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Was sich kusst das liebt sich

Was sich kusst das liebt sich

Titel: Was sich kusst das liebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manning Sarra
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Max. Er war der Party-Guru, der dafür sorgte, dass sie Spaß hatte; ihr Aufwärmtraining vor der echten Beziehung mit William. Doch es gab noch so viel zu tun, und sie hatte es noch nicht einmal geschafft, mit ihm in einem Bett zu schlafen… Neves Gedanken schweiften unweigerlich ab in ihr dunkles Schlafzimmer. Das Gefühl seiner Hände auf ihr, in ihr… Prompt wurde sie von einer heftigen, dunklen Begierde erfasst, wie jedes Mal, wenn sie daran dachte.
    Als sie abends nach Hause radelte, kam sie zu dem Schluss, dass sie lernen musste, mehr wie Max zu sein. Er zerbrach sich nicht über jeden Aspekt ihrer Pfannkuchenbeziehung den Kopf, und er sah auch keinen Widerspruch darin, mit Neve zusammenzusein und mit anderen Frauen zu schlafen. Vermutlich hatte er es jede Nacht, die sie nicht miteinander verbracht hatten, getan, und es stand zu bezweifeln, dass ihn deswegen das schlechte Gewissen plagte. Es hatte nichts zu bedeuten, dass er diese unbändige Lust in ihr weckte. Sie hatte praktisch fünfundzwanzig Jahre lang enthaltsam gelebt; kein Wunder also, dass sie jetzt alle möglichen verwirrenden Gefühle überkamen, mit denen sie völlig überfordert war.
    Du musst unbedingt lockerer werden, dachte sie, als sie rasch in ihre Jeans und ein Top mit Jugendstil-Tulpenmuster (laut Celia zurzeit total en vogue ) und Raffung am Ausschnitt schlüpfte. Die Sache mit Max war eine unverbindliche Affäre, die ihrem beiderseitigen Vergnügen diente und nach der sie sich ohne Bedauern oder gegenseitige Schuldzuweisungen trennen würden. William dagegen war das, was ihr Herz begehrte. Das, was sie mit ihm verband, war echt.
    Dann klingelte es zweimal kurz, und ihr Magen zog sich vor Aufregung zusammen.
    Kaum hatte sie die Wohnungstür geöffnet, drängte sich Keith auch schon an ihr vorbei und raste unter lautem Gewinsel und Gejaule die Treppe hinunter, als wüsste er, wer der Besucher war. Dann rannte er bellend im Flur auf und ab, bis Neve unten angelangt war und die Haustür öffnete.
    Sie registrierte kaum, dass Max mit einem Lächeln vor ihr stand, das sein ganzes Gesicht erhellte, denn sie versuchte, Keith am Halsband zu erwischen, doch dieser schoss aus der Tür und vor bis zum Gartentor, wo er schlitternd kehrtmachte und wieder zurückkam. So ging das ein paar Mal, bis er schließlich nach einem letzten Sprint an Max hochsprang, wobei er mit den Vorderpfoten an der Lederjacke abglitt, und ihm anschließend hektisch die Hände leckte.
    Neve konnte sich nicht entsinnen, je eine derartige Begeisterung miterlebt zu haben.
    » Hey, mein Kleiner. Na, hast du dein Herrchen vermisst?«, fragte Max mit kehliger Stimme und ging in die Knie, damit Keith ihm mit seiner großen, rosaroten Zunge über das Gesicht lecken konnte. Dann spähte er zu Neve hoch, die krampfhaft darum bemüht war, keine feuchten Augen zu bekommen. » Hallo, meine Hübsche. Hast du mich auch vermisst?«
    » Hi! Ja! Ich freu mich riesig, dich zu sehen«, sagte Neve mit einer gezwungenen Fröhlichkeit, die in ihren Ohren total übertrieben klang. » Wow, du hast ja ganz schön Sonne abgekriegt!«
    Seine Haut war von einem dunklen Karamellbraun, und überhaupt wirkte er äußerst appetitlich in seinen Jeans und dem gestreiften Pulli.
    Keith hatte sich nun so weit beruhigt, dass Max sich wieder aufrichten konnte, wich ihm jedoch nicht von der Seite. » Es war unglaublich heiß in LA «, erzählte Max. » Jedenfalls im Freien. In den Gebäuden hab ich mir den Arsch abgefroren wegen der Klimaanlagen. Und alle waren so braun gebrannt und muskelbepackt, dass ich beschlossen habe, wieder mit dem Laufen anzufangen, sobald es wärmer wird.«
    » Wir könnten zusammen laufen gehen«, schlug Neve vor. Sie konnte nicht aufhören zu grinsen, dabei schmerzten ihre Wangenmuskeln schon. Es war ziemlich schwierig, emotional auf Distanz zu bleiben, als ihr bewusst wurde, wie sehr er ihr gefehlt hatte, während sie sich hier auf der Schwelle gegenüberstanden. Sie hatte ganz vergessen, wie gut er aussah, und bei so einem Lächeln konnte sie gar nicht anders, als es zu erwidern. » Ich habe Keiths Sachen schon zusammengepackt.«
    Sie ging ins Haus, doch Max folgte ihr nicht wie erwartet nach drinnen, sondern blieb stehen und sagte: » Neve? Ich muss dir etwas sagen.«
    » Oh.« Es klang so ominös, dass ihr dümmliches Grinsen sogleich wie weggewischt war.
    Wenigstens trat er jetzt doch ein. Er hatte also nicht vor, ihr die schlechten Neuigkeiten direkt an der Haustür zu

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