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Was habe ich getan?

Was habe ich getan?

Titel: Was habe ich getan? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Prowse
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etwas Besonderes zu sein. Das war das Wichtigste für mich. Ich habe mich sehr angestrengt, mich gut geschlagen, für die goldene Zukunft geplant, die vor mir lag, wie du mir ständig erzählt hast. Aber du hast gelogen, nicht wahr? Du hattest andere Pläne für meine Zukunft, für unsere Zukunft. Und ich habe die Schule nicht so verlassen wie die anderen Schüler. Ich habe kein Stipendium erhalten oder bin auf eine andere Schule gewechselt. Meinen Eltern ist nicht das Geld ausgegangen und sie haben mich deshalb auf die öffentliche Schule geschickt. Das ist vielen Kindern so ergangen, und es war für sie in Ordnung. Sie konnten noch immer teilhaben, wenn sie wollten. Aber ich nicht. Ich konnte nicht mit den anderen in Kontakt bleiben, übers Wochenende vorbeikommen oder auch nur das verdammte Schuljahr zu Ende machen.«
    »Dom, ich …«
    »Nein. Lass mich fertig erzählen. Die Polizei hat Lyds und mich stundenlang befragt, wusstest du das? Wir waren in einer Polizeistation in separaten Zimmern mit lauter Fremden, die gefragt haben, ob Dad mich angefasst und mir wehgetan hat. Kannst du dir das vorstellen? Ich war völlig verwirrt. In der einen Minute war ich mit meinen Freunden beim Grillen und in der nächsten fliegt mir meine ganze Welt um die Ohren, und dieser Typ fragt mich, ob mein Dad mich je …«
    Dominic atmete tief durch, um seinen Herzschlag zu beruhigen und zu verhindern, dass die Tränen der Enttäuschung ihm in die Augen stiegen. Er war aber noch nicht fertig.
    »Dad hat mir oder Lyds nie ein Haar gekrümmt. Das hätte er niemals getan. Er war ein toller Vater, ob es dir gefällt oder nicht. Er war toll, und ich habe ihn geliebt. Er war klug, lustig, clever. Ich habe immer gehofft, dass ich eines Tages heiraten, Kinder bekommen und genau wie er sein würde. Ist das nicht komisch? Stell dir vor, ich wollte genau wie er sein.«
    »Dominic, ich kann mir nur ausmalen …«
    Er erlaubte ihr nicht zu antworten, denn er wollte erst aufhören, wenn er die bösen Geister ausgetrieben hatte.
    »Wir durften nichts aus dem Haus mitnehmen, gar nichts. Hast du das gewusst? Die haben meinen Computer konfisziert, meine Fotos, mein Handy, meine Kleider, alles. Alles, was ich je besessen oder gekannt hatte, war ausgelöscht. Mein Zuhause ist zu einem Tatort geworden. Bei dem Verbrechen, das dort begangen worden war, hat es sich nicht um einen Einbruch oder Überfall gehandelt, sondern um einen Mord. Mein Vater wurde erstochen – nicht von einem namenlosen Angreifer, sondern von meiner Mutter. Von dir! Ich habe meine Schule verloren, meine Freunde, mein Eigentum, mein Zuhause, meine Eltern, alles! Ich habe mein ganzes verdammtes Leben verloren. Kannst du dir das vorstellen? Und es war kein Fremder, der mir das angetan hat, es war meine eigene verfluchte Mutter! Du hast mir, du hast uns das alles genommen!«
    Jetzt liefen ihm die Tränen ungehindert über die Wangen, und Kate empfand ein seltsames Gefühl der Erleichterung über die erlösenden Tränen.
    Sie streckte ihre Hände über die Tischplatte – eine Sache von Zentimetern, aber für Mutter und Sohn waren es Kilometer und Jahre. Kate nahm die große Hand ihres Sohnes und umfasste sie mit beiden Händen. Sie spürte, wie er die Fingerspitzen einzog, als sie sich an ihre schmiegten. Ein kleiner Akt von enormer Bedeutung.
    Sie saßen schweigend da, bis seine Tränen verebbten und seine Atmung wieder gleichmäßig wurde. Sie hatten alle Zeit der Welt.
    Als er wieder etwas sagte, klang seine Stimme ruhiger, gelassener.
    »Du hast uns das angetan, Mum. Ich mache nicht dich allein dafür verantwortlich. Ihr beide wart schuld, du und Dad. Ihr wart beide Lügner, und ihr habt aus unserer ganzen Existenz, aus unserer ganzen Kindheit eine einzige große Lüge gemacht.«
    Kate erinnerte sich an Lydias schmerzhafte Worte am Telefon aus vielen Kilometern Entfernung. »Mein ganzes Leben und die Leute, denen ich vertraut habe, das alles war eine einzige Täuschung.«
    Dominic war noch immer nicht fertig. »Ich denke an die vielen Male, die wir am Frühstückstisch gesessen haben, wenn Dad Witze gerissen und geplaudert hat. Du hast gelächelt, während du den verdammten Speck angebraten hast. Und nur eine Stunde zuvor … Wer war der bessere Lügner, Mum? Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß, dass Dad damit angefangen hat, er hat dich übel behandelt. Aber du hast es zugelassen, und ich weiß nicht, was schlimmer ist. Es ist für dich okay, du bist Kate Gavier geworden. Das kann

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