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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Ulfkotte
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leistet gute Dienste beim Eindicken von Soßen, Suppen und Gemüse sowie als Streckmittel. Die Kartoffelschalen werden sehr sauber gewaschen (achten Sie am besten schon bei der ganzen Kartoffel darauf!), da- nach gut getrocknet und schließlich in einer Kaffee- oder Schrot- mühle fein gemahlen. Im Notfall kann man es auch mit einer Kü- chenreibe herstellen. Aus dem Kartoffelschalenmehl kann man auch ganz einfach ein an Knäckebrot erinnerndes Gebäck herstellen. Dem Mehl werden etwas Wasser, Salz, Kümmel und eine Prise Hefe zuge- setzt (es geht auch ohne Hefe). Das Ganze wird dann zu einem festen Teig verrührt. Den Teig walzt man dünn aus und backt ihn auf einem Blech etwa 40 Minuten. Das fertige »Knäckebrot« wird in rechteckige Stücke geschnitten und ist sehr lange haltbar.

    Ersatz für Croûtons: fritti erte oder in Öl erhitzte Gänseblümchen

    Ersatz für Pfeffer: B ohnenkraut ist ein guter und magenschonender Pfefferersatz. Die Würzkraft ist kurz vor der Blüte am stärksten. Boh- nenkraut wird frisch oder getrocknet verwendet. Die Würzkraft bleibt beim Trocknen erhalten. Verwendet werden nur die Blätter. Diese werden einfach vom Stängel abgerieben. Bohnenkraut hat durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen einen würzigen Geruch und einen pfefferähnlichen, scharfen Geschmack. Das Gewürz erinnert auch an Thymian und Minze. Neben Bohnenkraut diente bis vor wenigen Jahrzehnten auch der Mönchspfeffer als Ersatz, weil importierter Pfef- fer unerschwinglich teuer war. Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist ein bis zu fünf Meter hoher Strauch aus der Familie der Eisenkraut gewächse (Verbenaceae). Er hat hand- bzw. fingerförmig gefiederte Blätter und große violette Blütenrispen, die kleine grauschwarze Sa- menkörner ausbilden. Mönchspfeffer ist im Gegensatz zum Bohnen- kraut heute fast nur noch in Nordafrika gebräuchlich. Der Geschmack ist eher mild und leicht bitter. Die Samen enthalten Flavonoide, äthe- rische Öle, Bitterstoffe und Iridoide, die das Hormonsystem beeinflus- sen. Früher wurde Mönchspfeffer auch zur Dämpfung des Sexual- triebs und zum Erhalt der Keuschheit eingenommen.

    Ersatz für Kapern: S auer eingelegte Gänseblümchenknospen werden als Kapernersatz verwendet.

    Ersatz für Kaffee: Aus der getrockneten Wurzel des Löwenzahns wur- de in der Nachkriegszeit ein Ersatzkaffee hergestellt (Zichorienwur- zelersatz). Dieser »Kaffee« wurde früher vor allem in Bayern für den Hausgebrauch hergestellt. Die Wurzeln des Löwenzahns wurden ge- trocknet, geröstet und anschließend wie Kaffeebohnen gemahlen. Die Wurzeln sind allerdings verhältnismäßig klein und sitzen tief im Boden, so dass sie sich nur schwer komplett ausgraben lassen. Der Aufwand lohnt sich jedoch, denn im Gegensatz zu Ersatzkaffee aus Getreide (Malz, Gerste, Roggen, Eicheln, Bucheckern und Zichorie) entsteht bei gerösteten Wurzeln des Löwenzahns kein krebserregen- des Acrylamid. Die Pfahlwurzeln des Löwenzahns werden gründlich gewaschen und auf Kaffeebohnengröße geschnitten. Dann bei 225 Grad mindestens 15 Minuten lang (etwa im Backofen oder auf offenem Feuer) rösten. Die gerösteten Stücke fein mahlen. Fertig ist ein wahrlich leckerer, koffeinfreier Kaffee, der mit jedem anderen Kaffee mithalten kann.

    Ersatz für Käse bei Aufläufen: W er keine Milch zur Verfügung hat, der kann auch Hefeschmelz zum Überbacken bei Aufläufen verwenden:
    Margarine in einem Topf schmelzen, etwas Mehl hinzugeben und verrühren, Wasser hinzufügen und mit Salz würzen. Die Hefeflocken unterrühren, etwas Wasser hinzugeben und einmal kurz aufkochen.

    Ersatz für Schlagsahne: Auch bekannt als »falsche Schlagsahne«. Eine Tasse Zucker, eine Tasse Apfelsaft und ein Eiweiß, alles zusammen aufschlagen.

    Ersatz für Knoblauch: Obwohl Bärlauch gemeinhin als der wilde Knoblauch gilt und heute auch in vielen Fertiggerichten enthalten ist, empfehle ich diesen nicht. Denn häufig wird Bärlauch mit Mai- glöckchen verwechselt, die giftig sind. Viel besser ist die Knob- lauchsrauke (Alliaria petiolata). Das Knoblaucharoma wird (wie auch beim Bärlauch) beim Zerreiben der Blätter freigesetzt. An schattigen Plätzen, etwa an Waldrändern oder unter Hecken, findet man die Pflanze häufig in Begleitung der Brennnessel. Die Knob- lauchsrauke ist zweijährig und prägt im zweiten Jahr andere Blätter

    aus als im ersten. Somit sieht sie im Alter etwas anders aus als in der Jugend. Man muss sich ihre Erscheinungsform nur

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