Was Oma und Opa noch wussten
das Ernährungssicherungs- und Ernährungsvorsorgegesetz sollen im Spannungs- und Krisenfalle die Versorgung der Bevölkerung mit den wichtigsten Lebensmitteln ga- rantieren. Doch gut beraten ist, wer sich selbst vorbereitet. Das Berli- ner Verbraucherschutzministerium unterhält seit vielen Jahren schon eine Webseite, auf der die Bundesbürger zu Hamsterkäufen angehal
ten werden. Die Webseite spricht zahlreiche friedenszeitliche Krisen- situationen an, die »zu einer Verknappung von Lebensmitteln und damit zu Versorgungsengpässen fuhren können«. Damit man in ei- nem Notfall nicht mit leerem Magen dasteht, empfiehlt die Bundesre- gierung pro Person Privathaushalten einen Vorrat an Nahrungsmit- teln, wie er auf den Seiten 148 bis 149 aufgeführt ist.
Methoden, um Lebensmittel haltbar zu machen
Kein Lebensmittel ist unbegrenzt haltbar. Doch es gibt mehrere Mög- lichkeiten, mit denen man Lebensmittel für eine ganze Weile haltbar machen und sich einen Vorrat anlegen kann. Heutzutage arbeitet man im Haushalt vor allem mit physikalischen Verfahren wie dem Kühlen, Gefrieren oder Einkochen. Es gibt darüber hinaus aber auch noch chemische Verfahren wie milchsaures Vergären, Salzen, Zu- ckern, Pökeln und Räuchern sowie das Einlegen in Säure, Alkohol oder konservierenden Lösungen. Auf den Seiten 152 und 153 erhal- ten Sie eine Übersicht über die gängigsten Methoden zur Haltbarma- chung verschiedener Lebensmittel und deren möglicher Lagerdauer.
So können Sie Ihre Lebensmittel lagern
Um die Bedingungen der meisten Lebensmittel an Temperatur und Luftfeuchtigkeit einzuhalten, müssten Ihrem Haushalt idealerweise folgende Lagermöglichkeiten zur Verfügung stehen:
Kühlschrank ( 0 bis 6°C)
Gefrierschrank oder -truhe (-18 °C oder kälter)
Verfahren
Art der Konservierung Lebensmittel
Lagerdauer
Kühle n
G efrieren
Einkochen
T r oc kne n (D ö rre n )
Zuckern
Säuern
Einlegen in Alkohol
Wä rmeentzug a uf +2 bis +15°C, Hem m ung de s M ikro - or ga n i s menwa c hst ums
Wärmeentzug bis auf -18 °C oder kälter, Unterbrechung des Mikroorganismenwachstums und Reduzierung der Enz ym- aktivität
Hitzeeinwirkung zwischen 75 °C und 100°C, teilweise Mlkroor- ganismenabtötung, Hemmung des Mirkoorganismenwachs- tums, Reduzierung der Enzym- aktivität, teilweise Abtötu n g vo n Spor en
Wär m ezu f u h r , Was s erentzug , H emm ung de s Mikro organis- m e n w ac hst um s u nd de r E n - z ym a kt i vi t ä t
Zuckerzusatz, Hitzeeinwirkung,
Wasserentzug, Hemmung des
Mikroorganismenwachstums
Zusatz von Essig bzw. Essigsäu- re, pH-Wert-Absenkung, Hem- mung des Mikroorganismen- wachstums, Abtötung von Mikroorganismen bei hoher Konzentration
Zusatz von Alkohol, Hemmung des Mikroorganismenwachs- tums, Mikroorganismen sterben bei hohen Konzentrationen ab
Einlegen in konser-
vierende Lösungen
Milchsäuregärung
Verhindern des Luftzutritts
(z.B. durch Kalk, Wasserglas, Öl),
Hemmung des Mikroorganis-
menwachstums
Bildung von Milchsäure durch Milchsäurebakterien, Hemmung des Wachstums anderer Mikro- organismen, pH-Wert-Absen- kung
Butte r , Eier , Milch , F isch, F leisch , Ob st, Ge m ü s e
Gemüse, Fisch,
Fleisch , Obst, Back-
waren, selbst herge-
stellte Speisen
F r ucht - und Gemü- sesäf te, Mar m e- l ade n, Konf itür e, G e l e e , C hut ne ys
T r oc ke n ob s t , H ül - senfrüchte, Kräuter, Getreide
Marmelade, Konfi-
türe, Gelee, Frucht-
sirup, kandierte
Früchte
Gurken, Mixed Pick-
les, Fisch, süß-sauer
eingelegtes Obst
und Gemüse
Rumtopf, Früchte in
Alkohol
Eier, Kräuter, Schafs-
käse
Sauerkraut, saure
Bohnen, Gurken
ei n T ag bi s m ehr er e Monate
einige Monate
bis ein Jahr
bi s z u e i ne m J a hr
bis zu einem
Jahr
einige Monate
bis ein Jahr
einige Monate
einige Monate
Wochen bis
Monate
einige Monate
Verfahren Art der Konservierung Lebensmittel Lagerdauer Salzen
Pökeln
Räuchern
Kochsalzzusatz, Hemmung des Mikroorganismenwachstums durch Wasserentzug und teilwei- se Abtötung von Mikroorganis- men durch Nitrit
Pökelsalzzusatz, Wasserentzug,
Hemmung des Mikroorganis-
menwachstums und teilweise
Abtötung von Mikroorganismen
durch Nitrit
Zusatz von Räucherrauch und Wärme, Wasserentzug, Hem- mung des Mikroorganismen- wachstums durch Wasserentzug und teilweise Abtötung von Mik- roorganismen durch bakterien- abtötende Rauchinhaltsstoffe
Fisch, Fleisch,
Fleischwaren
Fleisch, Fleisch-
waren
Fleisch,
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