieder den blauen Pullover und den Faltenrock trage, aber um die Wahrheit zu sagen, das ist mein Outfit für den Kirchgang. Sie werden es alle mindestens in diesem und wahrscheinlich auch fast das ganze nächste Jahr zu Gesicht bekommen. Sie sollte sich irren. Niemand in der Kapelle sollte dieses Outfit jemals wiedersehen.
    Kathryn blickte zu den Lehrern hinüber, die mit vorgerecktem Kinn und zusammengekniffenen Augen auf den ihnen zugewiesenen Plätzen saßen. Sie wusste, dass zumindest drei von ihnen innerhalb von Minuten einnicken und mit geschlossenen Augen vortäuschen würden, sie seien konzentriert ins Gebet vertieft, um ein wenig Schlaf nachzuholen. Sie konnten niemand zum Narren halten, am wenigsten die Kinder, die einander anstupsen und auf die brustwärts sinkenden Köpfe zeigen würden.
    Kathryn hatte die Hoffnung in den Gott, dem sie alle die Ehre erwiesen, fast aufgegeben, aber es war trotzdem wichtig, dass sie teilnahm. Es nicht zu tun, wäre ein Zeichen schlechter Manieren gewesen. Ihr gefielen die schöne Umgebung, der Gesang und der Anblick ihrer Kinder auf der anderen Seite des Kirchenschiffs. Sie beobachtete sie verstohlen und fragte sich, ob jede Mutter die gleiche Woge der Liebe und des Stolzes verspürte, wenn sie die perfekten Gesichter der Menschen ansah, die sie hervorgebracht hatte.
    Lydia und Dominic, die sich nicht bewusst waren, dass sie beobachtet wurden, wirkten entspannt und unbefangen. Dominic rümpfte die Nase, eine Angewohnheit, die Kathryn in die Zeit zurückversetzte, als er noch ein Baby war. Es erstaunte sie, dass dieser junge Mann nur einen Wimpernschlag von dem Baby entfernt war, das sie in den Armen gehalten hatte. Wenn sie die Augen schloss und tief einatmete, konnte sie seinen Neugeborenenduft heraufbeschwören, eine einzigartige, berauschende Mischung aus gebackenem Brot und neuem Menschen. Lydia hatte ganz anders gerochen: frischer, fast mit einem Hauch Zitronenduft, wie ein warmer Zitronen-Muffin.
    Kathryn beobachtete, wie Lydia die Spitze ihres Zeigefingers in den Mund steckte und anfing, am Nagel herumzukauen. Das ließ sie zusammenzucken. Lydia hatte die schönen Hände einer Künstlerin mit langen, sich verjüngenden Fingern und mandelförmigen Nägeln. Seit Langem galt es als Familienscherz, dass sie nicht kommunizieren könnte, wenn sie auf ihren Händen sitzen würde. Sie nutzte sie, um sich auszudrücken, und setzte ihre Handflächen und Finger ein, um jede Aussage zu illustrieren und hervorzuheben.
    Dominic hatte seine Finger im Schoß verschränkt. Sein Blick war direkt auf den Pfarrer gerichtet. Ein oberflächlicher Betrachter hätte meinen können, dass er gebannt den am Pult gesprochenen Worten lauschte, aber Kathryn wusste, dass das nicht stimmte. Aus ihrem privilegierten Blickwinkel konnte sie sehen, dass Emily Grant ein Stückchen rechts vom Pfarrer saß und eifrig die Blicke ihres Freundes mit nicht allzu subtilem Nicken, mit Gesten und dem Spiel ihrer Augenbrauen erwiderte. Kathryn schmunzelte in sich hinein, weil sie den Eindruck hatte, ihr wäre versehentlich ein Geheimnis verraten worden.
    Der Pfarrer, Tim Cattermole, ereiferte sich für sein Thema. Er hielt beide Seiten des Pults umklammert, als würde er damit seinen Worten zusätzliche Bedeutung verleihen.
    » Denn ich, ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe, so spricht der Herr, Pläne des Heils und nicht des Unheils, denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben. Jungen und Mädchen, Lehrer und Eltern, ich möchte, dass ihr über dieses Bibelzitat nachdenkt, während ich meine heutige Predigt über das Beschützen halte. Ich möchte über unsere Pflicht sprechen, all das zu beschützen, was uns wertvoll und wichtig ist, auch unsere wunderbare Schule mit allem, was sich darin befindet, aber auch von der Notwendigkeit einander zu beschützen, uns gegenseitig vor Schaden zu bewahren …«
    Er sprach ausführlich darüber, dass Tyrannen und

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